Mein plastikfreier Garten: Mit diesen Alternativen tun Sie unserer Umwelt etwas Gutes

Umweltbewusstsein stärken

Plastik ist bei der Gartenarbeit oder generell in unserem „grünen Paradies“ leider schwer zu vermeiden – Sei es in Hinsicht auf das Zubehör, die Gießkanne, Pflanztöpfe oder noch einiges mehr. Bereits in vielen anderen Bereichen unseres Lebens bemühen wir uns, Kunststoff zu reduzieren. Dieser positive Trend setzt sich nun ebenfalls immer mehr beim Gärtnern durch. Also: An die Beete, fertig los!

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Bild: stock.adobe
Jährlich verlassen in etwa 500 Millionen Pflanz- sowie Blumentöpfe und Aussaatgefäße die Gartencenter beziehungsweise Baumärkte. Überwiegend handelt es sich hierbei um Einwegprodukte, welche gerade gekauft wurden und dann schon wieder in der Tonne landen. Das Problem: Recycelbar sind die meisten davon nicht. Und Plastik, welches in der Natur landet, kann für die Zersetzung mehrere hundert Jahre in Anspruch nehmen. 

Der Pflanztopf – Attraktiv für Hersteller, Einzelhandel und Verbraucher
Die Plastikbehälter für Pflanzen sind allgegenwärtig, da diese kaum Gewicht auf die Waage bringen und sich zudem als äußerst haltbar erweisen. Sie können vielseitig bedruckt werden und sind für den Transport bestens geeignet. 

Der Endverbraucher ist der Meinung, dass das Recyceln in der gelben Tonne eine gute Lösung ist – Doch falsch gedacht, denn die überwiegend schwarzen Behältnisse können von den automatischen Sortiermaschinen nicht erkannt werden. Die Folge: Sie kommen schlussendlich in die Müllverbrennungsanlage. Mittlerweile setzt man deshalb teilweise schon auf farbige Pflanztöpfe – wie beispielsweise auf gelbe Varianten. 

Seit einiger Zeit sind Pflanzen in biologisch abbaubaren beziehungsweise in kompostierbaren Umverpackungen erhältlich. Dabei setzt man auf natürliche Rohstoffe – hier genannt Holzabfälle, Pflanzenteile wie Blätter oder Kokosfasern. Ratsam ist es, sich im Vorfeld zu informieren, denn es gibt auch solche, die mit den Pflanzen in das Beet eingesetzt werden können, da sie sich zersetzen. Aufgepasst: Man sollte sichergehen, dass die Töpfe nicht auf Basis von Erdöl hergestellt sind, sondern rein biologisch produziert wurden. 

Manche Gärtnereien sind dankbar dafür, wenn Sie die Plastiktöpfe zurückbekommen, um diese wiederzuverwenden. Ein weiterer Tipp wäre, dass Sie die Kunststoffbehältnisse gar nicht erst mit nach Hause nehmen, sondern die Pflanzen in mitgebrachtem Zeitungspapier einwickeln oder in anderen Behältnissen transportieren. 

Vielseitig umgedacht!
Auch wenn sich Kunststoff beim Gärtnern nicht gänzlich einsparen lässt, gibt es zahlreiche weitere Alternativen, um plastikfrei durchzustarten…

Anzuchttöpfchen selbst machen: Pflanzen lassen sich ganz einfach aus Samen heranziehen oder durch Ableger vermehren. Um hier lästigen Plastikmüll gar nicht erst aufkommen zu lassen, braucht man keine Anzuchttöpfchen anschaffen, man kann diese nämlich mit einfachen Mitteln „basteln“. Man nehme hierfür Eierkartons oder Innenrollen von Küchen- beziehungsweise Toilettenpapier. Der Vorteil: Diese kann man gleich mit den Pflanzen einsetzen, denn diese kunststofffreien Varianten verrotten mit der Zeit. Selbstverständlich eignen sich auch Tontöpfe.

Sich für das richtige Gartenwerkzeug entscheiden: Wenn Sie plastikfreie Geräte kaufen, schonen Sie damit nicht nur die Umwelt, sondern werden aufgrund von besserer Qualität außerdem mehrere Jahre Freude daran haben. Kaufen Sie Produkte aus Metall oder Holz – Diese sind zwar womöglich etwas teurer, jedoch bei richtiger Pflege und Wartung eine Investition wert. Sollte doch einmal etwas kaputt gehen, muss das Werkzeug nicht direkt in der Tonne landen, denn bestimmte Bestandteile lassen sich wunderbar ersetzen. 

Gießen ohne Plastik: Selbst bei der Gießkanne kann auf den Einsatz von Kunststoff verzichtet werden, denn Modelle aus Metall, idealerweise verzinkt, sind überall erhältlich, beinahe unverwüstlich und rostresistent – Den optischen Aspekt nicht zu vergessen. Wenn es um das Auffangen von Regenwasser geht, leisten alte Fässer, wie solche aus Metall oder bestimmten Holzarten, gute Dienste. 

Immer im Einsatz – Gartenhandschuhe: Schadstoffe lassen sich laut verschiedener Tests selbst in Gartenhandschuhen feststellen. „Finger weg“, denn im Handel sind solche aus Naturkautschuk und weitere aus Textil oder Leder erhältlich.

Kunststoff adé beim Kauf von Pflanzenerde: Rindenmulch und Pflanzenerde sind im Handel stets in Plastiksäcken vorrätig. Die einfachste Möglichkeit dies zu umgehen, wäre es, einen eigenen Kompost im Garten anzulegen oder ebenfalls mittels einer Wurmkiste wertvollen Humus aus zahlreichen Abfallresten zu gewinnen. Andernfalls kann man in bestimmten Städten und Gemeinden an verschiedenen Stellen Erde beziehungsweise Kompost ohne Kunststoffverpackung abholen. 

Dünger und Mittel zur Schädlingsbekämpfung selbst herstellen: Auch beim Kauf von Düngemitteln und solchen zur Abwehr von Schädlingen fällt auf: Diese sind in den meisten Fällen in Plastikflaschen oder -beuteln abgefüllt. Wer dabei DIY-Varianten bevorzugt, spart Plastik ein und verbannt jegliche „Giftkeulen“ aus seinem grünen Paradies. Beim Befall von Blattläusen und bei erhöhtem Schneckenaufkommen wäre beispielsweise ein Brennnesselsud hilfreich. Benötigt werden hierfür ein Kilogramm Brennnesselblätter, zehn Liter Wasser und ein Gefäß mit Deckel. Schnell hergestellt: Zunächst die Brennnesselblätter in kleinere Stücke schneiden, wobei bitte sicherheitshalber mit Handschuhen gearbeitet werden sollte. Dann die Brennnesselblätter für etwa zwei bis drei Wochen in einem großen Gefäß mit Wasser einwirken lassen – Den Deckel dabei locker auflegen und den Sud täglich umrühren. Sobald der entstandene Schaum verschwunden ist und keine Blasen mehr aufsteigen, ist der Brennnesselsud einsatzbereit. Mit ein wenig Wasser verdünnen. Achtung! Nur in geringen Rationen verwenden, da der Sud eine sehr starke Wirkung aufweist.

Rankhilfen sowie Anbindeschnüre durch Naturmaterialien ersetzen: Schnüre aus Kunststoff und Rankgerüste, welche ebenfalls mit diesem Material beschichtet sind – All das gelangt in unseren Garten und die Plastikteile somit in der Umwelt. Oft sind diese Gegenstände zusätzlich mit Schadstoffen belastet und werden aus diesem Grund auch zur Gefahr für Tiere. Deswegen lieber zu Naturmaterialien greifen: Für Anbindeschnüre eignen sich Varianten aus Schafwolle oder Jute. Bei den Rankhilfen lassen sich aus biegsamen Weidenstecken optisch schöne Hilfsmittel bauen, welche letztendlich kompostiert werden können. Bei niedrigeren Pflanzen kann ein Haselnuss-Ast gute Dienste leisten. 

Umweltschonende Gartenmöbel aus Holz oder Metall anschaffen: Zwar sind sie etwas kostspieliger, doch die Natur wird es Ihnen danken. Bei guter Pflege sind Gartenmöbel aus Holz unglaublich langlebig und robust. Zu beachten wäre, dass Hölzer tropischer Herkunft wie zum Beispiel Teak nicht in Betracht gezogen werden sollten – Immerhin muss ja der ökologische Gedanke im Vordergrund stehen. Wählen Sie deswegen heimische Hölzer: Hier genannt solche aus Eiche oder Lärche. Gartenmöbel aus Metall sind außerdem eine langlebige Investition für unseren Garten und den Balkon. 

Abdecken ohne Kunststoff: Um unseren Garten bestmöglich vor Unkraut, Frost, Wind und Schädlingen zu schützen, wird Vlies verwendet, welches meist nicht plastikfrei ist. Die Vorteile sind zwar verlockend, da es reißfest, leicht und licht- sowie wasserdurchlässig ist, allerdings ist das darin enthaltene Polypropylen gar nicht so unbedenklich, wie vom Hersteller versprochen. Kleinstes Mikroplastik gelangt hierbei nämlich in unsere Erde und schadet Flora sowie Fauna. Es wird sogar behauptet, dass dadurch das Pflanzenwachstum gestört werden kann. Zum Glück gibt uns die Natur alles, was für einen natürlichen und ökologischen Garten gebraucht wird: Baumwollgaze ist ein Allrounder, welcher uns von der Aussaat bis zur Ernte unterstützt. Die Gaze hält Ungeziefer von den Pflanzen fern und ein Hitzestau kann nahezu ausgeschlossen werden. Sie ist sehr beständig und schlussendlich natürlich vollständig kompostierbar. Bei Kälteeinbrüchen kann Frostvlies aus Schafwolle die Jungpflanzen und die Saat vor Schäden bewahren. Ratsam wäre es allerdings, das Flies tagsüber aufzudecken beziehungsweise von den Kulturen, sobald wettertechnisch möglich, ganz zu entfernen. Damit lästiges Unkraut erst gar nicht aufkeimen kann, helfen uns Hanf- oder Kokosfasern. Die Matten sagen nicht nur Löwenzahn, Klee und Co. den Kampf an, sondern düngen ganz nebenbei noch unseren Boden. Eine Alternative bietet die Mulchschicht, welche unter anderem in Form von Matten käuflich erworben werden kann. Jutesäcke können ebenfalls zum Einsatz kommen.   

In der Anschaffung vielleicht etwas teurer, aber länger haltbar
Jeder Schritt in Richtung eines kunststofffreien Gartens trägt dazu bei, die Plastikverschmutzung zu reduzieren und eine gesündere, nachhaltigere Welt zu schaffen. Wer Töpfe, Hochbeete, Gießkannen und andere Gartenutensilien aus Materialien wie Ton, Holz oder Zink anschafft, hat eine sehr lange Zeit Freude daran. 

Gegenstände aus Plastik hingegen sind durch Witterungseinflüsse wie Sonne oder Frost kurzlebig, da diese schnell porös werden und leicht brechen. Wie sagt man so schön – „Wer billig kauft, kauft zweimal“

Unser Tipp: Wer gerne auf Flohmärkten unterwegs ist, wird dort sicherlich fündig, denn „Schätze aus Omas Zeiten“ wie beispielsweise schöne Zinkgießkannen sind optische Highlights und bereichern unser grünes Paradies!

FAZIT:
Plastikfreies Gärtnern ist ein zunehmend beliebter Ansatz, der darauf abzielt, den Einsatz von Kunststoffen im Gartenbau zu minimieren oder vollständig zu vermeiden. Dies ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere angebauten Nutz- oder Zierpflanzen. Ein plastikfreier Garten erfordert zunächst möglicherweise etwas mehr Planung und Aufwand, bringt jedoch langfristig viele Vorteile mit sich. Die Nachhaltigkeit wird gefördert, die Bodenqualität verbessert und die Biodiversität unterstützt. Gleichzeitig kann man dadurch die Umweltbelastung durch Plastikabfälle reduzieren. Mit kreativen Ideen und einem bewussten Umgang mit Materialien, verwandelt sich jeder Garten in ein kleines, plastikfreies Paradies.

*Alle Angaben ohne Gewähr