FCA-Geschäftsführer Michael Ströll nach Odyssee endlich in Südafrika angekommen!

Das Land ist für ihn trotz der Unannehmlichkeiten weiterhin positiv

Deutlich ausgeruhter als nach dem ersten Testspiel gegen die Young Africans SC aus Tansania, das er zehn Minuten nach Anpfiff am Samstag im Mbombela Stadion erreichte, sitzt FCA-Geschäftsführer Michael Ströll tags darauf (Sonntag) auf der Bank im Trainingslager seiner Mannschaft, dem Anew Resort in White River in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga. Eigentlich hätte er bereits am Donnerstagabend um 21 Uhr mit dem gesamten FCA-Troß ankommen sollen. Doch es gab Probleme bei der Einreise von Kristian Jakic und Nediljko Labrovic. Das System der Einwanderungsbehörde am Flughafen in Johannesburg hatte ihre Namen falsch gelistet, und die beiden Kroaten galten plötzlich als Nigerianer. Ergebnis: Einreise verweigert.

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Bild: Marion Buk-Kluger

Trotz aller richtigen Unterlagen (Pässe, Visa), die Ströll den Behörden vorlegte, gab es von offizieller Stelle kein Pardon. Und so blieb Ströll mit den beiden betroffenen Spielern zurück, ohne zu ahnen, welche Odyssee nun beginnen sollte. Denn von offizieller Seite hieß es: das Land verlassen, ohne Wenn und Aber. Konkret mussten die Bundesligaspieler in einem Abschieberaum warten und sollten später sogar, da man ihnen zunächst - trotz neuer Tickets zurück nach Dubai - den Weiterflug nicht ermöglichen wollte, in einer Abstellkammer mit fünf Quadratmetern übernachten.
„Das macht etwas mit Dir, auch wenn du nicht direkt betroffen bist. Du fühlst dich in diesem Moment wie ein Aussätziger. Ich wusste rational, ich habe einen Pass, ich kann theoretisch raus. Aber die Art und Weise der Behandlung war es, die mich schockiert hat. Ich bin dies nicht gewohnt, dass man so mit Menschen umgeht, ich kann das nicht nachvollziehen. Egal, was wir vorlegten, es hat überhaupt nicht interessiert. “ Ströll dessen Spieler zwischenzeitlich Pass und Handys abgenommen wurden, blieben aber anfangs guter Dinge, nahmen es mit Humor.
„Als wir allerdings nach dreieinhalb Stunden von dem einen in den anderen Raum verfrachtet wurden, wo kein Kontakt zur Außenwelt möglich war, da war die Stimmung kurzfristig am Kippen.“
Ströll flog schließlich mit den beiden Abgewiesenen zurück nach Dubai, wieder nach viel Überzeugungskunst den Behörden gegenüber, wo er nach weiteren Stunden mit Versuchen doch noch mit Jakic und Nediljko wieder zurück nach Südafrika zu fliegen, beide auf den weg nach Frankfurt brachte und er selbst wieder gen Afrika aufbrach.
Ströll betont jedoch mit Nachdruck, diese Erfahrung nur mit der Immigration-Behörde erlebt zu haben.. „Egal wo ansonsten, die Leute sind unfassbar nett und herzlich, total angenehm, offen. Sie wollen alle Wünsche erfüllen, doch diese fünf, sechs Stunden waren komplett anders.“
Weiterhin ist man mit allen möglichen Behörden in Südafrika und der DFL etc. im engen Austausch, die beiden Spieler Montagabend mit einem Direktflug von Frankfurt nach White River zu bringen, damit sie wenigstens die zweite Halbzeit des Trainingslagers mitmachen können.
„Wir sind ja auch da , um uns sportlich vorzubereiten, aber auch um dem Land etwas zurück zu geben. Wir wollen auf die positiven Seiten von Südafrika aufmerksam machen.“
Seine Einstellung zu Südafrika hat sich trotz allem nicht geändert: „Nur weil du mit einer Behörde, ein paar Menschen ein Problem hast, deswegen ist ja nicht alles andere schlecht.“