Beschädigte Ostsee-Kabel: Kreml weist Vorwurf der möglichen Beteiligung zurück

Der Kreml hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach Russland an der Beschädigung von zwei Unterwasserkabeln in der Ostsee beteiligt gewesen sein soll. Es sei "absurd, Russland weiterhin ohne jegliche Grundlage für alles zu beschuldigen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Weiter bezeichnete er die Vorwürfe als "lächerlich" angesichts "fehlender Reaktionen auf Sabotageakte der Ukraine in der Ostsee". Damit nahm Peskow Bezug auf eine mutmaßliche Sabotage an der Gaspipeline Nord Stream im September 2022, für die Moskau die Ukraine verantwortlich macht.

Die Ukraine hat ihre Beteiligung an den Vorfällen rund um die Nord-Stream-Pipeline stets bestritten, die deutsche Justiz sucht allerdings per Haftbefehl nach einem ukrainischen Tauchlehrer, der in die Sabotage eingebunden gewesen sein soll. Eine Beteiligung des ukrainischen Staates konnte durch die Ermittlungen bislang nicht bestätigt werden.

Im aktuellen Fall waren innerhalb von 48 Stunden Beschädigungen von zwei durch die Ostsee verlaufenden Telekommunikationskabeln gemeldet worden. Das Kabel C-Lion1, eine 1172 Kilometer lange Unterseeverbindung zwischen dem finnischen Helsinki und Rostock in Deutschland war laut seinem Betreiber Cinia am Montag durchtrennt worden. Bereits am Sonntagmorgen war ein weiteres Telekommunikationskabel zwischen der schwedischen Insel Gotland und Litauen ebenfalls beschädigt worden.

Sowohl in Finnland als auch in Schweden wurden offizielle Ermittlungen wegen mutmaßlicher Sabotage eingeleitet. Mehrere europäische Stimmen äußerten Vorwürfe in Richtung Moskau und sprachen von einem "hybriden Krieg".

Nach Angaben von finnischen und schwedischen Medien könnte das chinesische Schiff "Yi Peng 3" eine Rolle bei den Vorfällen gespielt haben. Es war am frühen Dienstagmorgen, beobachtet von der dänischen Marine, aus der Ostsee ausgelaufen. Zuvor hatte es einen russischen Hafen passiert.