2,3 Prozent im Oktober: Inflation in Großbritannien zieht wieder deutlich an

Die Verbraucherpreise sind in Großbritannien im Oktober wieder deutlich stärker gestiegen. Die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat lag bei 2,3 Prozent, wie das Nationale Statistikamt (ONS) am Mittwoch mitteilte. Im September war sie auf 1,7 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren zurückgegangen. Grund für den Anstieg ist vor allem eine angehobene Preisobergrenze für Gas und Strom, wie ONS-Chefvolkswirt Grant Fitzner erklärte.

Die britische Energieregulierungsbehörde Ofgem legt vierteljährlich einen Höchstpreis fest, den die Anbieter von ihren Kunden verlangen können. Im Oktober wurde er um zehn Prozent angehoben. Ofgem verwies auf steigenden Preise auf den internationalen Energiemärkten wegen zunehmender geopolitischer Spannungen und extremer Wetterereignisse. Prognosen zufolge dürfte die Preisobergrenze beim nächsten Termin im Januar aber wieder deutlich sinken.

"Wir wissen, dass Familien in ganz Großbritannien immer noch mit den Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben", sagte der oberste Beamte des Finanzministeriums, Darren Jones. Die Regierung müsse mehr tun, um dagegen vorzugehen. Die britischen Verbraucher haben stärker noch als in anderen westlichen Ländern in den vergangenen Jahren unter starken Preissteigerungen gelitten. Die Inflation hatte im Oktober 2022 mit 11,1 Prozent ihren Höhepunkt erreicht.