Versicherungswirtschaft: Autohersteller erhöhen Ersatzteilpreise weiter

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AutoreparaturBild: AFP / CHRISTOF STACHE

Die Preise für Kfz-Ersatzteile wie Scheinwerfer, Rückleuchten und Kofferraumklappen sind nach Angaben der Versicherungswirtschaft weiter stark gestiegen. Zwischen August 2023 und August 2024 wurden die Preise im Schnitt um 6,2 Prozent erhöht, bei Kühlergrills waren es sogar über zehn Prozent, wie am Montag der Gesamtverband der Versicherer (GDV) mitteilte. Das führe zu deutlich höheren Reparaturkosten bei Unfällen. Die Versicherer können darauf mit höheren Beiträgen reagieren.

Der Preisanstieg sei Teil einer langfristigen Entwicklung, die der GDV seit Jahren beobachte, erklärte Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. "Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rapide und sind weitgehend unabhängig von der allgemeinen Preisentwicklung. Während der Verbraucherpreis-Index seit 2014 um rund 28 Prozent zugenommen hat, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise durchschnittlich um fast 75 Prozent".

Für Versicherer führen die steigenden Ersatzteilpreise zu höheren Reparaturkosten: Im vergangenen Jahr betrug der durchschnittliche Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Pkw rund 4000 Euro - 2013 waren es noch 2500 Euro, wie Asmussen erklärte. Die deutschen Kfz-Versicherer machten laut Verband 2023 aufgrund gestiegener Reparaturkosten Verluste von über drei Milliarden Euro; für 2024 rechnen sie mit einem weiteren Verlust von rund zwei Milliarden Euro.

"Wie sich diese Kostenentwicklung auf die Prämien der Kfz-Versicherung auswirkt, ist eine Entscheidung jedes einzelnen Versicherungsunternehmens", betonte Asmussen. Es bestehe jedoch ein klarer Zusammenhang zwischen den steigenden Ersatzteilpreisen und den Versicherungsbeiträgen.

Der anhaltende Preisanstieg wird laut GDV durch ein Quasi-Monopol der Autohersteller begünstigt. Der sogenannte Designschutz schützt nicht nur das Design von Fahrzeugen, sondern auch das aller sichtbaren Karosserie-Ersatzteile wie Kotflügel, Motorhauben, Außenspiegel oder Türen. Autofahrer und Werkstätten seien gezwungen, viele dieser Ersatzteile direkt vom Autohersteller zu kaufen.

Grundlage für die jährliche Analyse der Ersatzteilpreise ist die Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex. Die Untersuchung umfasst laut GDV 34 Fahrzeugmarken von Kleinwagen bis Oberklasse-Modellen. Für jedes Modell wurden bis zu zwanzig häufig benötigte Ersatzteile, die nach Unfällen ausgetauscht werden, analysiert.