Ministerium: Gesetzesentwurf für Verbot von Kinder-Werbung für Ungesundes kommt
Das Bundesernährungsministerium arbeitet weiterhin an einem Gesetz, um die an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel einzuschränken. Ein entsprechender Gesetzesentwurf sei in Planung, derzeit würden noch Detailfragen geklärt, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Mittwoch unter Verweis auf Angaben aus dem Ministerium. Ziel sei es, Kinder beim Erlernen eines gesunden Ernährungsverhaltens bestmöglich zu unterstützen.
In ihrem Koalitionsvertrag haben die Ampel-Parteien vereinbart, die an Kinder gerichtete Werbung für Ungesundes beschränken zu wollen. "An Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt darf es in Zukunft bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige nicht mehr geben", heißt es dort. Dass ein entsprechender Gesetzesentwurf nach wie vor nicht vorliegt, hatte etwa die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wiederholt kritisiert.
Der Discounter Lidl hatte am Dienstag eine eigene Initiative angekündigt: Künftig werde nicht mehr für ungesunde Kinderlebensmittel wie zuckrige Cornflakes oder Schokopudding geworben. Ausnahme sollen Aktionsartikel zu Weihnachten, Ostern und Halloween bleiben.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Ernährungsministerium, Ophelia Nick (Grüne), lobte diese Initiative. "Das ist ein begrüßenswerter Schritt, um die Ernährungsumgebung von Kindern zu verbessern", sagte sie den Funke-Zeitungen. "Eine effektive gesetzliche Regelung bleibt allerdings unentbehrlich, um Kinder umfassend vor unerwünschten Werbepraktiken für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Salz und Fetten zu schützen."
Foodwatch sowie Kinder- und Jugendärzte fordern vor allem ein Ausstrahlungsverbot von an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel im Fernsehen und im Internet zwischen 6.00 Uhr und 23.00 Uhr. Ungesunde Produkte wie sehr süße oder fetthaltige Lebensmittel sollten zudem grundsätzlich nicht mehr direkt an Kinder beworben werden dürfen, etwa mit Comicfiguren, verspielter Produktaufmachung oder Spielzeugbeigaben.
© 2023 AFP