Goldener Finaltag der Kanuslalom-WM in Augsburg
Weltmeisterliche Stimmung
Es war ein goldener Finaltag am Eiskanal im Olympiapark Augsburg: Mehr 8000 Menschen bejubelten im Olympiapark am Eiskanal bei bestem Sommerwetter die Siege von Andrea Herzog aus Leipzig und des Augsburgers Sideris Tasiadis in den Canadier-Einer-Finalläufen. Den Medaillenregen perfekt machten Herzogs Teamkollege Franz Anton mit Bronze im Canadier-Einer und Stefan Hengst, der sich Bronze im Slalom Extreme holte.
„Überwältigende WM-Woche! Der UNESCO-Welterbestadt Augsburg in jeder Hinsicht würdig“
Oberbürgermeisterin Eva Weber am Abschlusstag völlig ergriffen: „Eine überwältigende WM-Woche voller Emotionen und weltmeisterlicher Stimmung an unserem legendären Eiskanal und in unserer wunderschönen Innenstadt! Ich danke allen, die diese mitreißenden Momente möglich gemacht haben! Und unseren großartigen Kanutinnen und Kanuten gratuliere ich herzlich zu ihren Erfolgen! Eine Kanuslalom-WM, die der UNESCO-Welterbestadt Augsburg in jeder Hinsicht würdig war.“
“Stimmung vergleichbar mit Wimbledon oder Wembley“
Eine außergewöhnliche Atmosphäre, auch für ICF-Präsident Thomas Konietzko zeigte sich beeindruckt. Seine Bilanz dieses sportlichen Großereignisses: „Die ICF wird feiern, weil erfolgreiche Weltmeisterschaften die beste Werbung für unseren Sport sind. Augsburg ist immer speziell, man kann das vergleichen mit Wimbledon oder mit dem Wembley-Stadion. Das Besondere hier ist, dass man merkt, dass die gesamte Stadt hinter dieser Sportart steht und es war so beeindruckend heute, das ist eine Erfahrung, die man nicht missen will im Leben.“
Insgesamt 33.000 Zuschauerinnen und Zuschauer bei WM
Insgesamt kamen seit dem Wett rund 33 000 Menschen in den Olympiapark zur WM, darunter auch viele Fans, die ihre internationalen Teams begleiteten. Kultur-, Sport- und Welterbereferent Jürgen K. Enniger: „Die Kanuslalom WM 2022 unterstrich erneut die große internationale Bedeutung der Sportstadt Augsburg. Begeistertes Publikum aus nah und fern, sportliche Spitzenleistungen mit umfangreichem Medaillensegen und beste Stimmung am Eiskanal! Ich freue mich auf noch viele internationale Meisterschaften an unserem wundervollen Eiskanal!“
WM- und EM-Stimmung mit tausenden Menschen auch in der Innenstadt
Die WM-Stimmung vom Eiskanal durchzog in den vergangenen Tagen auch die gesamte Innenstadt, wo passend zur Kanuslalom-WM und dem Augsburger Welterbethema Wasser ein umfangreiches kulturelles Rahmenprogramm stattfand mit einer Hauptbühne und freiem Zugang für Alle auf dem Rathausplatz im Herzen der Stadt. Der städtische Programmkoordinator Manuel Schillfreut sich über die Resonanz: „Die Events waren überdurchschnittlich gut besucht. Auch dank der Integration der starken kulturellen Marken der Stadt konnten wir so eine Schnittstelle zu den sportlichen Highlights am Kanal schaffen.“
Ein nicht vorab geplantes Highlight war die Ausstrahlung des Frauen-Fußball-EM-Finales des deutschen Teams gegen England am Abend vor 2000 Menschen auf dem Rathausplatz. Für das Public Viewing hatte die Kanu-WM der Fußball-EM ihre Bühne überlassen. Das WM-Rahmenprogramm fand seinen offiziellen Abschluss damit etwas zeitversetzt. In Teilen geht das Kulturelle Rahmenprogramm über die WM hinaus: viele Ausstellungen und Events gehen weiter, unter anderem die Architekturausstellung „50 Jahre Olympische Spiele in Augsburg – 50 Jahre Eiskanal“ im Kongress am Park. Eine Übersicht ist unter augsburg2022.com/rahmenprogramm zu finden.
Bayerns Innenminister bei Eintrag ins Goldene Buch: „Weltstandard!“
Der Augsburger Eiskanal ist Teil des UNESCO-ausgezeichneten Augsburger Wassermanagementsystems, das seit Jahrhunderten und bis in die heutige Zeit aktiv ist. Er wurde für die Olympischen Spiele 1972 zur weltweit ersten künstlichen Wildwasser-Kanustrecke ausgebaut. Pünktlich zum 50. Olympiajubiläum in diesem Jahr wurde er zuletzt für 20 Millionen Euro denkmalgerecht saniert. „Wenn ich zurückdenke an das Jahr 2016 als uns erklärt wurde, was erforderlich ist, um die Anlage am Eiskanal auf Weltstandard zu bringen und sie im Sinne der Nachhaltigkeit für eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten, kann ich nur sagen, alle Beteiligten haben Wort gehalten und jeder Euro ist bestens investiert. Wichtig war auch, dass keine neuen Einschnitte in die Natur erforderlich waren, sondern die ‚alte‘ Strecke so ertüchtigt wurde, dass sie höchsten internationalen Ansprüchen genügt“, sagte Bayern Innenminister Joachim Herrmann, der sich bei seinem Besuch der Kanuslalom-WM im Olympiapark heute (31. Juli) auch ins Goldene Buch der Stadt Augsburg eingetragen hatte.
Auch im kommenden Jahr hochkarätiger Kanusport am Eiskanal
Die WM war der erste Härtetest, da sind sich Melanie Martin, Vorsitzende des Augsburger Kanuvereins und Hans-Peter Pleitner, der Präsident von Kanu Schwaben Augsburg, einig. Auch im Jahr nach der Weltmeisterschaft wird es am Eiskanal hochkarätigen Kanusport geben. Die Vereine wollen jetzt erst mal in Ruhe eine Bilanz der WM ziehen und dann abklären, wie sie künftige Wettkämpfe am Eiskanal durchführen wollen. Einzelne Ereignisse stehen bereits fest: Sicher werden im Frühjahr zwei der vier Rennen für die nationale Qualifikation im Kanuslalom auf dem Eiskanal stattfinden. Die Kanu Schwaben haben von der ICF schon den Zuschlag für das Kanuslalom Weltcup -Finale Anfang Juni 2023 erhalten. Im Gespräch ist auch die Weltmeisterschaft im Wildwasser-Sprint – hier wird ohne Tore auf Zeit flussabwärts gepaddelt – eine Woche später. Der AKV hat sich wieder für einen ECA-Slalom Cup für Jugendliche angemeldet.
Einsatzleiter der Polizei lobt gute Zusammenarbeit
Dem steht auch aus Sicht der Sicherheitskräfte nichts im Wege.
Robert Kühnle, Einsatzleiter Olympiapark, zieht eine äußerst positive Bilanz der Kanuslalom-Weltmeisterschaft: „Die tolle, freudige Stimmung der Teilnehmer und der Augsburger Bevölkerung bei der Eröffnungsfeier haben wir mit in den Einsatz genommen. Aufbauend auf der Sicherheit konnten die Zuschauer hier am Eiskanal die Stimmung unbeschwert genießen. Das ist uns als Polizei gemeinsam mit Security, Rettungskräften, Feuerwehr, Wasserrettung und Veranstaltern gelungen.“
Zum Abschluss der 2022 ICF Kanuslalom-Weltmeisterschaften am Eiskanal selbst wurde die Fahne der ICF an Ashley Metcalfe, Vorsitzender British Canoeing, übergeben. Der Verband wird die WM 2023 im Lee Valley Whitewater Center bei London ausrichten.
Die Kanuslalom-WM in Zahlen:
• 300 Athletinnen und Athleten aus 51 Nationen
• 560 Volunteers
• Erfolge der deutschen Athletinnen und Athleten o 5x Gold (Kajak-Einer Teamevent Damen, Kajak-Einer Teamevent Herren, Kajak-Einer Ricarda Funk, Canadier-Einer Andrea Herzog, Canadier-Einer Sideris Tasiadis)
- 1x Silber (Canadier-Einer Teamevent Damen
- 3x Bronze (Kajak-Einer Elena Lilik, Canadier-Einer Franz Anton, Stefan Hengst im Extreme Slalom)
• 33.000 Zuschauerinnen und Zuschauer an fünf Tagen am Eiskanal und 3.000 Besucherinnen und Besucher bei der Eröffnungsfeier
• Mehr als 30 Rahmenprogrammpunkte in der Innenstadt
Weitere Stimmen zur Kanuslalom-WM:
Fabian Dörfler, sportlicher Leiter und selbst dreifacher Weltmeister: „Für Außenstehende lief alles nach Plan, kleine Herausforderungen haben wir gut bewältigt. Wir sind für künftige Veranstaltungen gut gerüstet.“Joachim Herrmann, Staatsminister: „Ich habe die WM während der vergangenen Tage schon am Fernsehschirm verfolgt und von daher und von der kurzen Zeit hier am Eiskanal kann ich nur sagen: eine gigantische Stimmung, die alle Paddlerinnen und Paddler zu sportlichen Höchstleistungen führt. Eine mehr als gelungene Veranstaltung!“
Melanie Martin, Vorsitzende Augsburger Kajak-Verein: „Wir hatten – beim Catering wie bei der Kinderanimation – vielfältige Angebote, mein Eindruck ist: Alle haben sich wohl gefühlt – und die Standbetreiber sind ebenfalls zufrieden. Fest steht auch, dass die beiden Augsburger Kanuvereine enger zusammenrücken und das generalsanierte Bootshaus ab dem Herbst gemeinsam nutzen. Die Basis wurde bei der WM und ihrer Vorbereitung gelegt. Wir hatten eine super Zusammenarbeit, viel Arbeit, aber auch viel Spaß.“
Horst Woppowa, langjähriger Vorsitzender Kanu Schwaben Augsburg: „Uns wurde schon bei der Weltmeisterschaft 1985 bestätigt, Augsburg habe Maßstäbe gesetzt. Das gleiche folgte auch 2003 und jetzt erneut. Wohin werden die Maßstäbe verschoben? Aber egal, das Lob und der Dank von Sportlern, Trainern und Betreuern, internationalen Verbände bis zu den Besucherinnen und Besuchern ist die schönste Auszeichnung für die Organisatoren.“
Maria Cwiertniewicz (Polen), 4. Platz Kajak-Einer bei den Olympische Spielen 1972: „Diese Weltmeisterschaft ist ein Traum. Hier passt einfach alles, von der Organisation über den sportlichen Ablauf bis zu der Stimmung durch die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer. Ich habe auch noch das Glück, dass ich meinen Geburtstag wie 1972 hier feiern kann. Die WM in Augsburg steht für mich weltweit auf Platz eins.“