Den Stars und Sternchen so nah mit Jana: Jay Khan, Prince Damien, Joel de Tombe, Daniel Johnson und Dennis Dnice Somuah erobern als Team 5ünf die Albumcharts und die Herzen der Fans

BOYBAND POWER!

Team 5ünf bringt mit der Übersetzung und der Neuinterpretation klassischer, altbekannter Boyband-Hits wie zum Beispiel der Backstreet Boys die Nostalgie vergangener Zeiten zurück. Jay Khan gründete die erfolgreiche Boygroup im März 2021 und nach verschiedenen Besetzungswechseln wurden zuletzt mit Prince Damien die magischen Fünf wieder vollzählig. Joel de Tombe, Daniel Johnson und Dennis Dnice Somuah sind ebenfalls mit von der Partie. In dieser ganz einzigartigen Formation lässt die „Power-Gruppe“ mit ihrem besonderen Charme die Herzen unzähliger Fans höherschlagen und erobert die Bühne sowieso und ganz nebenbei noch die Albumcharts. Unsere Redaktionsleitung Jana Dahnke traf die sympathischen Jungs von Team 5ünf vor ihrem Auftritt auf der 35. Hollaria Faschingsgala im Kongress am Park.

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Bild: Philipp Kellogg
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Unsere Redaktionsleitung Jana Dahnke trifft "Stars und Sternchen" im exklusiven InterviewBild: Jana
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Danke an Hollaria Augsburg e.V. für die Organisation des Interviews!Bild: Wolfgang Dahnke
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Bild: Philipp Kellogg
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Bild: Wolfgang Dahnke
Jana: Jay, Du bist der Gründer von Team 5ünf. Die Band hat bereits einige Besetzungswechsel erlebt. Ihr seid nach wie vor unglaublich gefragt – Was ist Euer Erfolgsrezept?
Jay: Neben unserem einzigartigen Konzept, dass wir weltliches musikalisches Kulturgut – in unserem Falle die großen Boyband-Hits – erstmals auf Deutsch interpretieren, ist es mittlerweile nach über vier Jahren die Dynamik unter uns: Die Leute merken, wie viel Spaß wir haben, wenn wir auf der Bühne zusammen sind und sowas ist ansteckend. Die Zuschauer erkennen schnell, dass wir voll dahinterstehen und wir unsere Materie ernst nehmen, wenn wir auftreten. Bis auf Daniel und Prince sind wir Anfang 40 und setzen noch einmal Tribut an die Helden unserer Jugend. All das ist meiner Meinung nach unser Geheimnis. 

Ihr covert bekannte Songs auf Deutsch – Wie fühlt es sich an, diese Klassiker neu zu interpretieren?
Daniel: Da muss ich mich an meinen ersten Auftritt erinnern: Ich habe auf einmal den englischen Chorus gesungen – Das ist einfach irgendwie passiert, da nicht nur ich, sondern wir alle mit diesen Songs aufgewachsen sind und die Melodien so in einen eingebrannt sind. Chapeau an Jay, der an den Texten schreibt und den Menschen dadurch einen direkten Zugang ermöglicht – Meine Oma zum Beispiel spricht kaum Englisch und kann so die Lieder noch einmal ganz anders und neu für sich entdecken.

Gibt es einen bestimmten Song, der Euch als Band am meisten berührt?
Joel: Mich definitiv: „Komm zurück zu mir“ – Weil das die erste Single von uns war und die Produktion sowie das Video und auch die Choreo sehr gelungen sind. Als ich das zum ersten Mal gehört und gesehen habe, hat es mich absolut stolz gemacht. 

Jay: Das freut mich, Joel! Der Song „Back for good“ ist, wenn es Boybands betrifft, ganz oben. In Bezug auf die Wertigkeit, ist die Spannweite hier nämlich sehr breit: Es reicht von „leichter Kost“ bis zu den Evergreens.

Was ist Eure persönliche Definition einer perfekten Boygroup? 
Jay: Man benötigt Bandbreite – Es bringt nichts, nur fünf hübsche Gesichter zu haben… Es müssen unterschiedliche Typen sein, sowohl charakterlich als auch äußerlich. Und dann braucht es diese Formel, diese Energie, die man nicht planen oder trainieren kann. 

Joel: Und auch der richtige Zeitpunkt ist entscheidend…
 
Jay: Ja, genau. Die Backstreet Boys sind die größte Boyband aller Zeiten. Wenn die Gruppe zwei oder drei Jahre früher beziehungsweise später gekommen wäre – Wer weiß, ob sie dann so viel Erfolg gehabt hätte.

Gibt es besondere Rituale, die Ihr durchführt, bevor es auf die Bühne geht?

Dennis: Unmittelbar vor dem Auftritt bilden wir einen Kreis, geben uns gegenseitig Energie und sagen ein paar schöne Worte zueinander.

Jay: Außerdem müssen wir immer wieder die Steps und die Routinen noch einmal besprechen, weil wir uns nicht täglich sehen. Wir möchten den Leuten einfach eine gute Show liefern und deswegen nehmen wir uns in der Regel auch 30 bis 60 Minuten Zeit und gehen die Choreos noch einmal Stück für Stück durch. Und dann hat jeder noch so seine Ticks und Macken (Lacht). Joel putzt sich mehrmals die Zähne und Daniel zum Beispiel verbraucht jede Menge Haarspray. Im Grunde ist es aber sehr gechillt. 

Wie unterscheidet sich das Musikgeschäft heute im Vergleich zu früher?

Jay: Das gesamte Musikgame hat sich komplett verändert: Nicht nur, wie diese vermarktet, sondern auch, wie Musik konsumiert wird. Damals hat man lange auf ein Album gewartet, bis man dieses dann erstmals in der Hand halten durfte und sich das Booklet anschauen konnte – Dieser Moment war etwas ganz Besonderes. Wir gehören zu den wenigen Acts, die noch immer „physische“ Tonträger produzieren, doch heutzutage wird alles viel schnelllebiger konsumiert – Früher hat man sich auf wenige Lieblingsnummern eingestimmt, heute werden Songs auf Plattformen wie Spotify innerhalb von Sekunden konsumiert und dann direkt „weitergeskippt“. Dies hat im Sinne der Vermarktung natürlich Vorteile, denn man kann schneller auf sich aufmerksam machen. Die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen ist sehr begrenzt – Früher, als ich im Musikgeschäft startete, gab es VIVA, MTV und die Bravo für junge Acts. Und wenn man mit einem guten Produkt dort sowie noch ein bisschen im Radio stattgefunden hat, dann war schon gewonnen. Heutzutage muss man an alles denken: An TikTok, Instagram & Co., die Presse… Einerseits ist es leichter, eine breite Masse zu erreichen, andererseits geht die Tiefe dabei oft verloren.
 
Selbst das Live-Geschäft ist nicht mehr so, wie es früher einmal war: Die Menschen sind damals lieber ausgegangen. Die großen Weltstars füllen natürlich immer noch die Arenen und Stadien – Aber bei der Mittelklasse hat sich der Zulauf mindestens halbiert und das sind schon harte Zeiten. Umso mehr ist es für uns ein absolutes Privileg, dass unsere Leidenschaft bei den Fans ankommt und wir auf der Bühne noch so gefragt sind.
 
Daniel: In Bezug auf die Aufmerksamkeitsspanne muss man auch sagen, dass die Songs früher deutlich länger waren – Celine Dion hatte damals eine Nummer, welche sieben Minuten lang ging und die Leute haben sich das trotzdem ganz bewusst angehört. Heutzutage dauert ein Song gerade einmal so um die zwei Minuten – Und manchmal kennen davon die Leute sogar nur den Chorus, weil dieser auf TikTok viral gegangen ist.
 
 Jay: Auch die Plattenfirmen orientieren sich an TikTok: Früher hat man einfach einen tollen Song geschrieben, der emotional und einzigartig ist, heute ist der Anspruch, dass man ein Thema bedient, welches auf Social Media polarisiert. Meiner Meinung nach wird in den nächsten Jahren das Album aussterben, weil sich der Konsument seine eigenen Playlisten gemischt aus allen möglichen Songs und aus allen Dekaden selbst erstellt. Umso schöner ist es, dass wir unsere „kleine Bubble“ haben, in der die Zeit in den guten Neunzigern sowie in den frühen 2000ern stehen geblieben ist und das auch wirklich zelebriert wird.

Was war der schönste Augenblick Eurer gemeinsamen Karriere?  
Jay: Wenn es um den emotionalsten Moment geht, dann denke ich sofort an Schlagerbooom Open-Air in Kitzbühel mit Florian Silbereisen zurück: Dort haben wir Prince Damien in die Band geholt und zu diesem Zeitpunkt wusste noch absolut niemand, nicht einmal die Produktion, wer der „Neue“ sein würde oder ob wir nur zu viert weiter machen.

Daniel: Das haben wir auch ganz besonders inszeniert: So hat sich Prince Damien mit Sonnenbrille und Perücke hereingeschlichen.

Jay: Vor einem unglaublich großen Publikum fingen wir zunächst an, den Song zu viert zu performen und plötzlich gab es einen „Cut“ und ich kündigte Prince Damien an – Er kam zu uns auf die Bühne und man hat den Leuten wirklich angemerkt, dass keiner damit gerechnet hat. Das war einfach ein so bewegender und cooler Moment für uns alle. Lustige Augenblicke gibt es ständig! Unsere Bühnenauftritte sind immer für eine spontane Überraschung gut. Wer uns schon live gesehen hat, weiß, dass wir für jede Menge Spaß zu haben sind.

Welche musikalischen Ziele habt Ihr für die kommenden Jahre?
Jay: Wir möchten auf jeden Fall noch ein weiteres Album herausbringen und möglichst viele Bühnenauftritte rocken. Außerdem gibt es nächstes Jahr ein Jubiläum: Fünf Jahre Team 5ünf – Das ist ein cooler Slogan und wir freuen uns schon mächtig drauf, dies ausgiebig zu feiern!

Wie wichtig ist Social Media für Euren Erfolg, und welche Plattform nutzt Ihr am liebsten?
Daniel: Früher ist man über YouTube berühmt geworden, dann kam Facebook, Instagram, TikTok & Co. Unsere Fans sind primär auf Instagram unterwegs, weshalb dort auch die meisten Videos viral gehen – Tatsächlich mehr noch als auf TikTok. Es freut uns unglaublich, was für eine tolle Community wir uns auf Instagram aufgebaut haben.
 
Dennis: Selbst Snapchat ist wieder ganz vorne mit dabei – Das ist mittlerweile altersunabhängig und nicht mehr nur für die jüngere Generation interessant.
 
Welche Altersgruppen umfassen Eure Fans?
Daniel: Es gibt welche, die mit den früheren Boybands noch gar nichts zu tun hatten und demnach noch jünger sind. Primär sind unsere Fans so ab 30 aufwärts: Diese möchten die Nostalgie noch einmal miterleben und sich auch so fühlen wie damals – Als sie mit den Boybands der 90er aufgewachsen sind.
 
Jay: Es kommt öfter vor, dass sogar über 60-jährige von uns begeistert sind, was aber mehr als verständlich ist: Man muss nur einmal rechnen – Wenn eine Boyband 1995 am Start war, dann ist das 30 Jahre her und diese Fangruppe war dann eben gerade mal Anfang 30 – Sprich circa zehn Jahre jünger als ich jetzt. Und über dieses Publikum freuen wir uns natürlich ebenfalls sehr.