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MOLLY HATCHET


Die Southernrock-Legende aus Jacksonville in Florida gilt neben Lynyrd Skynyrd und den Allman Brothers als die wichtigste US-Südstaaten-Band, die jemals unseren Erdball bereist hat. Zu einer der erfolgreichsten und dienstältesten US-Bands zählen sie ohnehin.
Gegründet wurde die Band 1974. Mit ihren drei Lead-Gitarristen Dave Hlubek, Steve Holland und Duane Roland waren Molly Hatchet von Anfang an bekannt für ihren harten, lauten und typischen Südstaaten-Sound. Ihr Debütalbum von 1978 Molly Hatchet erreichte schnell Platin-Status. Die darauffolgende Platte Flirtin’ with Disaster wurde noch erfolgreicher und verkaufte sich über 2 Millionen Mal.
Nach den Aufnahmen für The Deed Is Done, gönnte sich die Band 1985 eine Pause, die für die Fans mit dem Double-Trouble-Live-Album gefüllt wurde. Diese Platte enthielt eine Sammlung der bekanntesten Songs der Band. Molly Hatchet wurde 1989 wieder aktiv, allerdings ohne den Gitarristen Hlubek. Sie veröffentlichten das Album Lightning Strikes Twice. 1991 erschien ein Greatest-Hits-Album. Es folgte eine Zeit der ständigen Umbesetzungen. Die Band veröffentlichte erst 1996 wieder neues Material auf der Platte Devil’s Canyon. Sänger Danny Joe Brown musste 1995 aus gesundheitlichen Gründen (schwere Diabetes) die Band verlassen und starb am 10. März 2005 an einer Lungenentzündung.
In Deutschland war die amerikanische Band längst zu Super-Stars geworden, als Molly Hatchet am 23. Juni 1996 unter riesigem Jubel die historische Freilichtbühne der Loreley rockte und ihre feurige Show im Rahmen eines WDR-Rockpalastes aufzeichnen ließ. Ein Novum beim WDR, traten doch zuvor immer nur in Deutschland bis dahin relativ unbekannte Musiker beim Rockpalast auf, der ihnen dann den Weg zum Ruhm in hiesigen Gefilden erst ebnete. Die Band nutzte die Einladung, um den deutschen Fans das neue Line-Up vorzustellen vortrefflich. Nahezu übergangslos knüpfte man an alte Erfolge an.
Es folgte eine äußerst aktive Tournee-Phase mit bis zu 250 Live-Shows im Jahr! Rund um den Erdball spielte man Konzerte und Festivals. Für Studio-Arbeit blieb da wenig Zeit.
Mitte 1998 erschien das Album Silent Reign of Heroes, mit der Molly Hatchet trotz neuen Sängers, Phil McCormick, an die bestehende Tradition der Band anschließen konnte. Die Platte überzeugte wieder durch den vollen Gitarrensound und die typischen Southern-Rock-Texte. Wie bei dem Vorgängeralbum war hier auch wieder mit Fall of the Peacemakers ein Molly-Hatchet-Klassiker in einer kongenialen Akustikversion zu finden.
Dem Album Kingdom of XII (2000) folgte 2003 Best of Re-Recorded, eine Neuaufnahme der Molly-Hatchet-Klassiker, neu eingespielt mit Phil McCormick unter der Ägide des neuen Bandbosses Bobby Ingram (seit 1987 bei Molly Hatchet).
2005 erschien das Album Warriors of the Rainbow Bridge, das Bobby Ingrams verstorbener Frau gewidmet war. Ferner kehrte das Gründungsmitglied Dave Hlubek zurück, nachdem der Gitarrist lange Zeit gebraucht hatte, um seine Drogenprobleme in den Griff zu bekommen. Von den Kritikern wurde das Werk ob seiner Qualität in einem Atemzug mit dem Klassiker Flirtin’ with Disaster genannt.
Mit Molly Hatchet schafft es eine weitere, schon verloren geglaubte Band, die Heldentaten ihrer frühen Erfolge wieder aufleben zu lassen. Sie kehren zurück und zeigen der neuen Generation, wie man laut und ordentlich abrockt. Molly Hatchet, damals um den Sänger Danny Joe Brown, brachten nach dem tragischen Tod von Ronnie Van Zant (Lynyrd Skynyrd) mit ihrem harten, geradlinigen Southern-Rock wieder Pep in die Szene. Nach Erfolgsalben wie „Flirtin‘ with Disaster“, „The Deed Is Done“ oder „Warriors Of The Rainbow Bridge“ (letzteres bereits mit neuem Sänger und Bobby Ingram als Lead-Gitarristen) konnte die Band 2012 mit dem Album “Justice” erneut die weltweiten Longplayer-Charts stürmen.
Während ihrer musikalischen Laufbahn holen die Rocker von Molly Hatchet insgesamt sechs goldene und vier Platin-Schallplatten. Hits wie Flirtin’ with Disaster, The Rambler, Satisfied Man, Power Play oder Whiskey Man gingen in die Annalen der Rockgeschichte ein und fehlen auf kaum einem Rock-Sampler oder Biker-CD. Die rauchige Stimme von Phil McCormack und das Gitarrenspiel von Bobby Ingram verleihen dieser Band ihren ganz besonderen Charme. Neben erstklassigen Balladen schaffen sie es mir aggressiv und hart vorgetragenen Southern-Rock-Hauern, ihren hohen Standard der alten Tage zu halten. Mit vollem Gitarrensound und den typischen Southern-Rock Texten kann Molly Hatchet auch heute, mit ausgewechselter Besetzung und nach 45 Jahren Bandbestehen, immer noch auf ganzer Linie überzeugen.
Am 26.04.2019 starb überraschend Sänger Phil McCormack, der sich aber schon einige Monate zuvor aus gesundheitlichen Gründen von der Band zurückgezogen hat. Er wurde ersetzt durch Jimmy Elkins, der schon 2018 Phil bei diversen Shows ersetzt hatte und mit dem auch bereits das neue Doppel-Live-Album aufgenommen wurde.
Im September 2019 erschien bei SPV Records besagtes neues Doppel-Live-Album, anlässlich des 45jährigen Band-Jubiläums.

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