«BAP kütt»
Niedeckens BAP zu Gast in der bigBOX ALLGÄU
Kempten, 5. April | Wolfgang Niedeckens Wesen hat etwas, was es in dieser Kombination in Deutschland selten gibt – er ist zugleich heimatverbunden und weltoffen. Und er ist „ne Kölsche Jung" geblieben, der vor rund 40 Jahren die Kölschrockband BAP gründete und mit dieser Band, freilich in wechselnden Formationen, aber immer unter Niedecken himself als Frontman riesige Erfolge feierte und deutsche Rockgeschichte schrieb. Noch heute füllen sich Tanzflächen, wenn es aus den Lautsprechern hallt: „Verdamp lang her…!" und Niedeckens BAP „Kristallnaach" ist aktueller denn je.
Vergangene Woche war Niedecken Gast auf einer Pressekonferenz im Hotel bigBOX. Grund für die Stippvisite des bekannten Rockmusikers, dessen eigene musikalische Idole Bob Dylan, die Stones und Bruce Springsteen sind: Am 29. Mai wird Niedeckens BAP ein Warm Up Konzert zum Tourbeginn 2018/19 in einer bestuhlten bigBOX geben. Dann wird Wolfgang Niedecken mit seinen Musikern 4-5 Tage in der Allgäu-Metropole verweilen, die Bühnenshow einstudieren, Einleuchten und den musikalischen Arrangements den letzten Feinschliff geben.
BAP mit Bläsern
Neben neuen Songs vom erst jüngst in New Orleans in den Esplanade Studio eingespielten Album „Niedecken - Das Familienalbum - wird es viele bekannte Lieder der Kölschrockband zu hören geben. Dabei wird zum ersten Mal ein Bläsertrio, bestehend aus Trompete, Saxophon und Posaune, die Band begleiten. „Die Bläser bei der Planung der Setlist mit einzubeziehen, war wie ein Geschenk. Wir haben uns darüber gefreut, was wir nun alles endlich mal machen können“, sagt Niedecken vor den Pressevertretern. Er sei das gesamte BAP-Repertoire durchgegangen und habe überlegt, welche Stücke dafür in Frage kämen. „Aus unserem Riesenrepertoire werden während der Tour wohl mehr rockige als beschauliche Songs zu hören sein, aber es wird in keinem Fall irgendetwas „Zusammengematschtes" geben.", so versichert Niedecken. Die neue Tournee bietet den Fans eine Zeitreise durch das umfangreiche Repertoire der Band, „bei dem…," so Niedecken, „für jeden was dabei sein dürfte." Geplant sind rund 40 Konzerte in diesem und dem kommenden Jahr in Deutschand, Österreich und der Schweiz.
Für Europa
Dass Niedecken ein politischer Mensch ist, wird auch bei der Pressekonfernz deutlich. Niedecken möchte nicht nur Lebensfreude auf der Bühne vermitteln sondern auch politische Botschaften platzieren. Ein wichtiges Anliegen ist dem Musiker, der als junger Mann Malerei studierte, das von ihm unterstützte Resozialisierungs-Projekt Rebound, das sich seit zehn Jahren stark macht für die Wiedereingliederung ehemaliger afrikanischer Kindersoldaten. Auch bei der kommenden Tour möchte Niedecken auf der Bühne zu seinem Publikum zu diesem Thema sprechen. „Aber…,", so betont Niedecken:„…, man darf bei allen politischen Inhalten die Poesie nie vergessen. Wenn die Poesie fehlt, dringt keine Botschaft durch.", weiss Wolfgang Niedecken aus Erfahrung.
Gegen Rechts
Fragt man den Rheinländer was ihn derzeit umtreibt, dann ist es die Lage Europas. „In den kommenden 3 Jahren wird sich zeigen, ob die Europäische Union bestehen bleibt, in ein Europa der zwei Geschwindigkeiten zerfällt oder im schlimmsten Fall gänzlich implodiert.", so die Einschätzung des bekannten Rockmusikers. Umso mehr möchte Niedecken als Mensch und als prominenter Musiker dem europaweiten Aufkommen rechter Gesinnung entgegenwirken. Und so beschreibt Niedecken die Maxime seiner Tour 2018/19 mit den Worten: „Wir müssen versuchen die Leute vom Verhärten abzuhalten."
„Rock'N'Roll ist wie Fußball"
Da Wolfgang Niedecken ein großer Fußballfan und Mitglied des FC (1.FC Köln) ist, bleibt dem Musiker zum Schluss der Pressekonferenz eine Frage zum aktuellen Fußballgeschehen nicht erspart, die Niedecken gelassen beantwortet: „Der FC wird nächste Saison nicht gegen Fortuna Düsseldorf spielen."