Die Rennserien für klassische Motorroller leiden unter den Corona-Auflagen

ESC Vespa Race Harzring September 2020

2020 ist ein schlechtes Jahr für alle Vespa und Lambretta Veranstaltungen. Auch die Rennserien für klassische Motorroller leiden unter den Corona-Auflagen. So musste die DBM, die Rennserie für Beschleunigungsrennen, in 2020 komplett pausieren. Besser geht es der ESC, der Rennserie für Rundkursrennen. Insgesamt 3 Rennen konnten stattfinden.

Mit dem letzten Lauf zur diesjährigen Meisterschaft sollte die ESC zum Harzring zurückkehren. Eine der traditionsreichsten und beliebtesten Strecken in der ESC. Nach einer Pause von zwei Jahren konnte hier wieder die Saison beendet werden. Grund genug für uns von SIP Scootershop die Veranstaltung mit einem Kamerateam und eine Renn-Vespa zu besuchen.

Durch die verkürzte Saison und die lange Ungewissheit, ob die Rennen stattfinden, war das Teilnehmerfeld in diesem Jahr leider etwas kleiner als gewohnt. Positiver Effekt der geringen Auslastung war ein Kurs, auf dem es immer ausreichend Platz für alle Teilnehmer gab. Das Training am Freitag bot auch Anfängern reichlich Raum, um sich an das Fahren auf der Rennstrecke zu gewöhnen. Perfekte Bedingungen, um sich auf das Motorroller Rennen am Samstag vorzubereiten.

Am Renntag war das Wetter leider überhaupt nicht ideal. Der erste Blick aus dem Fenster mit der Zahnbürste in der Hand verbreitete wenig Lust ein Rennen auf zwei Rädern zu fahren. Es regnete in Strömen und die Wetter App kündigte konstanten Niederschlag für den ganzen Tag an.  Aber am Ende halb so wild: fast alle Fahrer hatten moderne Regenreifen für Vespa & Lambretta im Gepäck. Das Qualifying bot ausreichend Gelegenheit sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Die Rennen zeigten, was die moderne Reifen Technologie möglich macht. Besonders gut funktionieren die Regen Rennreifen von PMT. Selbst unter diesen Bedingungen war es möglich in Schräglage sicher auf dem Knie zu fahren und vor den Kurven hart anzubremsen. Natürlich erforderten Einlenken und das Herausbeschleunigen aus den Kurven besonders viel Gefühl, aber selbst leichtes Rutschen ließ sich mit den Reifen gut kontrollieren. So wurde es, trotz des schlechten Wetters, ein würdiges Saisonfinale mit schnellen und knapp umkämpften Rennläufen. 

Seit der Reglementänderung in der ESC treffen sich die Topfahrer in der Klasse 4. Hier gab es auch an diesem Tag die spektakulärsten Rennen zu sehen. Besonders im 3. und letzten Lauf lieferte sich ein Führungstrio packende und enge Zweikämpfe. Nebeneinander in den schnellsten Kurven, beim Beschleunigen auf der Start-Ziel Geraden und beim Anbremsen in eine Schikane ist auf nassem Untergrund gleich noch einmal etwas spektakulärer. Leider war es ein Sturz im Zweikampf, der über den Sieg entschied. Robert Leibfahrt war bereits vor dem Wochenende die Meisterschaft kaum noch zu nehmen. Mit seinem Sieg untermauerte er seinen Anspruch souverän und konnte mit 7 gewonnen (zwei 2. Plätze) von 9 Läufen den Titel verbuchen. 

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Auch in der Teilnehmerstärksten Klasse, der K5, konnte der Meister ebenfalls den Tagessieg verbuchen. Nachwuchsfahrer Valentino Randazzo dominierte das Feld souverän und weckt Erwartungen für die kommenden Jahre.
Die beste Rundenzeit des Tages fuhr Albert Heigold. Mit 1:06 Min. beeindruckend schnell und für einen Großteil der Fahrer auch im trockenen unerreichbar.

Leider war eine Saison Abschlussfeier nicht wie gewohnt möglich. Die Coronaauflagen machten jede Planung in die Richtung unmöglich. Nach dem Tag in Regen und Kälte war die Kondition eines Großteils der Fahrer auch aufgebraucht. Trotzdem war es eine gelungene Rückkehr an den Harzring. Die Veranstalter um Felix Richter hatten den Ablauf gut unter Kontrolle und der bereitstehende Rettungswagen wurde am Renntag nicht beansprucht. Auf ein Wiedersehen in 2021, mit mehr Rennveranstaltungen, mehr Teilnehmern, mehr Party und viel Abstand zu den Bedingungen von 2020.

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