Mehr Jobs für Einheimische - aber bitte nicht als "Sandwich-Beleger"

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Sandwich der Schnellrestaurant-Kette SubwayBild: GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv / JUSTIN SULLIVAN

Mehr Jobs für Einheimische, aber bitte keine niederen Dienste - in den Vereinigten Arabischen Emirate hat eine Stellenausschreibung für einen "Sandwich-Beleger" für Kontroversen gesorgt. Die emiratische Unternehmensgruppe Kamal Osman Jamjoom warb in der Annonce explizit um einheimische Interessenten für einen Job in der Schnellrestaurant-Kette Subway. Damit unterstütze das Unternehmen "die Bemühungen des Staates", Stellen für Einheimische zu finden, hieß es.

Ein neues Gesetz schreibt vor, dass die meisten großen Privatunternehmen in den Emiraten ab dem 1. Januar qualifizierte Jobs an Einheimische vergeben müssen oder andernfalls eine Strafe zahlen. Bisher sind rund 90 Prozent der Stellen im Privatsektor mit Ausländern besetzt - die meisten Einheimischen arbeiten im riesigen staatlichen Sektor des Golfstaats.

Das Angebot, bei Subway Brote zu belegen, empfanden viele Emiratis allerdings offenbar als unter ihrer Würde. "Das ist Hohn", empörte sich etwa ein Twitter-Nutzer über die Stellenausschreibung. "Der Mangel an Stellen in der Verwaltung, im Finanz- und im Techniksektor haben zum Kreieren von 'Sandwiches' geführt...Was für Zeiten", lautete der Kommentar eines anderen Nutzers, der hundertfach geteilt wurde.

Andere Twitter-Nutzer erklärten, es sei keine Schande, solche Arbeiten zu verrichten. Schließlich habe US-Multimilliardär Jeff Bezos seinen beruflichen Werdegang in einem Schnellrestaurant von McDonald's begonnen.

Die Staatsanwaltschaft der Emirate nahm die Sache allerdings mit weniger Humor. Sie eröffnete ein Ermittlungsverfahren, weil die Stellenausschreibung für Zubereiter von Sandwichs zum einen gegen den "Regeln zur Emiratisierung" zuwiderliefen und sie zum anderen mit ihrem "kontroversen Inhalt" gegen die Mediengesetze verstoße. Der Konzern Kamal Osman Jamjoom zog die viel diskutierte Stellenausschreibung zurück, entschuldigte sich und sprach von einem "Übersetzungsfehler", der zu einer irreführenden Formulierung geführt habe.