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Die eifersüchtige Muse - Udo Wachtveitl
Wagner bezichtigt Brahms des Katzenmordes, während Verdi seine Aida nur komponiert, um Wagner eins auszuwischen. Als Offenbach mit einer Wagner-Parodie für Furore sorgt, schimpft der Meister, jener habe die Wärme eines Misthaufens, in dem sich die Schweine Europas suhlen. Beethoven rät Rossini gönnerhaft, nur komische Opern zu komponieren. Für alles andere fehle ihm das Talent.
Immerhin beschränkt man sich im Kollegenkreis meist auf verbale Bosheiten. Im Privaten geht es bisweilen noch weniger friedlich zu. Der Renaissance-Musiker Carlo Gesualdo wird aus Eifersucht sogar zum Doppelmörder. Hector Berlioz plant einen Dreifachmord mit anschließendem Selbstmord, bis ihn die Ouvertüre zu King Lear auf andere Gedanken bringt. Empfehlenswert scheint da die Deeskalationsstrategie der Haydns: Sie schreiben sich regelmäßig, ohne aber je einen Brief zu öffnen. Henry David Thoreau dürfte begeistert sein…
Ein Abend, keineswegs nur für Klassikfreunde!
Weitere Informationen unter: www.neusaess.de
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