Große Enttäuschung im Ring: Robin Krasniqi im Interview
Es ging für beide um die Karriere
Fast auf den Tag genau nur ein Jahr nach dem Rematch ging es für Robin Krasniqi um alles. Seine Nerven hatte der Profiboxer zwar im Griff, seinen Titel konnte der ehemalige Weltmeister gegen Dominic Bösel am 10. Oktober dennoch leider nicht erfolgreich verteidigen.
Über zwölf Runden kämpfte Robin in diesem harten Duell. Sport bringt immer Überraschungen mit sich, das steht fest! Selbst Box-Legende Henry Maske empfand den Kampf eher als unentschieden. Und doch sahen zwei der drei Punktrichter Dominic Bösel als den Sieger. Ein alter neuer Weltmeister sozusagen.
Steckt mehr hinter diesem ganz eindeutigen, umstrittenen Urteil? Die Fachwelt streitet. Sicher ist, dass Burim Hazrolli, der Hauptsponsor von Krasniqi, die Summe von sage und schreibe 1 Million Euro zur Verfügung gestellt hat, um einen Prozess zu führen. Nach der größten Enttäuschung seines Lebens hat sich Robin einige Tage zurückgezogen, um wieder klare Gedanken fassen zu können. Dennoch hat er sich einige Minuten Zeit genommen, um mit uns über die Ereignisse und das weitere Vorgehen zu sprechen.
TRENDYone: Wie hast du die Tage nach dem Kampf erlebt?
Robin Krasniqi: Es war die größte Enttäuschung meines Lebens. Es ist mir unglaublich schwer gefallen, mich nach dem Fight wieder zu sammeln.
Nach eigener Aussage hättest du NUR durch ein KO gewinnen können! Wie hast du das gemeint?
Mir war schon von Anfang an relativ klar, dass man gegen mich werten würde. Dass es allerdings zu so einer drastischen und unfairen Fehlentscheidung kommen wird, hat selbst mich überrascht und geschockt. Wäre der erste Kampf nicht durch ein so eindeutiges KO zustande gekommen, wäre mir vermutlich schon damals der Sieg nicht zugesprochen worden.
Würdest du sagen, du hast das Vertrauen in den Verband verloren?
Ganz klar, es kann von Vertrauen jetzt nicht mehr die Rede sein.
Hat dieser Kampf Auswirkungen auf deine Zukunftspläne?
Dieses Skandalurteil hat sogar sehr große Auswirkungen: Sowohl aus sportlicher wie auch aus wirtschaftlicher Sicht. Man muss sich vorstellen, dass ich circa 15 Jahre lang auf mein Lebensziel hingearbeitet habe – im ersten Kampf gewann ich dann durch eine spektakuläres KO… Aus Fairness habe ich meinem Kontrahenten Dominic den Rückkampf angeboten und das quasi direkt vor seiner Haustüre. Schlussendlich so um den wohl verdienten Sieg gebracht zu werden, finde ich alles andere als sportlich.
Was willst du deinen Fans da draußen sagen, auch im Hinblick auf ein drittes Duell?
Ein drittes Duell macht nur Sinn, wenn das zweite geklärt ist – Ein Schritt nach dem Nächsten. Ich wäre auch offen für ein viertes oder fünftes Duell, mir geht es nicht um die Kämpfe: Ich habe mich immer jedem Gegner gestellt und werde dies auch weiter tun, aber es muss erst Klarheit geschaffen werden und einiges sollte sich auch ändern!