Freizeittrend ArtNights: Wie wirklich jeder zum Künstler oder zur Künstlerin werden kann

Kreativ werden!

In geselliger Runde ein Kunstwerk malen – das steckt vereinfacht gesagt hinter dem Konzept der sogenannten ArtNights. Hier kommen alle wichtigen Fakten rund um ein Eventkonzept, was wirklich so gut wie Jedem Freude bereiten kann. Ausprobieren lohnt sich!

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Bild: stock.adobe
Was ist eine ArtNight?
Bei einer ArtNight fertigen Teilnehmer und Teilnehmerinnen einer Gruppe von meist etwa 15 bis 20 Personen ein Kunstwerk an – ohne Vorkenntnisse, dafür aber unter Anleitung eines lokalen Künstlers beziehungsweise einer lokalen Künstlerin. Alle malen also das gleiche Motiv, es sieht aber am Ende natürlich bei jedem etwas anders aus. Und genau das macht eine ArtNight auch so spannend und einzigartig.

Die Events finden in Cafés, Bars und Restaurants statt. Oftmals drehen sich die ArtNights um einen bekannten Künstler wie beispielsweise Banksy oder Monet, aber auch eher „alltägliche Motive“ stehen zur Auswahl: Online finden sich beispielsweise Angebote für Kunstwerke namens Romantische Bootsfahrt, Cupcake, Impressionistische Landschaft oder Skyline München. Zudem gibt es spezielle Events, bei denen berühmte Bilder nachgemalt oder Techniken wie Handlettering gezeigt werden.

Bekannt durch „Höhle der Löwen“
Konzipiert wurde das Ganze von der 2016 als Start-up gegründeten Realtainment GmbH, deren erstes „Produkt“ namens ArtNight gleich voll einschlug. Die Idee orientiert sich an einem früher in den USA beliebten Datingformat namens „Paint and Sip“, also gemeinsames Malen und Trinken. 2017 hatte das Berliner Unternehmen an der VOX-Gründershow „Höhle der Löwen“ teilgenommen, wo Juror Georg Kofler 150. 000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile investierte. Seitdem steigen die Zahlen und das Interesse an den ArtNights – nach einem kurzen Einbruch zu Beginn der Pandemie ging es schnell bergauf: Schließlich hatten in Zeiten von Kurzarbeit und Lockdown viele Menschen unverhofft viel Zeit und den Drang, ihre Kreativität auszuleben, ein neues Hobby auszuprobieren oder einfach von der Krise getroffene Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen.

Schließlich werden diese gefördert, indem sie ihre Kunst vorstellen können und natürlich auch bezahlt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wiederum können sich kreativ ausleben, neue Leute kennenlernen und sogar noch etwas mit nach Hause nehmen. Viele kommen auch extra alleine zu den Events, um neue Freunde oder gar Partner zu finden.

Dauer & Kosten
Eine klassische ArtNight vor Ort kostet beim größten Anbieter ArtNight ab 44 Euro inklusive Materialkosten, außerdem gibt es die Variante ArtNight Pro für circa 54 Euro mit komplexeren Motiven. Die Online ArtNights gibt es hingegen schon ab 24 Euro, wobei hier die Materialien nicht miteinberechnet sind. Sie müssen also entweder selbst gekauft oder zusätzlich mitbestellt werden – ein Set kostet hier etwa 44,90 Euro. Zudem gibt es verschiedene Gruppenevents. 

Die Preise anderer Anbieter liegen in einem ähnlichen Bereich. ArtNights dauern in der Regel zwei bis drei Stunden, wobei sich dieser Zeitraum nur auf das offizielle Event bezieht.

Voraussetzungen
Das ist wohl einer der größten Vorteile: Wer an einer ArtNight teilnehmen möchte, benötigt weder Vorkenntnisse oder gar malerisches Talent. Außerdem wird auch kein Equipment vorausgesetzt – vor Ort erhalten Teilnehmer die entsprechenden Materialien wie Pinsel, Farben und Rahmen. Bei der Online-Variante ist das alles entweder bereits mit einberechnet und wird zugesendet oder die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine Materialliste, sodass sie sich vorab alles Wichtige besorgen können.

Anbieter & Konzepte
In fast jeder größeren Stadt in Deutschland gibt es mittlerweile ArtNights: Im Süden bietet der größte Anbieter ArtNight unter anderem Veranstaltungen in Augsburg, Ulm, München, Stuttgart, Ingolstadt und Regensburg an. Ein weiterer Anbieter ist ArtMasters aus München.

Die Konzepte sind dabei relativ ähnlich: Bei den Online-Formaten gibt es die Möglichkeit von Tutorials, bei denen ein Künstler beziehungsweise eine Künstlerin in einem Video Schritt für Schritt durch das vorher selbst gewählte Motiv führt. Ein besonderer Vorteil: Man kann selbst je nach Zeit und Muße entscheiden, wann gemalt wird – und bei Schwierigkeiten oder Unterbrechungen das Video beliebig stoppen.

Wer eher das Interaktive sucht, ist bei den OnlineArtNights richtig: Hier erfolgt die Anleitung des Künstlers per Livestream für eine Gruppe. Man kann sich also mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern austauschen und zu jeder Zeit Fragen stellen. Der Zugang erfolgt per Link via Zoom. Noch geselliger wird es natürlich vor Ort: Hier kommt man als Gruppe in einem Café oder Restaurant zusammen und wird vom Künstler oder der Künstlerin direkt betreut. 

Natürlich gibt es auch spezielle Angebote für Gruppen: So bietet ArtNight etwa Junggesellinnenabschiede an, bei denen alle so richtig kreativ werden können. Dank der Anleitung sollten die Gemälde selbst nach ein paar Gläschen Sekt noch toll aussehen. Man kann aus über 200 bekannten Motiven wählen, selbst etwas konzipieren oder sogar anhand eines echten Modells malen. Das Ganze geht sowohl vor Ort als auch online, ebenso wie das Angebot für Teamevents: Dabei werden ebenfalls in nur zwei Stunden wahre Meisterwerke gezaubert – vielleicht peppen diese ja dann schon bald die Bürowände auf? 

FAZIT:
Ohne künstlerisches Talent in nur zwei Stunden ein wahres Kunstwerk zaubern und dabei auch noch andere Leute kennenlernen – das soll in sogenannten ArtNights möglich sein. Dabei zeigt ein speziell geschulter Künstler beziehungsweise eine Künstlerin den Teilnehmerinnen und Teilnehmern entweder online oder vor Ort in einer Bar oder einem Café Schritt für Schritt, wie sie ein entsprechend vorab gewähltes Motiv selbst auf die Leinwand zaubern können. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Angeboten. |Text: Vera Mergle