Neuseelands Polizei sieht Verbindung zwischen vier Todesfällen und "Suizid-Sets"

Die neuseeländische Polizei hat einen Zusammenhang zwischen vier Todesfällen im Land und dem Verkauf eines sogenannten Suizid-Sets im Internet hergestellt. Drei Studierende im Alter zwischen 18 und 21 Jahren sowie ein 40 Jahre alter Sporttrainer hätten sich mit einem solchen "Suizid-Set" das Leben genommen, teilte Alexandra Cunninghame von der neuseeländischen Polizei, die eine Untersuchung zu den Vorfällen geleitet hatte, am Montag mit.

Die vier Betroffenen bestellten die "Suizid-Sets" demnach online bei Firmen mit Verbindungen zu dem früheren kanadischen Koch Kenneth Law. Dieser hatte eine Substanz vertrieben, mit der Menschen ihrem Leben ein Ende setzen können. Die neuseeländische Behörde für Suizid-Prävention forderte, Laws Website in Neuseeland zu blockieren, wie Cunninghame hervorhob.

Nach Angaben der kanadischen Polizei hatte Law von 2020 bis zu seiner Festnahme im Mai vergangenen Jahres mehr als 1200 "Suizid-Sets" an Empfänger in etwa 40 Ländern verschickt. Im Januar wurde er deswegen in seinem Heimatland wegen 14-facher vorsätzlicher Tötung sowie Beihilfe und Empfehlung zum Suizid angeklagt. Die 14 Opfer in Kanada, sowohl Männer als auch Frauen, waren zwischen 16 und 36 Jahre alt.

Auf Initiative der internationalen Polizeiorganisation Interpol leiteten auch andere Länder Ermittlungen zu den sogenannten Suizid-Sets ein. Laut der Polizei in Großbritannien bestellten dort mindestens 272 Menschen Produkte über Laws Websites. 88 von ihnen starben. In Italien wurden neun Käufer ermittelt, von denen mindestens einer starb.