Unterallgäuer Landrat Alex Eder blickt zurück

Das Jahr 2024: Hochwasser, Regionalwerk und Brücken

Unterallgäu. Das Hochwasser Anfang Juni - ein Ereignis, das Landrat Alex Eder weit über das Jahr 2024 hinaus in Erinnerung bleiben wird: „Diese Katastrophe hat viele Unterallgäuerinnen und Unterallgäuer schwer getroffen.

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In Dirlewang wurden zwei Brücken neu gebaut, über die die Kreisstraße MN 4 führt.Bild: Foto: Sylvia Rustler/Landratsamt Unterallgäu
Sie hat aber auch gezeigt: Das Zusammenspiel von Rettungskräften, der Führungsgruppe Katastrophenschutz und vielen ehrenamtlichen Helfern funktioniert - soweit das in einem solchen Unglücksfall möglich ist.“ Nicht nur das Hochwasser hat das Jahr 2024 geprägt: Baumaßnahmen, die Energiewende und die Unterbringung von Geflüchteten sind nur eine Auswahl der Themen, die im abgelaufenen Jahr im Fokus standen.
„Besonders freue ich mich, dass wir - der Landkreis und 29 Gemeinden - Ende des Jahres das Regionalwerk Unterallgäu gegründet haben“, so Eder: „Zusammen wollen wir die Energiewende gemeinwohlorientiert gestalten.“ Nach gründlicher Vorarbeit sollen nun bald die ersten Erneuerbare-Energien-Anlagen gebaut werden.
Weil die Aufgaben vielfältiger werden und die Einwohnerzahl steigt, wächst das Landratsamt - auch räumlich. Das neue vierte Stockwerk wurde 2024 bezogen. Zudem wurde der Ostflügel des Amts aus dem Jahr 1986 energetisch saniert. „Um das Amt fit für die Zukunft zu machen, loten wir weitere Entwicklungsmöglichkeiten auf unserem Amts-Areal aus“, sagt Eder. Dazu wurde 2024 ein Architekturwettbewerb veranstaltet.
Räumliche Veränderungen stehen für die Außenstelle des Landratsamts im westlichen Landkreis an. Diese zieht Anfang Februar von Memmingen nach Memmingerberg.

Investitionen in die Schulen

„Kontinuierlich kümmern wir uns um unsere Schulen, für die der Landkreis Sachaufwandsträger ist“, sagt Landrat Eder. Im Sonderpädagogischen Förderzentrum in Mindelheim wurde die ehemalige Hausmeisterwohnung im Dachgeschoss zu Klassenräumen umgebaut, die nun für die Offene Ganztagesschule genutzt werden.
An der Außenstelle der Berufsschule in Bad Wörishofen wird in den Sommerferien 2025 eines der beiden Schüler-Wohnheime neu gebaut; das andere Gebäude wurde bereits saniert. Für den Neubau kommen Holz-Module vorgefertigt nach Bad Wörishofen und müssen hier nur noch aufgestellt werden. Die bestehende Bodenplatte des alten Heims wird wiederverwendet. „Das Gebäude wird einen sehr niedrigen Energieverbrauch haben und auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert“, erläutert Eder.
331 Kilometer Straßen mit 106 Brücken umfasst das Unterallgäuer Kreisstraßennetz - das muss laut Eder laufend Instand gehalten werden. Besonders im Fokus standen 2024 vier Brücken: In der Ortsdurchfahrt Niederrieden wurde die Kreisstraße MN 26 ausgebaut; es gibt jetzt beidseitig einen Gehweg. In diesem Abschnitt wurde die Brücke über die Roth neu gebaut.
Beim Ausbau der Kreisstraße MN 4 zwischen Erisried und Dirlewang wurde die Brücke über die Westernach und ein Geh- und Radweg neu gebaut.
In der Ortsdurchfahrt Dirlewang führt die Kreisstraße MN 4 gleich über zwei Brücken - über die Mindel und den Mindelmühlbach. Beide Brücken wurden erneuert.

Weniger Geflüchtete in Notunterkünften

„Die Unterbringung von Flüchtlingen ist nicht nur wegen des Ukraine-Kriegs ein großes Thema für die Kommunen“, sagt Eder. Inzwischen konnte die Ausländerbehörde am Landratsamt Unterallgäu in einigen Gemeinden längerfristige, kleinere Unterkünfte schaffen, so dass weniger Menschen in Notunterkünften leben müssen. „Sehr positiv sehe ich, dass erstmals der Bund umfangreich Mittel für die bessere Integration von Flüchtlingen zur Verfügung stellt und wir im Sozialausschuss daraus ein Maßnahmenpaket schnüren konnten.“ Geplant sind unter anderem niederschwellige Sprachkurse, die Förderung kommunaler Migrationskoordinatoren und die Einstellung eines Integrationslotsen und -beauftragten am Landratsamt.
„Ich freue mich, dass bei all den Aufgaben auch neue Impulse für das Gesellige und Gesellschaftliche gesetzt werden konnten“, sagt Landrat Eder: Bei den ersten KulTOUR-tagen konnte die ganze Bandbreite des Unterallgäuer Kulturangebots erlebt werden und beim ersten Brauereifest präsentierten die sechs noch produzierenden Brauereien im Landkreisgebiet ihre Biere.