Kolumne „See Mannsgarn“ Um zu wachsen dürfen wir loslassen

Schönwörterey

Moin Du Rabauke, Leinen los zu „Seemannsgarn“ – Vol. 16!

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Mama, Schriftstellerin, eine CoachingMeisterin, die übtBild: Steffi Steinbach
Ein leiser Hauch von Sehnsucht nach langen, trägen Sommerabenden schleicht sich in das ein oder andere Gemüt. Viele von uns würden diese nach Sonnencreme und Meersalz duftende Leichtigkeit am liebsten konservieren und immer mit sich tragen. Zu schwer fällt ihnen der Abschied von warmen, lauen Nächten und dem abendlichen Zikaden-Orchester. Den Feldern mit Wildblumen am Wegesrand und dem Meeresrauschen, das im Sommer viel lieblicher zu klingen vermag als im Herbst.

Doch wüssten wir diesen Sommerzauber zu schätzen, wenn wir nicht von ihm Abschied nehmen müssten? Wüssten wir, wie magisch eine Sommernacht sein kann, wenn diese Zeit nicht irgendwann enden und Platz für eine neue Phase der Natur machen würde?

Würden wir diese Leichtigkeit des Sommers so fühlen und erleben können, wenn wir sie immer hätten? 

Loslassen. Ausatmen. 

Platz machen für eine neue Zeit des Jahres. Doch gerade das Loslassen fällt vielen von uns Menschen schwer. Dir auch? Ich habe mich oft an Dingen, Momenten und Erinnerungen regelrecht geklammert und verbissen, weil ich sie nicht loslassen wollte. Weil für mich der Prozess des Loslassen mit einem Verlust verbunden war. 

Das Kuriose ist: Das habe ich auch mit Dingen gemacht, die mir nicht gut getan haben. Ich habe sie verbissen festgehalten. Wieso mache ich sowas komisches? Weil ihr Verschwinden eine unbekannte Leere mit sich gezogen hätte, vor der ich noch mehr Angst hatte, als die unangenehmen Dinge, die ich schon kannte.

Und so klammern, kleben und verbeißen wir uns an Menschen, Dingen und Erinnerungen, damit wir uns sicher fühlen. Schlecht, aber sicher.

Die Frage ist jetzt: Wie willst Du Dich in Deinem Leben fühlen?

Willst Du ausharren und aushalten, weil Dein Leben jetzt noch zu ertragen ist oder möchtest Du ein Leben, auf dass Du kurz vor dem Goodbye zurückblickst und sagst: 

„Heilige Scheiße, war das genial!“

Genial oder ganz okay? Die Sache ist die:

Für „Heilige Scheiße, war das genial“ dürfen wir mehr tun als für „ganz okay“. Und dazu sind viele Menschen nicht bereit. Sie wollen eine Veränderung, fürchten sich jedoch vor dem, was kommt. Und ich kann das so gut verstehen. Denn Veränderung heißt: Altes loslassen.

Kleine Übung:

Halte beide Hände geballt zur Faust. Richtig fest. Noch fester!!! Wie gut kannst Du jetzt nach etwas Wundervollem greifen, dass Du von Herzen haben möchtest?? 

Und jetzt: Lass los, Du wunderbarer Rabauke und geh durch Deine Angst. Sieh hin: Deine Hände sind frei. Jetzt kannst Du nach den Sternen greifen.

Lass los, so wie der Baum im Herbst seine Blätter verliert, um sich neu auszurichten, zu sammeln und Neues, Frisches kommen zu lassen. Im Vertrauen, dass es immer so kommen wird. 

Ich umarme Dich im Herzen. Und dran denken: Immer schön ein- und ausatmen. Egal, was kommt: es wird gut!

In unbändiger Zuversicht,
Deine Steffi

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Ich freue mich auf Dich!