Herbstzeit = Kürbiszeit: Wissenswertes über die Vitamin-Bombe

Wir schauen uns die Leckerei heute einmal etwas näher an – natürlich inklusive passender Rezepte!

Die Tage werden wieder kürzer und die Temperaturen fallen. Das ist aber kein Grund kulinarisches Trübsal zu blasen. Denn jetzt haben viele Früchte Hochsaison. Zwetschgen-Datschi ist wieder in aller Munde und auch Äpfel und Birnen werden zu Marmeladen und Kuchen verarbeitet. Ein besonders schmackhaftes Fruchtgemüse boomt außerdem im Herbst. Die Rede ist vom Kürbis.

Die Geschichte des Kürbisses

Von September bis November wird der Kürbis gerne verspeist oder aber zu gruseligen Halloween-Fratzen gestaltet. Beliebt ist er schon lange: Ausgrabungen in Mexiko lassen darauf schließen, dass der Kürbis bereits vor über 12.000 Jahren bekannt war. Seine Popularität in Deutschland verdankt er vermutlich dem Halloween-Hype. Aus der Vorliebe für Zierkürbisse wurde schnell eine für Speisekürbisse.
Womit wir bei einem großen Knackpunkt sind: Ist der Kürbis nun eine Frucht oder ein Gemüse? Im Grunde spaltet diese Frage die Wissenschaft wie die Huhn-Ei-Frage. Letztendlich bezeichnet man ihn als Fruchtgemüse. Das bedeutet, dass er sowohl als Obst als auch als Gemüse definiert werden kann. 

Deshalb ist Kürbis so gesund

Mit einem Wasseranteil von 90 Prozent sind Kürbisse wahre Kalorien-Sparer. Übermäßiges Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß sucht man vergebens. Noch dazu enthält das Fleisch viel Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A), das nicht nur die Sehkraft stärkt, sondern auch als Krebs-Vorbeugung dienen kann. Als Kalium-Lieferant regeln Kürbisse außerdem den Flüssigkeitshaushalt unseres Körpers: Giftstoffe werden einfach ausgespült. Perfekt für die nahende Erkältungszeit!

Welche Sorte eignet sich für welches Gericht?

Die verschiedenen Kürbis Sorten können für die unterschiedlichsten Gerichte verwendet werden. Der wohl bekannteste, orangene Speisekürbis ist der Hokkaido. Durch seinen nussigen Geschmack und das feste, faserarme Fruchtfleisch zaubern Sie leckere Suppen aus ihm. Ebenfalls beliebt ist der birnenförmige Butternut. Weil er mehlig-cremig ist und süßlich-nussig schmeckt, eignet er sich für Suppen, aber vor allem auch für Kuchen. Lecker als roher Kürbis in herbstlichen Salaten schmeckt der Muscade de Provence – besser bekannt als Muskat-Kürbis. Etwas blass daher kommt der gelbe Spaghetti-Kürbis aus Japan. Er macht seinem Namen alle Ehre: Beim Kochen zerfällt das Fleisch in Fasern – und sieht somit aus wie Spaghetti. „Die Echten“ können Sie also kalorienarm durch Kürbis-„Nudeln“ ersetzen. Zu guter Letzt gibt es noch den Ambercup. Er eignet sich zum Braten und Backen, für Süßspeisen sowie Aufläufe, weil er feinkörnig ist und ähnlich wie Edelkastanien schmeckt.
  • An diesen Kriterien erkennen Sie einen guten Kürbis 
  • Ein guter Kürbis kostet schon mal um die vier Euro. Deshalb will man natürlich ein schönes Exemplar erwischen. Mit folgenden Tipps klappt der Kürbis-Kauf:
  • Klopfen Sie mal! Klingt der Kürbis leicht hohl, ist er reif. 
  • Checken Sie die Schale. Ist sie hart und der Stiel verholzt? Perfekt! Fehlt der Stiel ist der Kürbis anfällig für Bakterien und trocknet daher schneller aus oder verfault.
  • Hat der Kürbis Druckstellen? Dann lieber Finger weg!
  • Kaufen Sie nur Speise-Kürbisse. Zier-Kürbisse enthalten teilweise giftige Bitterstoffe!
  • So lagern Sie Kürbisse richtig
Am längsten halten Kürbisse wenn sie voll ausgereift, unbeschädigt und im Ganzen sind und mit verholztem Stiel geerntet wurden. Bei 10 bis 15 Grad Celsius lassen sie sich mehrere Wochen lagern. Der Lagerraum sollte trocken und frostfrei sein. Besonders gern hängt der Kürbis in luftiger Höhe in einem Netz. Angeschnittene Kürbisse lagern Sie besser im Kühlschrank. Dort halten sie sich wenige Tage. Das Fruchtfleisch können Sie auch unverarbeitet eingefrieren.

Tipps und Tricks zum Eigenanbau

Wer eigene Kürbisse essen möchte, muss früh mit dem Anbau beginnen. Pflanzen Sie Anfang April drei Kürbissamen in einen Topf mit Blumenerde. Halten Sie diesen feucht und sorgen Sie für viel Wärme und Sonne. Kürbisse lieben Gewächshäuser und Wintergärten. Mitte Mai kommen die Triebe dann ins Freie. Alternativ können Sie auch dann erst mit dem Säen beginnen.
Um gut zu wachsen benötigen Kürbisse humusreiche, tiefgründige Böden. Achten Sie wieder auf viel Sonne! Lockern Sie den Boden gut auf und arbeiten Sie 3,5 Kilogramm Kompost sowie 50 bis 80 Gramm Hornspäne pro Quadratmeter ein. Weil Kürbisse es kuschelig warm mögen, sollte der Boden mit schwarzer Folie bedeckt werden. Gießen Sie Ihre Pflanzen täglich und ernten Sie sie, wenn der Kürbis hohl klingt. Passend dazu fehlen natürlich noch die richtigen Rezepte. Mit einer kleinen Auswahl wünschen wir guten Appetit. 

Kürbis-Suppe

Zutaten:
  • 800 g Kürbis
  • 600g Möhren
  • 1 Zwiebel
  • 5 cm Ingwer
  • 2 EL Butter
  • 1 L Gemüsebrühe
  • 500 ml Kokosmilch
  • Salz, Pfeffer, Sojasauce
  • 1 Zitrone
Zubereitung:
Schälen und würfeln Sie Kürbis, Möhren, Ingwer und Zwiebel. Dünsten Sie diese in Butter an. Geben Sie die Brühe und die Kokosmilch hinzu und lassen Sie alles 20 Minuten köcheln. Pürieren und mit Salz, Pfeffer, Sojasauce und Zitronensaft abschmecken. Sie können auch unterschiedliches Gemüse anbraten und hinzugeben (Karotten, Brokkoli, Paprika...).

Kürbis-Kuchen

Zutaten:
  • 4 Eier
  • 2 Becher Zucker
  • 1 Becher Öl
  • 1 TL Zimt
  • 2 Becher Mehl
  • 1 Pck. Backpulver
  • 150g gemahlene Mandeln
  • 2 Becher geraspeltes Kürbisfleisch
  • Kuchenglasur, gehackte Mandeln
Zubereitung:
Eier, Zucker und Öl verrühren. Backpulver unter das Mehl mischen und nach und nach mit den gemahlenen Mandeln hinzugeben. Kürbisfleisch vorsichtig unterheben. In einer Kastenform bei 160 Grad ca. 75 Minuten backen. In der Form abkühlen lassen, dann vorsichtig stürzen. Nach Belieben mit Schokoguss überziehen und mit Mandeln bestreuen. Ein Becher = 200 Gramm.