Hype um nichts oder wahrer Gamechanger?
Was CBD Produkte wirklich können
CBD liegt voll im Trend: Ganze CBD-Shops mit allerlei Produkten stürmen die Innenstädte, Schmerzpatienten oder Personen mit Schlafstörungen schwören auf CBD-Öl und Co. – was hat es damit auf sich, welche Nebenwirkungen gibt es und ist das Ganze überhaupt legal?
Die Abkürzung CBD steht für Cannabidiol, was wiederum eines von mehr als 100 bisher bekannten Cannabinoiden der Hanfpflanze bezeichnet – und eines davon kennen Sie ganz sicher: das wahrscheinlich bekannteste Cannabinoid ist THC (Tetra-Hydrocannabinol). CBD ist also ein Extrakt der Cannabispflanze, das aus den Blüten und Blättern des weiblichen Hanfs gewonnen wird. Im Gegensatz zu THC erzeugt CBD jedoch keinen Rausch, zudem soll dieses Hanfextrakt zahlreiche positive Eigenschaften haben. Allerdings ist der genaue Mechanismus der Wirkung noch nicht komplett erforscht worden, es zeigten sich aber bereits krampflösende Eigenschaften.
Für welche Beschwerden eignet sich CBD?
Laut Stiftung Warentest verwenden etwa 12% der Deutschen mehr und minder regelmäßig CBD-Produkte (Stand: 2020). Ein Großteil (55%) verspricht sich mit der Einnahme Hilfe beim Entspannen, Stresslinderung (43%) sowie auch Hilfe gegen Schlafstörungen (38%). Etwa 15% verspüren hingegen eine Aktivierung, während sich 5% der Befragten dadurch Schmerzlinderung erhofft. Tatsächlich lässt sich CBD gegen eine Vielzahl von Beschwerden einsetzen. Dazu zählen neben Schlaflosigkeit, Stress und Angst sowie Gereiztheit und Nervosität auch Akne, Migräne und Gelenks- bzw. Menstruationsschmerzen. Weitere Anwendungsbereiche betreffen Erkrankungen wie Asthma und Allergien allgemein, Diabetes, Multiple Sklerose, Alzheimer oder Beschwerden wie Übelkeit und Brechreiz.
CBD Produkte
CBD kann auf verschiedene Wege aufgenommen werden, wobei sich insgesamt vier Bereiche unterscheiden lassen. Am bekanntesten ist aktuell CBD Öl, das ebenso wie bei CBD Pastillen, CBD Pasten oder CBD Kristallen (aufgelöst) über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Eine weitere Möglichkeit geht über die Lunge, und zwar mit CBD Zigaretten, CBD E-Liquids und CBD Kristallen (geraucht). Des Weiteren gibt es spezielle CBD Cremes und Salben, die über die Haut in den Körper gelangen. Zuletzt kann CBD in Form von Kapseln, Tabletten, Lebensmitteln oder Getränken über den Darm aufgenommen werden. Mittlerweile gibt es sogar CBD für Tiere: Spezielle CBD Tropfen oder Leckerlis bzw. Pellets können Erfahrungsberichten zufolge Schmerzen und Ängste der Tiere mildern und die Behandlung von Hauterkrankungen unterstützen.
Mögliche Nebenwirkungen
Wie auch bei anderen Medikamenten kann die Einnahme von CBD zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Allerdings zeigten sich diese vor allem bei extrem hohen Dosierungen und waren meist nur vorübergehend. Mögliche Nebeneffekte sind erhöhte Müdigkeit bzw. Benommenheit, Schlaflosigkeit und Schlafstörungen sowie auch innere Unruhe und ein verringerter Appetit. Des Weiteren kann es zu Durchfall, Erbrechen und Fieber kommen. Es sollte daher immer darauf geachtet werden, die entsprechenden Empfehlungen der Produkte zu beachten. Darüber hinaus gilt: Personen mit Lebererkrankungen, Schwangere und auch stillende Frauen sollten CBD nicht einnehmen – hier mangelt es bisher an Langzeitstudien, die eine mögliche Gefahr ausschließen. Außerdem kann CBD die Aufnahme anderer Medikamente – etwa zur Behandlung von Epilepsie – im Körper beeinflussen. Daher ist es immer wichtig, die Verwendung von Cannabisprodukten jeder Art (also auch CBD) vorher mit einem Arzt abzuklären.
Rechtliche Lage
Das wichtigste vorab: CBD-Produkte sind als Lebensmittel derzeit nicht zugelassen. Deshalb werden aktuell CBD-Öle häufig als Aromaöle oder Kosmetik verkauft – diese sind aber nicht zum Verzehr geeignet. Der europäische Gerichtshof stellte in seinem Urteil vom November 2020 wiederum klar, dass CBD nicht als Betäubungsmittel einzustufen ist, weil die Inhaltsstoffe nachweislich nicht psychoaktiv wirken. Allerdings kam es in letzter Zeit auch bei CBD-Produkten immer wieder vor, dass sie auf dem Markt erschienen, nur um kurz darauf zu verschwinden. Das liegt daran, dass solche Produkte nicht die gültigen Vorschriften erfüllt haben. Es ist zwar in Deutschland legal, CBD-Produkte zu kaufen und zu konsumieren – allerdings nur dann, wenn ihr THC-Wert unter 0,2 Prozent liegt.
Außerdem müssen die Produkte aus zertifiziertem EU-Nutzhanf hergestellt sein. Diese Regelung gilt für die EU jedoch nicht weltweit. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei Produkten aus dem Ausland auf die Zusammensetzung zu achten. Generell sollten Sie beim Kauf den Hersteller genau überprüfen, verschiedene Angebote vergleichen und etwa bei CBD Öl darauf achten, dass es sich um reines CBD und um Präparate mit CBD-Vollspektrum handelt.
Fazit
CBD steht für Cannabidiol und bezeichnet ein Extrakt der Cannabispflanze. Der Substanz werden zahlreiche positive Eigenschaften zugesprochen: Sie soll entzündungshemmend, schmerzstillend, angstlösend, beruhigend und regulierend sein. Wissenschaftlich belegt ist davon allerdings wenig, zudem können verschiedene Nebenwirkungen auftreten. Auch die rechtlichen Aspekte sind noch nicht vollständig geklärt. Aktuell ist CBD Öl die beliebteste Form unter den CBD-haltigen Produkten, es gibt aber auch Kapseln, Cremes und CBD Lebensmittel.