Betrugsskandal in Mexiko: Falsche Psychiaterin festgenommen

In Mexiko sorgt der Fall einer falschen Psychiaterin für großes Aufsehen: Die Frau hatte behauptet, Depressionen und Angstzustände in wenigen Tagen heilen zu können - ihre Diplome waren aber offenbar gefälscht. Am Donnerstag wurde Marylin Cote, die Medienberichten zufolge eigentlich Rechtsanwältin ist, nun wegen "unberechtigter Führung einer Berufsbezeichnung" festgenommen.

Bekannt wurde der Fall durch Patientinnen und Patienten, die sich im Internet über die gefälschten Diplome und die mangelnden Kompetenzen der angeblichen Psychiaterin lustig gemacht hatten. Auch mexikanische Medien griffen den Fall auf: Demnach verlangte Cote für ihre fragwürdigen Methoden und ihre Fehldiagnosen 1000 Pesos (knapp 47 Euro) pro Sitzung.

Die Affäre schlug in Mexiko hohe Wellen - sogar Präsidentin Claudia Sheinbaum meldete sich zu Wort. Es handele sich um einen Betrugsfall im Gesundheitswesen, der auch strafrechtliche Konsequenzen haben werde, sagte Sheinbaum. Nur wer über eine "Berufslizenz" verfüge, dürfe in Mexiko Gesundheitsdienstleistungen anbieten und Medikamente verschreiben.

Am Donnerstagabend gab die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Puebla nun die Festnahme der falschen Psychiaterin bekannt. Durch ihren Betrug seien Menschen gesundheitlich zu Schaden gekommen, erklärten die Ermittler. Nach Angaben der zuständigen Gesundheitsbehörde wurde ihre "Klinik für Neuropsychologie" wegen "schwerwiegender Unregelmäßigkeiten" geschlossen.