Das sind die Grill-Trends 2023: Kamado-Grill, Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Gas, Elektro oder Holzkohle?
Gemeinsames Grillen im Sommer ist ein wahrer Klassiker – doch auch diese Welt entwickelt sich Jahr für Jahr weiter: Es gibt immer wieder neue Grillarten und hilfreiche Gadgets, interessante Trends beim Grillgut und auch die Digitalisierung macht sich bemerkbar. Hier sind die Brutzel-Trends für 2023!
Ein wahres Allround-Talent ist der sogenannte Kamado-Grill aus Japan, der von außen betrachtet wie eine Art Grill-Ei aussieht. Weil er größtenteils aus Keramik besteht, kann auf ihm nicht nur gegrillt, sondern auch geräuchert, gekocht und gebacken werden. Neben seiner Vielseitigkeit besticht er außerdem mit hoher Robustheit, kostet dafür aber vergleichsweise etwas mehr.
Während der Pandemie feierten außerdem faltbare Grills ein Comeback, denn sie sind perfekt für unterwegs und passen beispielsweise in eine Fahrradtasche oder einen 30-Liter-Rucksack – wer also öfter zum Campen geht oder Ausflüge an den See unternimmt, ist damit bestens bedient.
Der Trend zum sogenannten Smoker ist hingegen nicht mehr ganz neu, boomt aber in diesem Jahr besonders. Dabei liegen die Speisen nicht direkt über dem Feuer, sondern werden in Rauch oder Heißluft gegart, was etwas länger dauert als beim klassischen Grillen. Doch die Geräte dafür werden Jahr für Jahr besser: Die neuesten Modelle sorgen dank ihrer digitalen Technik für noch bessere Ergebnisse, denn sie können unter anderem die Temperatur sowie den Rauchgehalt digital steuern – perfekt für alle Laien und Einsteiger und besonders gut geeignet für Pulled Pork oder Spareribs.
Tipps für den perfekten Grill
Wer auf eher klassische Art und Weise grillen möchte, hat ebenfalls die Qual der Wahl: Elekro, Gas oder doch ganz klassisch mit Holzkohle?
Wem das klassische rauchige Grillaroma wichtig ist, der ist mit letzterem gut bedient. Auch preislich sind Holzkohlegrills im Vergleich etwas günstiger. Für den Einsatz auf dem Balkon oder der Terrasse bei einem Mehrfamilienhaus bietet sich eher ein Gas- oder Elektrogrill an, weil diese keinen beziehungsweise nur geringen Rauch erzeugen.
Zu den weiteren Faktoren, die bei allen Arten wichtig sind, gehören natürlich noch die Größe des Grills. Die hängt ganz davon ab, wie viele Personen in der Regel beteiligt sind und ob beispielsweise nur ein paar Würstchen oder gar mehrere Steaks und Beilagen darauf gegrillt werden sollen.
Hinzu kommt der Aspekt der Qualität, denn die Preisunterschiede auf dem Markt sind teilweise sehr groß – neben zahlreichen No-Name-Produkten gibt es auch etablierte Marken wie Weber oder Napoleon, deren Modelle deutlich mehr kosten. Dafür sind diese in der Regel deutlich stabiler, langlebiger und hochwertig verarbeitet. Das alte Sprichwort „Wer billig kauft, kauft zweimal“ ist in Bezug auf Grills nicht ganz falsch.
Was kommt 2023 auf den Grill?
Auch 2023 bleibt Fleisch weiterhin die Nummer Eins auf dem Grill – doch wir dürfen uns auf etwas mehr Abwechslung freuen. Denn auch das „Veggie-Grillen“ wird immer mehr zum Trend.
Sehr beliebt und gut zum Grillen geeignet ist beispielsweise Gemüse wie Zucchini, Paprika, Aubergine oder Tomate. Wer etwas Neues ausprobieren mag, greift zu Süßkartoffeln, die sich gut mit einer Joghurt-Soße oder einem Avocado-Dip machen, oder auch zu Pilzen, Karotten oder Porree. Doch auch Obst kann auf den Grill: Insbesondere Erdbeeren, Ananas und Bananen sind hier zu nennen. Ein wahres Highlight sind gegrillte Äpfel und Birnen: Sie werden einfach einmal in der Mitte durchgeschnitten und dann für zwei Minuten von der runden Seite und anschließend zwei Minuten von der flachen Seite gegrillt.
Auch Ersatzprodukte werden immer ausgereifter und stehen ihren Originalen oft in nichts mehr nach – Fleischalternativen und Veggie-Würstchen dürften also verstärkt auf den Grills zu finden sein.
Wer nicht auf Fleisch verzichten möchte, liegt in diesem Jahr mit exklusiveren Sorten wie Iberico-Schwein oder Dry Aged Beef im Trend. Auch Klassiker wie Rib Eye Steak oder Rinderfilet sind weiterhin beliebt, das Gleiche gilt für die sogenannten Secondary Cuts, also Teilstücke vom Rind wie beispielsweise beim Tomahawk-Steak oder beim Hanging Tender.
Nicht zuletzt sind Spieße aller Art – also egal ob mit Fleisch, Gemüse oder auch beidem – eine gute Wahl. Psst: Auch Obst lässt sich super aufspießen!
Ein weiteres kulinarisches Highlight vom Grill ist außerdem Fisch: Egal ob ein klassisches Thunfischsteak oder selbstgemachter Flammlachs – fast jede Art kann genauso gut gegrillt werden, ebenso wie Garnelenspieße.
Gemeinsames Grillen boomt
Nach den Corona-Jahren steht die Gemeinschaft im Mittelpunkt wie nie zuvor – damit das Grillen in großen Gruppen gemeinsam ordentlich zelebriert werden kann, gibt es zum Beispiel spezielle Drehspieße, die von den Gästen selbst bedient werden können. Auch 2-in-1-Feuerschalen mit Grillplatten bringen die Menschen wieder zusammen.
Hinter diesen sogenannten BBQ-Disks verbergen sich runde Feuerplatten mit einem Loch in der Mitte, die dadurch ein Grillen auf Kugelgrills oder Feuerschalen möglich machen. Das Grillgut wird dabei dann auf dem äußeren Ring platziert, währenddessen können die Gäste das Feuer beziehungsweise die Glut in der Mitte beobachten. Das sieht zum einen schick aus, zum anderen hat das den Vorteil, dass es nicht einen Grillmaster braucht, der die ganze Zeit alleine am Grill steht. Nach dem Grillgenuss wird die Platte einfach entfernt und schon kann der Abend mit einem gemütlichen Lagerfeuer ausklingen.
Welche neuen Gadgets gibt es?
Die fortschreitende Digitalisierung beeinflusst mittlerweile so gut wie alle Lebensbereiche – auch vor dem Grillen macht sie nicht halt. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an smarten Gadgets, die dabei zum Einsatz kommen können.
Erwähnenswert sind hier etwa Bluetooth-Grill-Thermometer: Sie ermöglichen mithilfe von Fühlern, die ins Fleisch gesteckt werden, eine besonders komfortable Überwachung der Kerntemperatur des Grillguts. Die Temperatur wird über eine LED-Anzeige oder eben ganz bequem via Bluetooth und Smartphone-App abgelesen. Ein weiteres Tool ist der sogenannte BBQ-Guru, denn mit dieser App-gestützten Luftsteuerung für geschlossene Holzkohlegrills kann man aus der Ferne die Garraumtemperatur ganz einfach regeln und überwachen und zeitgleich für eine ideale Luftzufuhr sorgen.
Zuletzt gibt es weitere Tools wie etwa die smarte Gasgrill-Steuerung „Grill Control“: Damit lässt sich die Temperatur des Gasgrills per App auf dem mobilen Endgerät vollautomatisch regeln und dadurch das Grillgut immer präzise garen.
Weitere hilfreiche Gadgets sind beispielsweise Salzsteine beziehungsweise Salzplanken, die besonders bei Fisch und Seafood sowie für Steaks und Filets empfohlen werden. Dabei landet das Grillgut nicht auf dem Rost, sondern auf einem Salzblock, der aus extrem verdichteten Salzkristallen besteht. Diese nehmen die Wärme nicht nur gut auf und speichern sie, sondern sie geben die Hitze auch sehr gut wieder ab – vom Salz selbst gelangt letztendlich nur eine feine Note ins Grillgut.
Empfohlen werden diese Salzplanken vor allem für Fisch und Seafood, doch auch Steaks und Filets garen auf der antibakteriellen Oberfläche.
Wer auf Pulled Pork steht, kann sich für das Zerteilen des gegrillten Fleischs auch spezielle Fleischkrallen (Pulled-Pork-Klauen) zulegen. Ganz ohne Nebenwirkungen kann man sein Fleisch auch mit einer Bratenspritze piksen und es dadurch mit einer leckeren Marinade von innen verfeinern, was die Konsistenz und den Geschmack vor allem bei Geflügel noch einmal verbessert.
Ein spezieller Grilltrend aus den USA sind Räucherboxen mit Holzchips: Die Chips werden zunächst für mindestens 15 Minuten gewässert und dann in die Box gepackt, die direkt auf den Rost kommt. Nach etwa 20 Minuten glimmen die Holzchips und der Rauch entfaltet sich – so wird das Grillgut mit einem ganz speziellen Raucharoma verfeinert, was sowohl mit Holzkohle- als auch mit Gasgrills funktioniert.
Tipps & Tricks für gesundes Grillen
Beim Fleischkauf sollte man immer darauf achten, wie die Tiere gehalten wurden, von denen das Fleisch stammt – statt Massentierhaltung und abgepackten Produkten ist Fleisch von regionalen Betrieben hier die bessere Wahl. Bestenfalls wird das Fleisch selbst mariniert, denn fertige Marinaden enthalten oftmals viele ungesunde Zusatzstoffe. Auch gepökelte Produkte wie Salami oder Kassler sollten besser nicht auf den Grill, stattdessen empfehlen sich neben Bio-Fleisch auch Fischprodukte (wichtig: Mit ASC- oder Bio-Logo) sowie jede Menge leckerer Beilagen wie gegrilltes Gemüse, Folienkartoffeln und Co.
Dafür sind feste Grillschalen aus Edelstahl deutlich besser geeignet als Alufolie, wer außerdem auf Holzkohle grillt, sollte eine allzu starke Rauchentwicklung vermeiden.
FAZIT:
Grillen im Sommer ist 2023 besonders angesagt, denn endlich können wir wieder unbeschwert in großen Gruppen zusammen genießen. Neue Gadgets wie Bluetooth-Thermometer oder eine smarte Gasgrill-Steuerung sorgen für ein noch besseres Endergebnis, während hinsichtlich der Grill-Art neben Holzkohle-, Gas- und Elektrogrill auch Sonderformen wie der Kamado-Grill oder der Smoker immer beliebter werden. Beim Fleisch wird immer mehr auf (Bio-) Qualität geachtet, während außerdem Ersatzprodukte sowie Fisch und Grillgemüse aller Art weiterhin auf dem Vormarsch sind.