Haus & Grund kritisiert langsame Grundsteuer-Umsetzung als "Staatsversagen"
Der Eigentümerverband Haus & Grund kritisiert, dass eine große Mehrheit der Haushalte immer noch nicht weiß, wie hoch ihre Grundsteuerlast im nächsten Jahr ausfällt. "Rund 90 Prozent der Haushalte wissen noch nicht, wieviel Grundsteuer sie im nächsten Jahr zahlen müssen", sagte Verbandspräsident Karl Warnecke der "Bild am Sonntag". "Das ist absurd und echtes Staatsversagen, schließlich hatte der Staat fast sechs Jahre Zeit für die Reform."
Warnecke warnte erneut, dass Millionen Haushalte mit deutlich höheren Kosten rechnen müssen. "Angesichts der leeren Kassen in vielen Kommunen wird Wohnen in jedem Fall für Millionen Bundesbürger teurer werden", sagte er der Zeitung. "Nach ersten Berechnungen kann die Zusatzbelastung sogar bei mehr als 1000 Euro im Jahr liegen."
Die Kommunen legen den Grundsteuer-Hebesatz fest, die Prozentzahl dient dazu, die endgültige Höhe der Grundsteuer je Eigentümer zu ermitteln. Die Einnahmen aus der Steuer gehen an die Kommunen.
Die Finanzämter müssen die Grundsteuer für insgesamt rund 36 Millionen Immobilien neu berechnen. Die Reform war wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts nötig geworden, es hatte das bisherige Bewertungssystem 2018 für verfassungswidrig erklärt, weil gleichartige Grundstücke unterschiedlich behandelt würden.
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