Moskau kündigt Vergeltungsmaßnahmen nach Unterbrechung von Telegram-Kanälen russischer Staatsmedien in EU
Die russische Regierung hat Vergeltungsmaßnahmen nach der offensichtlichen Unterbrechung von Kanälen seiner Staatsmedien im Messenger-Dienst Telegram in zahlreichen europäischen Ländern angekündigt. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, verurteilte die "ständige Kampagne der Repression gegen russische Medien in fast allen Ländern der Europäischen Union" am Sonntag als "Zensur". Diese und "ähnliche Angriffe" gegen russische Medien würden "nicht unbeantwortet bleiben". "Wir behalten uns das Recht vor, auf die gleiche Weise zu reagieren."
Am Sonntag waren die Online-Auftritte der Nachrichtenagentur Ria Nowosti, der Fernsehsender Rossija 1, Perwyj Kanal und NTV sowie der Zeitungen "Iswestija" und "Rossijskaja Gaseta" Medienberichten zufolge in mehreren Ländern nicht zugänglich, darunter Frankreich, Belgien, Polen, Griechenland, die Niederlande und Italien. Weder der Online-Dienst Telegram noch EU-Kreise haben sich bislang zu der Unterbrechung geäußert.
Die Spannungen zwischen der EU und Russland hatten sich nach dem Beginn von Moskaus Offensive in der Ukraine 2022 verschärft. Seitdem mussten fast alle der wenigen oppositionellen russischen Medien schließen. Die EU hatte zuvor russische Staatsmedien sanktioniert, denen Brüssel vorwarf, kremlfreundliche Propaganda zu verbreiten, darunter Ria Nowosti, "Iswestija" und "Rossijskaja Gaseta".
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