EZB senkt wichtigsten Leitzins um 0,25 Prozentpunke auf 3,5 Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren zentralen Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der sogenannte Einlagezins, zu dem Geschäftsbanken Geld bei der EZB anlegen können, sinkt damit auf 3,5 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Wegen einer technischen Umstellung sanken die beiden weiteren Leitzinssätze, der Hauptrefinanzierungssatz und der Spitzenrefinanzierungssatz, stärker - um jeweils 0,6 Prozentpunkte.

Damit liegt der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld von der EZB leihen können, bei nun 3,65 Prozent, der Zins zur kurzfristigen Beschaffung von Geld, der Spitzenrefinanzierungssatz, bei 3,9 Prozent.

Die EZB strebt eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an, im Euroraum hatte sie sich im August auf 2,2 Prozent abgeschwächt. Insbesondere wegen der steigenden Löhne sei der Inflationsdruck weiter hoch, erklärte die Zentralbank. Jedoch lasse der Arbeitskostendruck nach, und die Gewinne federn die Auswirkungen auf die Inflation "teilweise ab". Die Konjunktur im Euroraum beschrieb die Notenbank als "nach wie vor gedämpft, worin sich der schwache private Konsum und die schwache Investitionstätigkeit widerspiegeln".

Es ist die zweite Zinssenkung der Notenbanker in diesem Jahr. Der erste Zinsschritt war im Juni erfolgt, im Juli hielten sie die Zinsen konstant. Zuvor hatte die EZB die Leitzinsen bis Oktober 2023 als Reaktion auf die hohe Inflation schrittweise erhöht.