Local Hero: Gloria Neugebauer Geschäftsführerin der Wild Emotion Events
"Nicht immer alles so machen, wie andere es tun“
Ob Marktführer Angermaier Trachten, die SWU, Husquarna oder die Stadt Ulm– sie alle haben eins gemeinsam: Sie ließen sich für große Events bereits Personal oder Hostessen von einer ganz bestimmten Neu-Ulmer Promotion-Firma bereitstellen. Seit zehn Jahren ist Wild Emotion Events DER Ansprechpartner, wenn es um Veranstaltungen jeder Art und Größe geht. Wir haben die Geschäftsführerin Gloria Neugebauer getroffen und herausgefunden, auf welchem Weg sie ihren Traum verwirklichte und welche Hürden sie in der aktuellen Krisen-Lage zu überwinden hat.
Angefangen hat alles ganz normal mit einem Einzelgewerbe. Ich habe damals relativ schnell festgestellt, dass es hier in der Umgebung Ulm, Neu-Ulm und am Bodensee kaum eine professionelle Promotion- und Hostessagentur gibt, die sich auf Promotion-Personal spezialisiert. Für Firmen aus Berlin oder Hamburg und sogar Österreich habe ich damals selber Flyer verteilt, war viel auf Messen unterwegs und hatte sehr viele Einsätze über Wochen und Monate hinweg. 2009 habe ich dann „Wild Emotion Events“ gegründet und im Jahr 2018 wurde das Gewerbe dann zur GmbH.
Wie sah Ihr beruflicher Werdegang vor der Gründung des Unternehmens aus?
Ich habe eine klassische Ausbildung als Rechtsanwalt-Fachangestellte gemacht. Das war mir aber ein bisschen zu trocken. Durch eine Ausschreibung für ein Praktikum bin ich 2006 zu Radio 7 nach Ulm gekommen und habe dort die Möglichkeit bekommen, ein Volontariat zu machen. An den Wochenenden habe ich moderiert, war in der Musik-Redaktion und auch in den Außenstudios. Mein Chef war der Meinung, dass ich eine gute Stimme habe, sodass ich vorerst weiter in dieser Abteilung blieb. Ich stellte dann aber schnell fest, dass mir Events großen Spaß machen. Wichtig ist mir dabei, meine Auftraggeber nach ihren Bedürfnissen bestmöglich zu unterstützen: Das können Hostessen oder Promotion- Personal bei Messen, VIP- oder Sport-Veranstaltungen sein. Wir sind aber auch im Einsatz, wenn wie z. B. aktuell die Stadt Ulm Lotsen braucht, die die Fußgänger durch die Umbaumaßnahmen leiten. Weil es damals aber keine Promotion- und Hostessenagentur gab, gründete ich dann meine Firma „Wild Emotion Events“.
War es schon immer Ihr persönlicher Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu führen und wenn ja, warum?
Ich muss ein bisschen über die Frage schmunzeln. Es ist nicht so, dass ich auf die Welt gekommen bin und mir dachte „Ich will mein eigener Chef sein!“ – Es hat sich einfach so aus der Situation heraus ergeben. Irgendwann war mein Ziel relativ klar: Sowohl in Ulm als auch in Neu-Ulm sollten Menschen sofort an Wild Emotion Events denken, wenn es um gutes und zuverlässiges Promotion-Personal geht.
Welche Hürden haben Sie durch die Corona-Krise aktuell zu überwinden?
Der Lockdown und das immer noch zu großen Teilen bestehende Veranstaltungs-Verbot hat die gesamte Veranstaltungsbranche lahmgelegt. Das trifft uns, aber auch die Messebauer, die Caterer, die Künstler, bis hin zum DJ – jeder ist und war davon betroffen. Wenn es also keine Veranstaltungen gibt und alles verschoben wird, geht die Auftragslage dementsprechend gegen null. Aktuell befinden wir uns in Kurzarbeit. In den letzten Monaten hatten wir vereinzelt Aufträge, aber es ist lange nicht vergleichbar mit der Zeit vor Corona. Ich selbst zahle mir z. B. schon seit Monaten kein Gehalt mehr aus. Es zieht sich und tut ganz schön weh.
Auf welche Entwicklungen in Ihrem Unternehmen sind Sie im Laufe der Jahre besonders stolz und haben Sie ein Erfolgsrezept?
Worauf ich persönlich sehr stolz bin, ist die Tatsache, dass wir Kunden haben, die wir seit vielen, vielen Jahren und teilweise auch seit der Gründung betreuen dürfen – wir haben aber auch vereinzelt Kunden, die einmalig ein Event veranstalten. Für mich ist es aber ein echtes Highlight, wenn uns Menschen seit über zehn Jahren treu sind! Das A und O war für mich immer, mutig zu sein, als Frau „die Eier zu haben“ und mir von niemandem sagen zu lassen, dass etwas nicht geht. Mein Tipp: Nicht immer alles so machen, wie andere es tun!
Haben Sie ein witziges Erlebnis, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist?
Es gab beispielsweise eine Aktion mit Donau3FM: Wir haben es damals geschafft, über 50 Weihnachtsmänner und Engel mit unseren Kostümen auszustatten und gemeinsam auf dem Münsterplatz laufen zu lassen. Wir haben diese zusammen in einen Bus gesetzt, damit alle gleichzeitig aufkreuzen und auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt eine Runde Lebkuchen verteilen. Für alle Besucher rund um den Münsterplatz war das ein echtes Highlight! Ansonsten haben wir unglaublich viele, sehr wilde Erinnerungen an eine bestimmte Weihnachtsfeier.
Was sind Ihre Pläne und Wünsche für die Zukunft?
Der erste Punkt ist: Gesund bleiben! Das betrifft meine Mitarbeiter und mich aber auch alle drum herum. Ich wünsche mir außerdem, dass wir das zusammen nicht nur überleben, sondern Möglichkeiten schaffen, trotz Corona weiter arbeiten zu können. Natürlich ist es für mich in erster Linie wichtig, dass ich keine Mitarbeiter kündigen muss.