Verstoß gegen Datenschutz von Kindern: US-Justizministerium verklagt Tiktok

Die US-Justiz wirft dem Videoportal Tiktok die Verletzung des Datenschutzes von Kindern vor, indem es ohne Zustimmung der Eltern deren Daten sammelt. Das Justizministerium und die Verbraucherschutzbehörde Federal Trade Commission (FTC) beschuldigten das Unternehmen am Freitag in einer gemeinsamen Klage, seit 2019 gegen den Children's Online Privacy Protection Act (Coppa) zu verstoßen.

Das US-Gesetz zum Datenschutz bei Kindern verbietet es Betreibern von Websites, persönliche Daten von Nutzern unter 13 Jahren zu sammeln, ohne dafür die Zustimmung ihrer Eltern einzuholen. Bei der App Tiktok hätten jedoch auch im "Kindermodus" erstellte Konten für Nutzer unter 13 Jahren E-Mail-Adressen und andere persönliche Informationen gesammelt, kritisierten das Ministerium und die FTC.

"Tiktok hat wissentlich und wiederholt die Privatsphäre von Kindern verletzt und damit die Sicherheit von Millionen Kindern im ganzen Land gefährdet", erklärte FTC-Chefin Lina Khan.

Tiktok und sein aus China stammender Mutterkonzern Bytedance seien Aufforderungen von Eltern, die Konten und Daten ihrer Kinder zu löschen, oft nicht nachgekommen. Zudem seien die Richtlinien zur Identifizierung und zum Löschen von Konten, welche von Kindern erstellt wurden, nicht effektiv, bemängelte das Justizministerium.

Tiktok wies die Anschuldigungen zurück. Das Unternehmen treffe Sicherheitsvorkehrungen, um eine altersgerechte Nutzung zu gewährleisten, und entferne Konten, die im Verdacht stünden, von minderjährigen Nutzern zu stammen, erklärte Tiktok-Sprecher Alexander Haurek.

Viele der Anschuldigungen betreffen Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sagte er weiter. "Wir sind stolz auf unsere Bemühungen, Kinder zu schützen, und wir werden die Plattform weiterhin aktualisieren und verbessern."

Die Plattform Tiktok ist äußerst beliebt und hat in den USA rund 170 Millionen Nutzer. Weltweit nutzen mehr als eine Milliarde Menschen die App.