Social Media erst ab 16: Australische Regierung strebt Altersbeschränkung an
Die australische Regierung plant eine Altersgrenze von 16 Jahren für die Nutzung von Online-Netzwerken wie Instagram und TikTok. Ins Parlament in Canberra wurden am Donnerstag Gesetzentwürfe eingebracht, denen zufolge den Betreibern der Netzwerke Geldbußen von bis zu 50 Millionen australischer Dollar (umgerechnet rund 31 Millionen Euro) drohen, falls sie keine entsprechenden Zugangsbeschränkungen einbauen. Sollten die von Kommunikationsministerin Michelle Rowland angestrebten Änderungen verabschiedet werden, hätte Australien eines der strengsten Gesetze für die Betreiber von Online-Plattformen.
Social-Media-Unternehmen hätten eine Verantwortung für die "Sicherheit und psychische Gesundheit" der Australier, sagte Ministerin Rowland. Das nun geplante Regelwerk erlege "den Social-Media-Plattformen, nicht den Eltern oder Kindern, die Verpflichtung auf, dafür zu sorgen, dass Schutzmaßnahmen vorhanden sind", sagte sie. Die Plattformbetreiber sollen im Fall eines Inkrafttretens der neuen Regeln ein Jahr Zeit haben, um die Altersbeschränkungen einzubauen.
Ausnahmen für die Sperren sollen Rowland zufolge unter anderem für Online-Gaming-Plattformen und für Messengerdienste wie WhatsApp gelten. Ausgenommen werden sollen auch Videoplattformen wie YouTube, die Kinder unter 16 auch für schulische Zwecke nutzen können.
Zuletzt hatten mehrere Staaten den Zugang zu Online-Netzwerken für Kinder eingeschränkt. Das spanische Parlament verabschiedete im Juni eine Altersgrenze von 16 Jahren für den Zugang zu Social-Media-Plattformen. Im US-Bundesstaat Florida tritt im kommenden Januar ein Gesetz in Kraft, das die Einrichtung von Social-Media-Accounts für Kinder unter 14 untersagt. Sowohl in Spanien als auch in Florida muss allerdings noch festgelegt werden, mit welcher Methode die Plattformen das Alter möglicher Nutzer überprüfen sollen.
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