Im Ligaendspurt reist ratiopharm ulm an die Ostsee nach Rostock

Momentum auf den letzten Metern aufrechterhalten

Im Ligaendspurt reist ratiopharm ulm an die Ostsee nach Rostock. Gegen die Seawolves strebt das Team rund um Kapitän Tommy Klepeisz den vierten Sieg in Folge an. Ab 16.45 Uhr LIVE bei DYN, diesmal auch kostenfrei bei WELT.

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Bild: Harry Langer

Die Uuulmer kletterten zuletzt mit einer Serie von drei Siegen auf den fünften Rang, welcher einen direkten Startplatz in den Playoffs garantiert. Zudem befindet sich der Heimvorteil nach den Erfolgen ebenfalls wieder in greifbarer Reichweite. Allen voran bei der letzten Auswärtsvorstellung in Ludwigsburg, wo die perfekte Revanche glückte, brillierten die Uuulmer unter anderem mit sattelfester Defensive und zielstrebiger Offensive. Auch in Rostock werden diese zwei Kriterien durchaus spielentscheidend sein. Besonders nachdem den Seawolves mit einem 92:75 Sieg in Tübingen am vergangenen Spieltag der langersehnte Befreiungsschlag gelang und der Negativtrend von 13 Niederlagen am Stück nun der Vergangenheit angehört. Zurück zur aktuellen Konstellation: Ein Blick auf die Tabelle sowie den restlichen Spielplan verrät, dass ein Sieg (das wäre der 19. Saisonerfolg) am Sonntag bereits den vorzeitigen Einzug in die Play-Ins sichert. Sowohl Bamberg als auch Braunschweig, die derzeit die Plätze elf und zwölf belegen, können maximal nur 18 Siege einfahren. Falls das noch nicht Grund genug ist, sorgt sicherlich die Erinnerung an das Hinspiel der beiden Teams für die extra Portion Motivation – am zehnten Spieltag gewannen die Hanseaten in der ratiopharm arena mit 107:89.

By the numbers: Die Go-to-Guys im Blickfeld

Mit den jeweiligen Ziel- und Schlüsselspielern Derrick Alston Jr. und Trevion Williams liegt es nahe, dass beide Teams häufig den Abschluss in unmittelbarer Korbnähe suchen. Sowohl Rostock als auch die Uuulmer nehmen an die 40 Abschlüsse im Zweierbereich (Top 4). Der Rostocker Topscorer Alston Jr. stiftet dabei immens Unruhe, kann seinen eigenen Wurf jederzeit aus dem Dribbling oder aus diversen Postsituationen kreieren. Ein Scorer dieses Kalibers besitzt zusätzlich auch einen ausgezeichneten Dreier – bei einem Output von sechs Dreipunkteversuchen pro Spiel trifft Alston Jr. solide 37,2%. Somit überrascht es nicht, dass der vielseitige Forward mit 19 Punkten im Schnitt zu den besten Korbjägern der Liga gehört (Top 3). Aber auch der Ulmer Center demonstriert Spiel für Spiel seine Macht unter den Brettern – eine hochprozentige Trefferquote innerhalb der Zone von 61,7% führen zu 15,2 Zählern. Der Effizienzwert (21,7 – zweitbester Ligawert) unterstreicht ebenfalls die gnadenlose Vollstrecker-Fähigkeiten des Big-Man. Mit 8,8 Rebounds(Top-Wert) zählt Williams nicht nur zu den besten Reboundern sondern auch zu dem engeren Anwärterkreis auf den MVP-Titel.

Auf Regen folgt Sonnenschein

Der bereits erwähnte Sieg in Ulm leitete zwischenzeitlich eine erste Siegeswelle (drei Spiele ungeschlagen) ein. Danach stockte die Maschinerie jedoch und der freie Fall in den Abstiegskampf war nicht zu verhindern. Nach 13 sieglosen Partien platzte schließlich der Knoten gegen den direkten Konkurrenten Tübingen. Momentan trennt das rettende Ufer und die Abstiegsränge lediglich ein Sieg. Dementsprechend weist jedes anstehende Spiel absoluten Endspielcharakter auf. Im restlichen Programm treffen die Seawolves allerdings auf einige Basketballschwergewichte wie München und Berlin. Neben Alston Jr. fungieren vor allem Guard Tyler Nelson (15,8 Pkt.) und Center Chevez Goodwin (13,3) in den Rollen als Punktegaranten. Letztgenannter steht sich im Kampf um die Rebound-Hoheit gegen Trevion Williams gegenüber. Auch Goodwin gehört zu den besten Rebounder der gesamten Liga (7,0 Rebounds – Top 5). In diesem Duell mischt sich diesmal wohl eine dritte Partei mit ein: Rostock-Neuzugang und Ex-Ulmer Augustine Rubit. Ungefähr vor zwei Wochen unterschrieb der 34-Jährige in der Hansestadt und wird voraussichtlich am Sonntag sein Debut geben.

Orange Mixed-Zone

Head Coach Anton Gavel: „Um in Rostock zu bestehen, bedarf es einer konzentrierten Leistung. Ich denke, es ist eine Begegnung, die wir uns im Kalender rot markiert haben. Im Hinspiel haben wir eine herbe Niederlage kassiert, weil wir nicht bereit waren und wurden dementsprechend überrollt. Es wird darauf ankommen, dass wir defensiv genauso stark wie zuletzt in der zweiten Halbzeit gegen Bamberg agieren. Rostock ist offensivstark, vor allem schalten sie enorm schnell um. Zudem werden sie nach dem Erfolg am letzten Spieltag mit mehr Selbstvertrauen auftreten. Demnach sind wir gewarnt und gefordert.“