Advent, Advent – die Liebe brennt
Beziehungstipps zum Genießen der Feiertage
Die Dame des Hauses holt die perfekt gebratene Weihnachtsgans aus dem Ofen. Mit ihren rot-karierten Ofenhandschuhen tänzelt sie hoch erhobenen Hauptes zum festlich gedeckten Esstisch. Der Hausherr schenkt die Gläser ein und entfacht das Kaminfeuer. In eleganter Kleidung wird gespeist, gelacht und sich tief in die Augen geschaut. Auch der Familienbesuch fügt sich melodisch in die stille, weihnachtliche Atmosphäre. Während das Kaminfeuer knistert, raschelt das Geschenkpapier im Takt des Schnees. Die Augen der Frau erglühen vor Freude, so hat doch ihr Partner genau ihren Geschmack getroffen. Und auch sie hat selbstlos ein Geschenk für ihren Liebsten akkurat unter dem Baum drapiert. So sieht es wahrscheinlich auch bei Ihnen zum Weihnachtsfest aus – oder etwa nicht?
Das bringt Paare an Weihnachten zur Weißglut
Mal ehrlich: Worum geht es an Weihnachten? Heißt ein „wir schenken uns nichts wirklich ein „gar nichts“? Oder sind Kleinigkeiten davon ausgenommen? Wie werden Kleinigkeiten denn überhaupt definiert? Und warum ist die stille Zeit des Jahres die Lauteste? Paare wissen, wie Weihnachten eigentlich sein sollte – werden aber jedes Jahr wieder vom Weihnachtsstrudel mitgerissen, von Geschenken und Erwartungen überflutet, bis sie keinen Halt mehr finden. Alles muss perfekt und entspannt sein – das Essen, die Garderobe, die Momente zu Zweit und das Treffen der Familien. Doch plötzlich steht bei allem nicht die Liebe im Vordergrund, sondern Hektik, Missverständnisse und Konflikte. Die Erwartungen sind hoch – das Risiko einer Enttäuschung legt sich elegant auf einem Silbertablett zurecht. Als krönenden Abschluss sollen wir drei Tage aufeinander hocken und familiäre Besinnlichkeit zelebrieren. Kein Wunder, dass da vielen Beziehungen irgendwann die Puste ausgeht.
Die Top 3 der weihnachtlichen Streitthemen bei Paaren
Eine latente Grund-Genervtheit liegt in der mit Plätzchenduft angereicherten Luft. Viele Paare verbringen in der Adventszeit mehr Zeit miteinander und kommen nicht zur Ruhe. Selbst die Organisations- und Planungswunder unter uns bekommen im Weihnachtstrubel Schnappatmung.
Auf Platz eins steht erhobenen Hauptes der Stress in der Vorweihnachtszeit. 36 Prozent der Befragten zanken sich wegen dem alljährlichen Vorbereitungs-Pipapo. Die Hin- und Herfahrerei zwischen den Verwandten reiht sich auf Platz zwei ein. Das obligatorische Festtagspendeln zu den mehr oder minder lieben Angehörigen führt 29 Prozent in einen Clinch. Der dritte Platz geht an Familienkonflikte. Schwelende Streitthemen, die neben der Weihnachtsgans auf den Tisch kommen, bringen 27 Prozent auf die Palme.
Der Stressunterschied – worüber sich Frauen und Männer besonders ärgern
Weihnachtsdeko ist Frauenkram? Mitnichten! Für Männer ist laut der Umfrage die Weihnachtsdeko dreimal häufiger ein Grund für Streit an den Feiertagen als für Frauen. Jeder 8. Mann, aber nur jede 21. Frau zankt um die Weihnachtsdeko.
Frauen streiten doppelt so häufig wie Männer darüber, dass sie sich mit der ganzen Festtagsgestaltung allein gelassen fühlen. Fast jede 5. Frau fühlt sich von ihrem Mann im Stich gelassen. Und: jedem 4. Mann ist wichtig, welches Festtagsessen auf den Tisch kommt. Erstaunlicherweise streiten sich nur zehn Prozent der Frauen darüber, was gekocht und wie geschmückt wird.
Hat der Wohnort Einfluss auf die Streithäufigkeit?
Was für eine ungewöhnliche Frage. Gemeinhin vermuten wir die meisten Streithähne in südlichen Gefilden – bekanntlich sind Temperament und Charakter der Südländer eher geschaffen für saftige Auseinandersetzungen als die eher unterkühlte Zurückhaltung der Nordländer. Aber wie ist es in Deutschland speziell? Laut einer Online-Umfrage streiten die Hamburger, Bremer, Niedersachsen und Schleswig-Holsteiner am häufigsten. Die Norddeutschen sollen zudem empfindlicher sein, was Geschenke angeht: Sie fangen dreimal häufiger als Bewohner der östlichen Bundesländer Knatsch an, weil sie enttäuscht von ihren Weihnachtspräsenten sind.
Tipps
1. Bye bye perfektes Weihnachtsfest, hallo liebevolles Chaos! Erwartungen runterschrauben und das chaotische Leben hineinlassen. Da kommt die Liebe von ganz allein. Ein schiefer Weihnachtsbaum unter dem gelacht wird, ist schöner, als ein akkurat Gestutzter, dekoriert mit Gezanke und Gezeter.
2. Versuchen Sie, sich friedlich zu verhalten. Seien Sie sich bewusst, dass Sie meist an den Schwierigkeiten beteiligt sind. Nehmen Sie sich ruhig eine Auszeit, wenn es zu Hause schwierig wird. Auf einen Spaziergang?!
3. Feiern Sie mit anderen, wenn Sie mögen. Laden Sie Freunde, Kollegen und Nachbarn ein, das entspannt die Familiendynamik.
In diesem Sinne: Wir wünschen Ihnen Fröhliche Weihnachten, einen saftigen Braten und alles Liebe für Ihr Jahr 2020!