Vor G20-Gipfel: Frau des brasilianischen Präsidenten Lula beschimpft Musk

Brasiliens First Lady Rosangela "Janja" da Silva hat bei einem öffentlichen Auftritt kurz vor Beginn des G20-Gipfels in Rio de Janeiro den Hightech-Milliardär Elon Musk beschimpft. Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Desinformation während des G20-Sozialgipfels forderte sie am Samstag eine Regulierung von Onlinenetzwerken. Plötzlich schreckte sie auf und duckte sich. "Ich glaube, das ist Elon Musk", sagte die Frau des linksgerichteten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. "Ich habe nicht einmal Angst vor dir. Fick dich, Elon Musk!".

Ein Video ihres Auftritts verbreitete sich schnell auf Musks Plattform X. Der Unternehmer regierte auf dem Portal "Visegrad 24" mit den Worten: "Sie werden die nächste Wahl verlieren."

Des Multimilliardär hatte zuletzt mit juristischen Problemen in Brasilien zu kämpfen. Der Oberste Gerichtshof sperrte zwischenzeitlich seinen Onlinedienst X. Richter Alexandre de Morae begründete die Anordnung damit, dass die Verbreitung von Falschinformationen über die Plattform unterbunden werden solle. Musk wiederum pochte wiederholt auf die Meinungsfreiheit und kritisierte den Richter scharf. Nach mehr als einem Monat wurde die Sperre schließlich Anfang Oktober wieder aufgehoben.

Musk wurde kürzlich vom designierten US-Präsidenten Donald Trump zum Leiter einer neuen Effizienzabteilung berufen. Diese Abteilung, die nicht Teil der Regierung ist, soll Pläne für einen Stellenabbau und Umbau des Regierungsapparates zur drastischen Reduzierung der Kosten vorlegen.

Musk ist auch ein Verbündeter von Lulas Vorgänger Jair Bolsonaro. Dieser wurde nach dem versuchten Staatsstreich vom Januar 2023 wegen Amtsmissbrauchs schuldig gesprochen. Die brasilianische Justiz entzog dem rechtsextremen Ex-Präsidenten für acht Jahre die politischen Rechte, so dass er nicht mehr kandidieren kann. Bolsonaro macht dennoch keinen Hehl daraus macht, dass er bei der Wahl 2026 erneut kandidieren will.

Der zweitägige G20-Gipfel beginnt am Montag. Bei dem Treffen in Rio de Janeiro soll in mehreren Arbeitssitzungen unter anderem über die Bekämpfung von Hunger und Armut und die globale Energiewende diskutiert werden.