Kolumne "See Mannsgarn" Feuerwerk statt Funzel

Schönwörterey

Moin ihr Rabauken, Leinen los zu „Seemannsgarn“ – Vol. 4! 

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Bo van Dyck (Mama, Schriftstellerin, SlowLife-Coach)Bild: Bo van Dyck
Es ist 5 Uhr morgens und ich starre den 5 Euro Gutschein von Douglas an, der neben mir auf dem Esstisch liegt. Dann fällt mir auf: Er stammt aus dem Jahre 2015. Die rebellische Seite in mir probiert ihn nachher trotzdem aus. Ich habe den Gutschein in meiner Handtasche gefunden. In ihr befinden sich mittlerweile diverse Bodenschichten, die sich im Laufe der Zeit sedimentartig abgelagert haben. Unternehmen möchten dort gern Probebohrungen durchführen. Vielleicht stoßen sie auf Erdöl. Oder Silizium. Aus welchem Grund schreibe ich das? Es ist 5 Uhr morgens. Und mir ist bewusst, dass ich mental gesehen und auf dem Papier ein schillernd schöner Paradiesvogel bin. 

Viele Menschen haben diesen spektakulären Funken in sich, aus dem – bei gescheiter Anwendung – ein sensationelles Höhenfeuerwerk entstehen kann. Es gab eine Zeit, in der ich als Schummerlicht ein bisschen vor mich hin gekokelt habe. Aber jetzt will ich das ganze Spektakel. Ich will den Goldregen! Frei nach dem Motto: Wenn wir sein wollen, wie wir noch nie waren, sollten wir tun, was wir noch nie getan haben. Alle, die nun hektisch nach einem nachhaltig produzierten Kugelschreiber suchen, um sich Notizen zu machen, dürfen ganz groß folgendes schreiben: 

Vergleiche nehmen uns mit beeindruckender Schnelligkeit  jeden Funken Lebensfreude.

Wer sich permanent mit anderen vergleicht, hüllt sich in eine kalte, nasse und muffige Decke. Der modrige Geruch wird Besitz von uns ergreifen und alles, was wir angehen, mit diesem schweren und traurigen Aroma überdecken. Nur weil Hans-Peter jetzt E-Auto fährt und eine Alpaka-Farm mit Wandertouren gegründet hat, müssen wir nicht krampfhaft nach etwas Vergleichbarem suchen, um unseren eigenen Lebenssinn zu finden. Lassen wir Hans-Peter sein Ding machen. Wir dürfen auf unsere Weise großartig sein. Es wird das größte Fest! Bleiben wir fokussiert auf uns und feiern herzhaft, dass wir am Leben sind! Egal, wie gut oder schlecht das Ganze gerade läuft. Die Basis ist da. Und dann, meine Damen und Herren, dann  

ist - alles - möglich. 

ALLES. Wenn wir mental die Gesellschaft ausschließen und uns nur auf uns selbst konzentrieren, haben wir es gemütlich und warm. Es ist wie eine Verabredung mit uns selbst - bei Kerzenschein, Kaminfeuer und einer heißen Tasse Schokolade. Ein spektakuläres Leben ist alles, was dem eigenem Wesenskern entspricht. Das kann vom Züchten der perfekten Tulpe bis hin zum Salzschöpfen auf Zypern alles Erdenkliche sein. 

Jeder, der Entscheidungen trifft, die seinem Selbst entsprechen, entzündet ein schillerndes und bombastisches Feuerwerk! Nie wieder Funzel! 

Ahoi.

In unbändiger Zuversicht,
Bo