Humbaur geht die vierte Schulpartnerschaft ein
„Auch die Abendrealschule Augsburg ist jetzt ein Anhänger“
Dass auch die Abendrealschule für Erwachsene in den Genuss einer Schulpartnerschaft kommt, darüber freute sich Schulleiter Matthias Norys ganz besonders. Gestern Abend ist es auch offiziell besiegelt worden.
Mit Schulpartnerschaften hat Humbaur nun schon Routine. Das ist bereits die vierte Schulpartnerschaft. Am 27. Juli wurden die ersten beiden Vereinbarungen mit der Mittelschule Gersthofen und mit der Dr. Max Josef Metzger Schule, der Staatlichen Realschule Meitingen, unterschrieben. Seit dem 15. November ist auch das Paul-Klee-Gymnasium in Gersthofen mit dabei. Gefehlt hat jetzt noch eine Schule, die reifere Schüler ab 17 Jahren ausbildet. Und das ist jetzt mit der Abendrealschule für Erwachsene gelungen.
Aufgrund der demographischen Entwicklung gehen die Schülerzahlen zurück. Zudem greift die Akademisierung immer mehr. Vor diesem Hintergrund sind Schulpartnerschaften immer wichtiger und erfreuen sich großer Beliebtheit. Über 200 Schulpartnerschaften konnte die IHK Schwaben seit 2013 zwischen Unternehmen und Schulen vermitteln. Die Schulpartnerschaften sind nachhaltig und auf Dauer angelegt. Für die Schüler sind sie enorm wichtig, wenn sie sich in Richtung Beruf orientieren müssen. Für die IHK Schwaben ist die Schulpartnerschaft mit Humbaur etwas ganz Besonderes.
"Wir brauchen Fachkräfte!"
„Auszubildende werden händeringend gesucht. Wir brauchen Fachkräfte!“, so Jürgen Korschinsky von der IHK Schwaben. Er betonte, dass gerade die Fachkräftesicherung für die Unternehmen entscheidend ist. Auch wenn Schüler nach der Ausbildung studieren, ist es wichtig, dass sie danach wieder zurückkommen.Bei Humbaur steckt Unternehmergeist dahinter
Im Rahmen einer Schulpartnerschaft bekommt man schon mal Einblicke in die Firma Humbaur und kann dann seine berufliche Entscheidung treffen. Die IHK Schwaben hat hier die Rolle als Anbahner und Netzwerknüpfer. Korschinsky ging auf die Vielfalt der Ausbildungsberufe ein, die immer weiter steige. So bildet Humbaur in acht verschiedenen Berufen aus und ist damit das Vorzeigeunternehmen in der Region. Hier wird jeder fündig. „Bei uns steckt auch Unternehmergeist dahinter“, so Christian Dieminger von der Humbaur-Geschäftsleitung. 1985 wurde Humbaur vom Seniorchef gegründet. Bis zu 200 Anhänger werden heute dort jeden Tag gefertigt, allein in Gersthofen arbeiten 490 Mitarbeiter. „Das werden Sie spüren, wenn Sie bei uns ein Praktikum absolvieren. Denn hier arbeiten Menschen, die wir für die Zukunft weiter brauchen! Das geht vom Entwickler, dem Techniker, dem Ingenieur für Produktdesign bis zum Schweißer und dem Kaufmann.“ Zurzeit arbeiten 28 Auszubildende bei Humbaur. Auch die Erwachsenenbildung ist deshalb wichtig für das Unternehmen. Deshalb wurde nun die vierte Partnerschaft mit der Abendrealschule geschlossen, die für Humbaur spannend sein wird.Der Leiter der Abendrealschule Matthias Norys freut sich sehr über die Partnerschaft mit Humbaur. „Der direkte Draht der Wirtschaft ist uns sehr wichtig. Das geht vom Bewerbertraining, der Betriebsbesichtigung bis zum Praktikum. Zudem möchten wir uns mit dem Unternehmen austauschen und mehr in der Öffentlichkeit stehen.“ Der Andrang an der berufsbegleitenden Abendrealschule, die der Agnes-Bernauer-Schule angegliedert ist, ist sehr hoch. Man muss mindestens 17 Jahre alt sein und eine zweijährige Berufstätigkeit nachweisen, die während des Besuchs der ersten und zweiten Klasse fortgeführt werden muss. Die Abbrecherquote nach ein paar Monaten ist hoch. Denn vier Abende von Montag bis Freitag fast vier Stunden die Schulbank zu drücken, kostet Kraft und Ausdauer. Wer das aber durchhält, der zeigt Initiative und hat Ziele. Zudem gibt es eine internationale Klasse mit sozialpädagogischer Betreuung für die spezielle Förderung von Migranten mit entsprechender schulischer Vorbildung.
Augsburgs Schulreferent Hermann Köhler ist das Thema Schulpartnerschaft ein großes Anliegen und er bedankte sich für die Offenheit, sich darauf einzulassen. Denn hier werden Wirtschaft und Schule zusammengebracht. Und er sprach die Akademisierung an, unter der alle leiden: „Deshalb brauchen wir alle jungen Menschen, die hier an Bord gehen können. Auch die Ausbilder sollen verstehen, wie die Jugend tickt. Das kann in der Zusammenarbeit von Humbaur und der Abendrealschule gemindert werden.“