Virtuell Work: Jobs im Metaverse

Die nächste Generation des Internets

Menschen, für die Cyberspace, Krypto-Games und Avatare nur böhmische Dörfer sind, sollten beim Lesen dieses Artikels ruhig und formvollendet in eine Papiertüte atmen. Denn wir nehmen Sie mit in eine völlig andere Welt: Dem Metaverse. Was das ist, wie Sie sich dieses digitale, parallele Universum vorstellen können und welche Arbeitsplätze es dort bald zu finden geben könnte, erfahren Sie auf diesen schicken Seiten. Schön weiteratmen.

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Bild: stock.adobe / pressmaster
Was ist das Metaverse?

Sie können sich das Metaverse – zu Deutsch „Metaversum“ – als einen virtuellen Raum vorstellen, in dem sich Nutzer als Avatare bewegen. Diese Avatare stellen die Verkörperung des Benutzers dar und können nach eigenem Gusto gekleidet und frisiert werden. Das Leben in dieser künstlich erschaffenen Welt funktioniert ähnlich wie unser reales Dasein: Die Avatare stehen auf, ziehen sich an, öffnen die Haustür, bauen ein Haus und richten es nach Feng Shui ein oder pflanzen einen Baum.  Auf der Straße werden „Nachbarn“ getroffen, Gespräche geführt und Beziehungen aufgebaut. Eine komplette Parallelwelt, in dem fast alles möglich ist, ohne den eigenen Stuhl zu verlassen. Übrigens: Erstmals wurde das Wort „Metaverse“ und dessen Bedeutung im Roman „Snow Cash“ (1992) von Neal Stephenson erwähnt. 

In Cybergames ist das Metaversum ein Ort, in dem sich der Nutzer mit kreativen Namen wie „Upa“ oder „Kumpau“ ein komplett neues, virtuelles Leben aufbauen kann. An diesem digitalen Ort kann u.a. gearbeitet und Handel betrieben werden. Dieses Prinzip wurde als Idee auf die Businesswelt übertragen. Unternehmen können somit ihren eigenen, virtuellen Raum konzipieren, in denen sich Mitarbeiter aus der ganzen Welt zusammenfinden und an gemeinsamen Projekten arbeiten können. Länder- und grenzübergreifend. Hier geht es nicht darum, dass Avatare, die aussehen wie aus Herr der Ringe ein Geschäftsmeeting führen, sondern um den Aspekt einen virtuellen Ort zu schaffen, in dem – wie in einem realen Büro – gearbeitet werden kann. Von überall.

Welche Unternehmen sind daran beteiligt?

Der US-amerikanische Meta Platforms-Gründer Mark Zuckerberg will das zu Meta gehörige soziale Netzwerk Facebook zum Metaverse-Unternehmen umbauen und so in Europa 10.000 neue Jobs schaffen. Krypto-Games wie ‚The Sandbox‘ oder ‚Axie Infinity‘ setzen ebenfalls auf das digitale Paralleluniversum. Sogar Rapper Snoop Dog hat kürzlich im Cyberspace ‚The Sandbox‘ zu einer exklusiven VIP-Party in seine Villa geladen, bei der Gäste seine Krypto-Kunstsammlung bestaunen durften. Nebenbei: Der Party-Pass wurde für fast 4.000 Dollar gehandelt. Nur wenige Tage nach der Präsentation von Mark Zuckerberg zu seinem Vorhaben und seiner Darstellung des Metaverse, bringt Microsoft diesen Begriff für den eigenen Konzern auf den Tisch. Dank der Microsoft hauseigenen Kommunikationsplattform ‚Mesh‘ sollen in Microsoft Teams bald virtuelle Avatare frischen Wind in den Büroalltag bringen. 

Welche Jobs gibt es im Metaverse?

Im Metaversum gibt es keine Lockdowns und Hygienekonzepte. Diese Tatsache könnte die virtuelle Welt zu einem interessanten Arbeitsumfeld machen. Das Portal Hacker Noon hat fünf futuristische Jobs im Metaverse vorgestellt. Vom „Metaverse-Stylisten“, der Modetipps verteilt und Kleidungsstücke anbietet, über den „DJ“ für virtuelle Festivals und Veranstaltungen bis hin zum Finanzberater, der Anlagetipps geben kann. Durch die Corona-Krise sind Tour-Guides und Stadtführer vielerorts arbeitslos geworden. Im Metaverse hingegen können Führungen durch Galerien und Museen unabhängig angeboten werden – von jedem beliebigen Ort auf der Erde. Zukünftig sind z.B. der Hausmeisterposten und Lerncoaches durchaus denkbare Berufe, die in so einem Umfeld nicht fehlen sollten (Studie Bertelsmann-Stiftung). Zu bedenken ist hier: Wie werden Ruhepausen geregelt? Gibt es Tarifverträge? Wie wird der Kündigungsschutz gehandhabt und darf eigentlich ein Betriebsrat gegründet werden? Falls sich die Prophezeiung von Marc Zuckerberg bewahrheitet und wir alle bald im Metaverse arbeiten und leben, dann sollten diese Fragen geklärt werden. Und natürlich, welchen Namen Ihr Avatar tragen soll. 

Welche Aufgabenbereiche gibt es?

Ambitioniert ist der Gedanke, eine Übersetzungsfunktion zu entwickeln, die Geschäftsgespräche direkt im Meeting für Teilnehmer in alle erforderlichen Sprachen übermitteln kann. Firmen sollen zudem eigene Räume schaffen können, die nach den eigenen Vorstellungen und Ansprüchen gestaltet werden. Auch die Schaffung virtueller Räume, in denen Nutzer netzwerken und zusammen an unterschiedlichen Plänen arbeiten und sich austauschen können, steht ebenfalls im Fokus. Von allen Geräten wie Smartphones, PCs und speziellen Brillen für virtuelle und erweiterte Realitätserfahrungen kann auf dieses neue, virtuelle Handwerkzeug zugegriffen werden.

FAZIT:

Schön, sie atmen noch fleißig in Ihre Tüte. Das Metaverse ist folglich ein Ort, an dem die eigene Fantasie ausgelebt und die eigene Identität erweitert werden kann. Ob Jobs in dieser virtuellen Parallelwelt erstrebenswert sind, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Viele Unternehmensbereiche könnten sich durch eine gemeinsame Plattform effizienter organisieren lassen. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß dies stattfinden soll. In jedem Fall lohnt sich die Anschaffung eines bequemen, ergonomischen Bürostuhls, sollte es diese Arbeitsplätze in Zukunft geben. | Text: Stefanie Steinbach

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