Alleskönner Rosenwasser: Was kann der Beauty-Hype wirklich?
Ein effektives Elixir
Rosenwasser gilt schon länger als DER Geheimtipp in Sachen Beauty – dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe kommt es aber längst nicht mehr nur bei Hautproblemen zum Einsatz. Doch wofür lässt es sich noch nutzen? Und kann man Rosenwasser eigentlich auch trinken?
Rosenwasser ist ein Nebenprodukt, das bei der Herstellung von Rosenöl entsteht. Die Menschen begannen bereits früh mit der sogenannten Rosenblatt-Destillation, die mit Blüten von Duftrosen durchgeführt wurde. Das Rosenwasser ist der kondensierte Wasserdampf, der bei der Rosenölgewinnung anfällt. Weil es komplett frei von Alkoholen, Fetten und Säuren ist, gilt Rosenwasser als sehr gesundheitsfördernd. Schließlich enthält es stattdessen zahlreiche Vitamine (u. a. Vitamin B, C und E) sowie Pektine und Tannine (Gelier- und Gerbstoffe). Daher wirkt Rosenwasser entzündungshemmend, hautstraffend, antibakteriell und durchblutungsfördernd.
Es kann jedoch auch in der Küche zum Einsatz kommen, darüber hinaus wirkt der Duft Nervosität, innerer Unruhe und Ängsten entgegen.
Zu kaufen gibt es Rosenwasser in vielen Parfümerien, Apotheken und Drogerien sowie in Bio-Märkten oder in der Backabteilung von gut sortierten Supermärkten. Reines Rosenwasser kostet durchschnittlich zwischen fünf und 20 Euro pro 100ml, wobei es sich empfiehlt, auf Bio-Qualität zu achten.
Rosenwasser für die Haut
Generell kommt Rosenwasser vor allem als Gesichtswasser zum Einsatz: Es klärt die Haut porentief, entfernt das überschüssige Fett und ist prinzipiell für jeden Hauttyp geeignet.
Bestimmte Typen profitieren aber besonders von der Anwendung:
1. Empfindliche Haut
Da Rosenwasser selbst fettfrei ist, eignet es sich besonders zur Pflege von unreiner, empfindlicher oder auch sehr trockener Haut: Ohne die Haut zu entfetten, beschleunigt es die Heilung von Unreinheiten. Weil es den pH-Wert der Haut neutralisiert, wirkt Rosenwasser auch bei trockener Haut sehr gut. Wer unter Akne leidet, kann damit die unangenehmen Entzündungen lindern, indem es vorsichtig an den entsprechenden Stellen aufgetupft wird. Bei einer Neigung zu Rötungen hilft der leicht mattierende Effekt und die antibakterielle Wirkung von Rosenwasser, das daher „normalem“ Gesichtswasser überlegen ist. Schließlich entfernt es auch Make-up und sogar Wimperntusche und Co., wenn es mit ein paar Tropfen Kokosöl gemischt wird.
2. Müde und reife Haut
Auch bei müder Haut wirkt Rosenwasser wahre Wunder: Es belebt die Haut, spendet ihr Feuchtigkeit und verleiht ihr sofort ein frisches, straffes Aussehen – am besten wird es direkt am Morgen verwendet. Wer nach einer kurzen Nacht mit Schwellungen oder Augenringen aufwacht, tupft das ätherische Wasser direkt unter die Augen und voilá: Schon wird die empfindliche Haut an dieser Stelle besser durchblutet und kann Ablagerungen schneller abtransportieren. Das enthaltene Vitamin C sorgt zudem für einen Anti-Aging-Effekt!
Rosenwasser für den ganzen Körper
Doch die positiven Eigenschaften können nicht nur der Haut zugutekommen – so kann Rosenwasser auch allgemein für einen Frische-Kick sorgen, indem es gemischt mit stillen Wasser als Körperspray genutzt und ganz einfach auf Gesicht und Dekolleté gesprüht wird. Nur wenige Spritzer reichen aus, damit die Haut rosig und frisch aussieht – und Make-up besser fixiert wird. Gleichzeitig sorgt der leichte Nebel aus Rosenduft für ein beschwingtes Gefühl. Wer auf den süßen Rosenduft steht, kann ihn als Badezusatz nutzen. Hier kann das Rosenwasser gleich doppelt zum Einsatz kommen, denn es eignet sich auch als Haarwasser: Bei trockener Kopfhaut mit Schuppen sorgt es wegen der durchblutungsfördernden Wirkung für eine bessere Regulierung der Haut mit Feuchtigkeit – dazu wird das Rosenwasser einfach nur einige Minuten in die Kopfhaut einmassiert. Doch damit nicht genug: Auch bei Kopfschmerzen lindert eine kühle Kompresse mit Rosenwasser die Verspannungen. Zuletzt wirkt es antiseptisch, weshalb es einerseits gegen Ekzeme oder Herpes helfen kann und sich andererseits als Mundwasser eignet, das sofort frischen Atem verleiht.
Rosenwasser in der Küche
Damit sind wir auch schon beim letzten Anwendungsgebiet, denn tatsächlich lässt sich Rosenwasser auch in der Küche verwenden. Ob zum „Parfümieren“ von Trinkwasser oder für die Zubereitung einer erfrischenden Schorle im Sommer (zum Beispiel mit frischer Pfefferminze oder Erdbeeren), das ätherische Wasser peppt Getränke mal so richtig auf. Aber auch viele Gerichte der orientalischen Küche wie Reis oder Süßspeisen sind mit Rosenwasser parfümiert. Ebenso steht Rosenwasser beim traditionellen Rezept für Marzipan auf der Zutatenliste, auch die Sirupe für Baklava enthalten beispielsweise Rosenwasser – es verfeinert nicht nur den Geschmack, sondern bringt auch gesundheitliche Vorteile mit sich, da es die Magennerven entspannt und so etwa bei unangenehmem Völlegefühl hilft.
FAZIT:
Rosenwasser kann zurecht als Beauty-Allroundprodukt bezeichnet werden: Dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe fördert das ätherische Wasser unter anderem die Durchblutung, hemmt Entzündungen, wirkt antibakteriell und reguliert den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Daher kommt es vor allem als Gesichtswasser zum Einsatz, kann jedoch auch für die Haar- und Körperpflege sowie in Speisen und Getränken genutzt werden. |Text: Vera Mergle