Kinderwunsch? So kann dem Glück zu dritt auf die Sprünge geholfen werden
Ammenmärchen – Zwischen Wahrheit und Unsinn
Ein strahlendes Babylächeln und das erste Greifen nach Mamas oder Papas Hand sind die wohl schönsten Augenblicke nach einer Geburt. Äußert sich ein Kinderwunsch, so kann es für die meisten Paare nicht schnell genug gehen: Schwanger werden klappt jedoch sehr oft nicht direkt auf Anhieb, die Ursachen dafür können ganz unterschiedlich sein. Auch wenn die ersten Versuche erfolglos bleiben, heißt dies nicht automatisch, dass ein Glück zu dritt ausgeschlossen ist: Die Berechnung der fruchtbaren Tage ist mittlerweile eine gängige Methode, auf welche viele Paare zurückgreifen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie in wenigen Schritten den günstigsten Zeitpunkt um Schwanger zu werden bestimmen können.
So funktioniert der weibliche Zyklus
Immer dann, wenn die Regelblutung einsetzt, beginnt der weibliche Monatszyklus – Gliedern lässt sich dieser in drei Phasen. Die Dauer der Follikelphase beläuft sich auf etwa 14 Tage, zu Beginn dieser Phase tritt die Periode ein. Der Eisprung erfolgt dann ungefähr zur Zyklusmitte, eine befruchtungsfähige Eizelle wird freigesetzt. Innerhalb von 12 bis 24 Stunden muss die Befruchtung stattfinden, ansonsten stirbt die Eizelle ab. Da die Lebensdauer von Spermien bis zu fünf Tage beträgt, ergibt sich ein Fruchtbarkeitszeitraum von circa sechs Tagen. Aus diesem Grund ist eine Schwangerschaft auch dann nicht ausgeschlossen, wenn der Geschlechtsverkehr fünf Tage vor dem Eisprung erfolgte. Die sogenannte Lutealphase ist die dritte und somit letzte Phase des weiblichen Monatszyklus. Der Körper bereitet sich in diesem Abschnitt auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Wurde die Eizelle nicht befruchtet, so setzt die monatliche Blutung ein – der Beginn eines neuen Monatszyklus.
Zyklusschwankungen erschweren die exakte Berechnung
Die Wahrscheinlichkeit Schwanger zu werden ist nicht an allen sechs Tagen gleich hoch: Zwei Tage vor dem Eisprung sowie am Tag des Eisprunges, ist die Chance am größten. Doch wie kann dieser Zeitraum nun bestimmt werden? Das Führen eines sogenannten Fruchtbarkeitskalenders bietet hierbei hilfreiche Unterstützung. Wichtig ist es, seine durchschnittliche Zyklusdauer genau zu kennen. Zieht man von dieser Spanne nämlich die Zahl 14 ab, so ergibt sich daraus der Tag des Eisprungs. Im Durchschnitt dauert der Zyklus einer Frau vier Wochen, monatliche Schwankungen gehören jedoch bei vielen zum Alltag. Ein genaues Dokumentieren schafft zwar nach einiger Zeit einen ungefähren Anhaltspunkt, die Berechnung des Eisprungs ist aber ohne Hilfsmittel nahezu unmöglich.
Temperaturkurve
Die veränderte Hormonlage, die mit dem Eisprung einhergeht, hat zusätzlich einen Einfluss auf die Körpertemperatur. Temperaturmessgeräte helfen nicht nur dabei, die tägliche Körperwärme zu dokumentieren, sondern schaffen dadurch auch vergleichbare Werte. Die Messung sollte immer direkt am Morgen und täglich zur gleichen Zeit erfolgen. Auch sollte die Temperatur stets an derselben Stelle ermittelt werden, von einer axialen Messung wird wegen Ungenauigkeit dringend abgeraten. Das Ergebnis wird anschließend in einem Diagramm festgehalten. Faktoren wie erhöhter Stress oder schlaflose Nächte sollten zusätzlich festgehalten werden, da diese einen großen Einfluss auf die Temperatur darstellen. Im Laufe des Zyklus ergibt sich aus den vorgenommenen Messungen dann die sogenannte Basaltemperaturkurve – Ein Kurvenverlauf, welcher auf die fruchtbaren Tage schließen lässt. Vor dem Eisprung nimmt die Körpertemperatur ab, nach dem Eisprung hingegen um etwa 0,2 bis circa 0,6 Grad zu. Werden diese Daten mehrere Monate lang regelmäßig sowie präzise notiert, so lässt sich daraus ein bestimmtes Muster erkennen. Je mehr Zyklen beobachtet werden, desto sicherer das Ergebnis. Die Messung der Basaltemperatur ist nicht nur eine relativ genaue Methode, sondern zudem eine der einfachsten Vorgehensweisen in Bezug auf die natürliche Familienplanung. Wer seine fruchtbaren Tage lieber mobil ermitteln möchte, sollte eine Eisprung-App verwenden.
Hat es geklappt?
Ist die Basaltemperatur mindestens 18 Tage lang im Vergleich zu den anderen Werten relativ hoch, kann dies durchaus auf eine Schwangerschaft hindeuten. Weitere Anzeichen sind beispielsweise ungewöhnliche Gelüste, Schmerzen im Unterleib sowie das Ausbleiben der Periode. Zusätzlich gibt es noch zahlreiche andere Symptome, die Aufschluss geben – Erste Klarheit schafft jedoch immer erst der Schwangerschaftstest oder das Gespräch mit einem Arzt, da die Anzeichen auch auf ganz andere Ursachen zurückzuführen sein könnten. Deswegen zählen Stimmungsschwankungen, Müdigkeit sowie Schwindel und ein erhöhtes Geruchsempfinden eher zu den frühen unsicheren Schwangerschaftssymptomen.
Vier goldene Tipps, damit es endlich klappt
Oftmals sind es kleine Gewohnheiten, die einer Schwangerschaft schlussendlich im Wege stehen. Mit einfachen Tricks lässt sich die ersehnte Familienplanung jedoch schneller verwirklichen: Wird der Kinderwunsch zum persönlichen Stressfaktor, so hat dies einen negativen Einfluss auf die geplante Schwangerschaft. Wenn der Körper einem allzu großen Druck ausgesetzt ist, beginnt dieser in vielen Fällen zu streiken. Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft oder Sportarten wie beispielsweise Yoga helfen dabei, die innere Ruhe zu finden und das Stresslevel zu reduzieren. Auch auf eine ausgewogene Ernährung sollte stets geachtet werden: Vor allem frisches Obst und Gemüse tragen dazu bei, die Fruchtbarkeit zu erhöhen. Wer sich vegan oder vegetarisch ernährt, muss die in Fleisch sowie Fisch enthaltenen Nährstoffe aus anderen Quellen ziehen und bestenfalls ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt vereinbaren. Folsäure gilt als das Schwangerschaftsvitamin überhaupt. Nicht nur bei einem Kinderwunsch, sondern auch während der Schwangerschaft sollte auf eine gezielte Zufuhr des lebenswichtigen Vitamins geachtet werden. Benötigt wird Folsäure unter anderem für Stoffwechselprozesse und die Zell- sowie Blutneubildung. Eine abwechslungsreiche Ernährung trägt ebenso zu einem gesunden Lebensstil bei, wie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Die Einnahme dieser Genussgifte senkt nämlich die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung erheblich. Herkömmliche Gleitmittel mögen zwar durchaus Schwung in das Liebesleben bringen, sind aber für die Kinderplanung ungeeignet. Der optimale pH-Wert sollte zwischen 7,2 und 8,5 liegen, konventionelle Gleitgele sind hingegen zu sauer. Eine Beeinträchtigung der Spermienbeweglichkeit und deren Abtötung in der Scheide sind die häufigsten Folgen. Verzichtet werden muss auf dieses Hilfsmittel jedoch trotzdem nicht, denn speziell auf den Kinderwunsch abgestimmte Gele behindern die Befruchtung nicht.