DIY Batik Shirt - so funktioniert's!

Hip(pie) Hip

Bereits im letzten Jahr war Batik voll im Trend und auch diesen Sommer dürfte man damit modetechnisch garantiert nichts falsch machen – denn wenn die Sonnenstrahlen unseren Tag verschönern, kann es auf der Haut manchmal nicht bunt genug zugehen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ganz schnell und einfach ein wahres Batik-Trendteil aus Ihrem alten Shirt zaubern.

In Zeiten von Corona hat nicht jeder unbedingt Lust auf ausgiebige Shopping-Touren mit den Freunden/innen oder der Familie. Schließlich muss in den Läden auf den vorgeschriebenen Mindestabstand geachtet und unter Umständen der beim Shopping störende Mund-Nasen-Schutz aufgesetzt werden. Warum also nicht einfach Geld und Nerven sparen und ein altes, weißes Shirt oder Top zuhause selber aufpeppen? Schließlich hat fast jeder von uns so ein Teil im Kleiderschrank, das so in Null Komma Nichts zum stylischen Trend-Piece wird!

Textilfärbeverfahren aus Indonesien

Doch woher kommt der Batik-Trend eigentlich? Die Färbetechnik stammt ursprünglich aus Indonesien, wo Batikmuster traditionell durch das Binden von Gewebebündeln mit gewachstem Stellen hergestellt werden, sodass der Farbstoff eben nur freiliegende Bereiche abdeckt. Die dabei entstehenden Muster sind einzigartig, keine zwei Stücke sind wirklich gleich.

Was benötigt wird

Sie brauchen bei unserer DIY-Technik kein flüssiges Wachs, sondern neben dem entsprechenden weißen Kleidungsstück lediglich Gummi- oder Paketbänder, ein Gefäß (am besten Kochtopf), Einmalhandschuhe und Bügeleisen sowie fertige Batikfarben – diese gibt es sowohl im Handel als auch online. Entweder kaufen Sie verschiedene Nuancen direkt fertig oder rüsten sich mit den Grundfarben aus und mischen diese später zu tollen eigenen Kreationen. 

Wichtig hierbei: Die Anleitung auf der Verpackung der Farben enthält genaue Angaben, für welche Mengen an Stoff der Inhalt ausgelegt ist und wie das Farbresultat ausfallen sollte. Grundsätzlich sollten Sie vorab die Menge überschlagen und ausreichend Batikfarben bereitstellen. Je nach Hersteller kosten 50 Gramm Batikfarbe etwa fünf Euro, viele Marken bieten aber auch praktische Komplettsets an, die etwas günstiger ausfallen.

Die Vorbereitung

Anfänger nehmen am besten ein einfaches, frisch gewaschenes weißes Shirt (als Material eignen sich Baumwolle, Seide, Viskose, Leinen sowie Polyamid) und knoten es je nach Belieben. Alle abgedeckten Stellen bleiben dann nach dem Farbbad heller oder ganz weiß – so können Sie sich das spätere Muster leichter vorstellen. Nun noch die Einmalhandschuhe anziehen und los geht’s!

Schritt 1: Zunächst lesen Sie gründlich die Anleitung des jeweiligen Produktes und setzen die Farbe entsprechend an: In den meisten Fällen wird das Färbemittel erst einmal in mehrere Liter heißes Wasser gerührt.

Schritt 2: Weil die meisten Batikfarben eine konstant warme bis heiße Wassertemperatur erfordern, empfiehlt es sich, auf Eimer oder Schüsseln als Färbegefäße zu verzichten, da diese der Temperatur manchmal nicht standhalten. Stattdessen wählen Sie einen ausreichend großen Kochtopf und halten diesen auf dem Herd bei geringster Stufe warm (Ausnahme: Batik-Kaltfarben).

Schritt 3: Warten Sie nun, bis die Färbekristalle komplett aufgelöst sind. Das ist besonders wichtig, weil es ansonsten Flecken gibt!

Schritt 4: Jetzt können Sie Ihr Stoffpaket entweder komplett in die Farbe legen oder lediglich einzelne Teile in das Wasser tunken (gibt wunderbar sanfte Farbverläufe!) und dabei sicherstellen, dass diese sich auch komplett mit der Lösung vollsaugen.

Schritt 5: Lassen Sie das Shirt nun für etwa eine Stunde (oder je nach Produkt-Anleitung) in der Färbelösung. Wichtig hierbei ist es, den Stoff zwischendurch immer wieder etwas zu bewegen, damit sich die Farbe nicht einseitig absetzt.

Schritt 6: Danach schalten Sie den Herd aus, ziehen mit dem Topf in die Badewanne oder Dusche um, nehmen das Batik-Paket heraus und spülen es solange mit kaltem Wasser aus, bis kaum mehr Farbe herausläuft. Wenn Sie sich für eine einheitliche Komplettfärbung entschieden haben, können Sie das Paket auffalten, andernfalls muss es unbedingt in seiner fest geschnürten Form verbleiben!

Schritt 7: Wenn das Paket noch weitere Batikfarben bekommen soll, wiederholen Sie die Schritte 4 bis 6.

Schritt 8: Das fertig gefärbte Shirt kann nun in aufgefalteter Form ausgespült werden und zum Trocknen aufgehängt werden.

Schritt 9: Damit Sie möglichst lange Freude an Ihrer neuen Kreation haben, gilt es zum Schluss noch, die Farbe auf dem komplett trockenen Stück zu fixieren. Bügeln sie dafür das Shirt wie gewohnt für mehrere Minuten – dadurch wird die Farbe waschecht und das Shirt kann nun normal mit Color-Waschmittel und bei etwa 30 Grad in der Maschine gewaschen werden.



Styling-Tipps

Ein gebatiktes Shirt oder Top kann für einen sommerlichen Look mit Jeans (-Shorts) und weißen Sneakers, für einen erwachsenen Look mit klassischen Teilen wie Blazer, Rolli oder Anzughose kombiniert werden – ein Mix mit anderen dominanten Mustern sollten Sie vermeiden. Zahlreiche Inspirationen für tolle Outfits oder Batik-Techniken gibt es beispielsweise auf Pinterest. Über YouTube finden sich wiederum ausführliche Video-Anleitungen zu den verschiedenen Techniken. | Text: Vera Mergle

Das könnte Sie auch interessieren