Augsburg: Oberbürgermeisterin Eva Weber zeichnet Inklusionshotel „einsmehr“ für Engagement aus

„Mein Arbeitgeber – so besonders wie ich“

Unter dem Motto „Mein Arbeitgeber – so besonders wie ich“ hat die Stadt Augsburg im Dezember 2022 einen Wettbewerb für das „Behindertenfreundlichste Augsburger Unternehmen“ ausgelobt. Dabei konnten Menschen mit und ohne Behinderung, die in Augsburg leben, bis zum 15. März Unternehmen oder Vorgesetzte für die Auszeichnung vorschlagen. Eine Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten zum Thema Inklusion, kürte unter den Bewerbungen den Sieger.

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Bild: Ruth Plössel / Stadt Augsburg
„Das Ziel des Wettbewerbs ist, jenen Unternehmen eine Anerkennung auszusprechen, die bereits jetzt Menschen mit Behinderung eine Chance geben. Außerdem wollen wir mit der Aktion alle Unternehmen darin bestärken, sich noch intensiver für Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Arbeitsmarkt zu engagieren“, so Oberbürgermeisterin Eva Weber.

Unter den eingegangenen Vorschlägen hat die Jury das Inklusionshotel „einsmehr“ als Preisträger ausgewählt. Anlässlich des bevorstehenden „Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“ am 5. Mai hat Oberbürgermeisterin Eva Weber dem Preisträger-Unternehmen die Auszeichnung überreicht. Träger des inklusiven Hotels im Westen Augsburgs ist der Verein „einsmehr - Initiative Down-Syndrom für Augsburg und Umgebung“. Der Verein will mit diesem Projekt Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt für Menschen mit einer Behinderung schaffen. Etwa die Hälfte der Menschen mit einer Behinderung schaffen. Etwa die Hälfte der Belegschaft des Hotels sind Menschen mit Beeinträchtigungen. 

„Wir sind als Stadt Augsburg sehr stolz auf dieses modellhafte Projekt, in dem das vorgelebt wird, was wir uns für unsere Gesellschaft wünschen: Eine Arbeitswelt, in der Menschen mit Behinderung integriert sind und ihre Fähigkeiten entwickeln können“, sagte Oberbürgermeisterin Eva Weber bei der Übergabe der Urkunde. “Es wäre schön, wenn wir mit dem Wettbewerb zu einem Diskussionsprozess in den Firmen beitragen können: Warum nutzen wir nicht ganz selbstverständlich die Potenziale von Menschen mit Behinderungen?“, sagte Martin Schenkelberg, Referent für Soziales, Familie, Pflege, Generationen und Inklusion. Im Bewerbungsschreiben begründete „einsmehr“ seine Teilnahme wie folgt: „Es fängt schon damit an, dass das Wort ‚Behinderung‘ bei uns nicht genutzt wird.
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Bei uns arbeiten Menschen mit einer oder mehreren Beeinträchtigungen, Menschen mit verschiedenen Stärken und Schwächen, Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten und verschiedenem Unterstützungsbedarf. In diesem Sinne wird jeder Einzelne von uns gesehen, gefordert und gefördert – die Vielfalt macht aus uns ein buntes Team, in dem sich jeder wohlfühlen kann.“ 

In der Jurybegründung heißt es: „Das Hotel ist eines der Leuchtturmprojekte der Inklusion in Augsburg, das weit über die Grenzen der Stadt hinaus strahlt. Die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderungen im laufenden Hotelbetrieb gehört zur DNA und ist sehr erfolgreich. Das Hotel ist auch zugleich der Ausgangspunkt, um Konzepte zur Ausbildung von Menschen mit Behinderungen in der freien Wirtschaft zu erproben und zur Ausweitung auf andere Betriebe vorzubereiten. Alles in allem ist die Arbeit des Inklusionshotels als behindertenfreundlicher Arbeitgeber damit beispielgebend und inspirierend.“ 

Hintergrund Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung 
Seit rund 30 Jahren veranstalten Verbände und Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe rund um den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai überall in Deutschland verschiedene Projekte, z. B. Podiumsdiskussionen, Informationsgespräche, Demonstrationen und andere Aktionen. Dabei geht es darum, die Kluft zwischen dem im Grundgesetz verankerten Anspruch der Gleichberechtigung für alle Menschen und der Lebenswirklichkeit Stück für Stück zu überwinden.