So wird das Auto fit für den Winter

Die besten Tipps für die kalte Jahreszeit

Die Wintermonate bringen nicht nur Glühwein, Plätzchen und Co. mit sich, sondern leider auch meistens winterliche Straßenverhältnisse, die durchaus eine Herausforderung für manche Fahrer und Fahrzeuge darstellen. Um sicher durch den Winter zu kommen, sind hier die wichtigsten Tipps, um das Auto optimal vorzubereiten.

cropped-1697797809-bildschirmfoto-2023-10-20-um-12.29.35
Bild: stock.adobe
Kälte, Schnee und Eis setzen nicht nur uns, sondern auch unserem Fahrzeug zu – vor allem, wenn ein plötzlicher Wintereinbruch erfolgt. Doch mit einigen einfachen Maßnahmen kann man sicherstellen, dass das Auto den Winter unbeschadet übersteht.

Bevor es auf die Straßen geht, ist die richtige Ausrüstung entscheidend. Winterreifen sind hier natürlich ein absolutes Muss: Sie bieten besseren Grip und verkürzen den Bremsweg auf verschneiten oder vereisten Straßen erheblich. Die Faustregel „von O bis O“ (Ostern bis Oktober) gilt hier auch weiterhin, um auf der sicheren Seite zu sein. Wichtig ist zudem, den Reifendruck zu kontrollieren. Auch Schneeketten sollten im Kofferraum bereitliegen, für den Fall, dass es plötzlich richtig heftig schneit. Für frostige Nächte empfiehlt es sich, eine warme Decke oder warme Kleidung sowie Scheibenenteiser, Handschuhe und eine Abdeckfolie für die Windschutzscheibe in das Fahrzeug zu legen. Auch ein kleiner Besen schadet nicht, um damit Schnee zu entfernen.

Autobatterie checken
Eine intakte Autobatterie ist im Winter von entscheidender Bedeutung. Vor Beginn der kalten Saison sollte man sie daher von einem Fachmann überprüfen und gegebenenfalls laden oder austauschen lassen. Auch die Anschlüsse sollten frei von Korrosion sein.

Frostschutzmittel und Kühlsystem überprüfen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Frostschutzmittel. Es verhindert, dass das Kühlwasser bei Minusgraden einfriert und so den Motor beschädigt. Ein kurzer Blick in den Ausgleichsbehälter verrät, ob noch ausreichend Frostschutzmittel vorhanden ist. Ohnehin ist es ratsam, vor Einbruch des Winters einen kurzen Check der gesamten Kühlanlage durchzuführen. Dabei sollten auch unbedingt die Schläuche und der Kühler auf eventuelle Beschädigungen überprüft werden. Generell gilt: Beim Frostschutz der Kühleranlage sollte mindestens -25° Celsius sichergestellt sein. In einer Werkstatt oder an der Tankstelle kann man das mit einem kleinen Prüfgerät recht leicht kontrollieren. Ist der Kühlwasserstand unter die Minimum-Markierung abgesunken, sollte man in der Werkstatt die Ursache feststellen lassen. 

Scheibenwischer und Scheibenwaschanlage
Im Winter sind gut funktionierende Scheibenwischer essentiell, um die Sicht zu gewährleisten. Gleichzeitig sollte dem Wischwasser ein geeigneter Winterreiniger hinzugefügt werden, denn der reinigt nicht nur die Scheiben, sondern sorgt auch dafür, dass Wasser, Pumpe und Spritzdüsen nicht einfrieren. Auch die Düsen der Scheibenwaschanlage sollten auf Durchgängigkeit geprüft werden. Dabei ist es ratsam, die Wischblätter vor Beginn der kalten Saison zu überprüfen. Oftmals sind sie nämlich nach einem heißen Sommer spröde geworden und sollten unbedingt ausgetauscht werden.

Fenster reinigen
Auch wenn das Fensterputzen im eigenen Zuhause bereits oftmals nervig ist: Sauber gereinigte Auto-Fenster – innen sowie außen – sind im Winter unerlässlich! Schließlich können Schmutz, Fett und Fingerabdrücke die Sicht erheblich beeinträchtigen. Zum Reinigen verwendet man hier am besten einen Glasreiniger und ein weiches, fusselfreies Tuch. 

Die richtige Pflege
Der Punkt „richtige Pflege“ gilt ohnehin für mehrere Bereiche. So sollten etwa die Türdichtungen regelmäßig mit einem speziellen Pflegemittel behandelt werden, um sie geschmeidig zu halten und ein Festfrieren zu verhindern. Auch die Türschlösser können mit einem speziellen Schlossenteiser behandelt werden. Hinzu kommt, dass Salz- und Schmutzablagerungen den Lack angreifen können – daher ist eine regelmäßige Autowäsche im Winter wichtig, um die Ablagerungen zu entfernen. Eine zusätzliche Versiegelung mit Autowachs im Anschluss schützt den Lack vor den Strapazen des Winters. Salz und Split auf dem Lack bitte aber nicht mit dem Schwamm entfernen, denn dabei kann der Schmutz den Lack zerkratzen – geeigneter ist die Reinigung mit einem Hochdruckreiniger. Falls aufgewirbelter Streusplit kleine Löcher in den Lack geschlagen hat, sollte man die Lackschäden außerdem umgehend ausbessern.

Nicht zuletzt lohnt sich ein Blick in den Innenraum: Feuchte Fußmatten sorgen nämlich dafür, dass die Scheiben schnell beschlagen. Hier empfehlen sich im Winter Gummimatten, von denen das Schmelzwasser der Schuhe abgegossen werden kann. Nasse Textilmatten kann man außerdem über Nacht beispielsweise im Keller oder in der Garage trocknen lassen.

Beleuchtung einstellen
Besonders während der Winter-Monate ist im eigenen Wagen eine korrekt eingestellte Beleuchtung wichtig. Denn zu hoch eingestellte Scheinwerfer können andere Verkehrsteilnehmer blenden, zu niedrig eingestellte reduzieren wiederum die Sicht. Bei Bedarf sollte man dazu die Einstellung der Scheinwerfer überprüfen und gegebenenfalls justieren. Auch Bremslicht, Nebelschlussleuchte und die Nebelscheinwerfer sollte man dabei nicht vergessen.

Richtiges Heizen und Lüften
Beim Starten des Motors sollte man nicht direkt Vollgas geben. Ein kurzer Moment im Leerlauf gibt dem Öl die Möglichkeit, sich zu verteilen, was den Motor schont. Und auch wenn man aus der Kälte in das eigene Auto steigt und es schnell warm haben möchte, sollte man es beim Heizen nicht übertreiben. Ein Zuviel an warmer Luft trocknet nämlich die Schleimhäute aus. Doch ebenso ist das Lüften wichtig: So kann Feuchtigkeit im Innenraum schnell zu beschlagenen Scheiben führen, was in der Regel die Sicht beeinträchtigt. 

Tipps fürs Fahren bei Eis und Schnee
Im Winter erfordern die Straßenverhältnisse eine besondere Aufmerksamkeit und eine angepasste Fahrweise. Das Fahren auf glatten, verschneiten oder vereisten Straßen kann hier aber schnell zu einer Herausforderung werden – und das nicht nur für Fahranfänger.

Vorab gilt natürlich, das Auto vollständig von Schnee und Eis zu befreien und den Motor nicht im Stand warmlaufen zu lassen. Das ist nämlich nicht erlaubt und kann zu Bußgeldern führen. Diese 10 Tipps helfen außerdem, um dann auch sicher an das Ziel zu gelangen:

1. Geschwindigkeit anpassen: Die Geschwindigkeit sollte deutlich reduziert werden, um die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten. Eine niedrigere Geschwindigkeit ermöglicht es zudem, schneller auf unvorhersehbare Situationen zu reagieren.

2. Abrupte Bewegungen vermeiden: Brems- und Beschleunigungsvorgänge sollten sanft und gleichmäßig erfolgen, um ein Ausbrechen des Fahrzeugs zu vermeiden. Hektische Lenkbewegungen, die zu einem Kontrollverlust führen könnten, sollte man unbedingt vermeiden.

3. Abstand vergrößern: Wichtig ist auch, stets ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten – das gibt einem mehr Zeit zu reagieren und reduziert das Risiko von Auffahrunfällen, insbesondere bei rutschigen Straßenverhältnissen.

4. Kurven vorsichtig nehmen: Vor Kurven sollte man die Geschwindigkeit reduzieren und abruptes Lenken vermeiden, um ein Ausbrechen des Hecks zu verhindern.

5. Den richtigen Gang nutzen: In steilen Anstiegen oder Gefällen ist es ratsam, einen niedrigeren Gang einzulegen, um die Traktion zu verbessern und ein Rutschen zu verhindern.

6. Motorbremse verwenden: Anstatt ständig auf die Bremse zu treten, kann man die Motorbremse nutzen, um das Fahrzeug zu verlangsamen. Das hilft, die Kontrolle zu behalten.

7. Verkehrsschilder beachten: Auch, wenn die Straßenverhältnisse schlecht sind, sollte man den Geschwindigkeitsbegrenzungen und anderen Verkehrsregeln immer folgen.

8. Auf Spurrillen und Schneehaufen achten: Das Fahren in tiefen Spurrillen gilt es zu vermeiden, da sie das Lenkverhalten beeinträchtigen können. Stattdessen fährt man lieber in der frisch verschneiten Spur oder nutzt den Bereich zwischen den Spurrillen.

9. Bremsen rechtzeitig überprüfen: Vor der Fahrt kann vorsichtig getestet werden, wie gut die Bremsen ansprechen. Das hilft dabei, ein eventuelles Blockieren der Räder zu erkennen.

10. Winterausrüstung griffbereit halten: Zuletzt ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass Schneeketten, ein Eiskratzer, eine warme Decke, eine Taschenlampe und gegebenenfalls auch Sand oder Streusplit im Auto griffbereit sind.

Wichtig ist aber auch: Selbst gut vorbereitete Fahrzeuge können bei extremen Winterbedingungen an ihre Grenzen stoßen. In solchen Fällen ist es ratsam, lieber auf das Autofahren zu verzichten oder notfalls auf professionelle Hilfe zu warten. Ist man schon unterwegs und das Fahrzeug kommt ins Schleudern, sollte man auskuppeln und behutsam gegenlenken. Reagiert der Wagen nicht mehr aufs Lenken, hilft letztendlich nur noch eine Vollbremsung.

Checkliste für die Winterausrüstung
  • Wer sein Auto winterfest machen möchte, kann alle wichtigen Punkte noch einmal auf der Checkliste einsehen:
  • Winterreifen in einwandfreiem Zustand
  • Schneeketten im Kofferraum
  • Frostschutzmittel für Kühlsystem und Scheibenwaschanlage
  • Autobatterie überprüfen
  • Beleuchtung einstellen
  • Gepflegte Türdichtungen und Türschlösser 
  • Funktionstüchtige Scheibenwischer und durchgängige Düsen
  • Saubere Fenster
  • Richtiges Heizen und Lüften beachten
  • Notwendiges Zubehör für Notfälle (Taschenlampe, Schneebesen, Eiskratzer, Decke / warme Kleidung)

FAZIT:
Die richtige Vorbereitung des Autos auf den Winter ist entscheidend für die eigene Sicherheit und die des Fahrzeugs. Von Winterreifen bis zum richtigen Heizen gibt es viele Aspekte zu beachten. Wichtig ist vor allem, dass die Autobatterie sowie die Scheibenwischer überprüft werden und dass Frostschutzmittel im Kühlsystem und der Scheibenwaschanlage enthalten ist. Auch entsprechende Notfallausrüstung wie Eiskratzer oder eine warme Decke sollte man nicht vergessen. |Text: Vera Mergle