Sicher durch Schnee und Eis: Tipps für winterliche Autofahrten

Scheiben, Spiegel und Lichter eisfrei halten

Wer kennt es nicht? Wenn die Temperaturen unter Null fallen und Schnee und Glätte dominieren, dann kann das Autofahren zu einer echten Herausforderung werden. Mit unseren Tipps und Tricks fürs Winterwetter sind Sie ideal auf mögliche Gefahren vorbereitet und kommen hoffentlich sicher an Ihr Ziel!

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Bild: stock.adobe
Winterreifen sind das A und O!
In Deutschland gilt eine situative Winterreifen-Pflicht: Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Reif- oder Eisglätte sind Reifen mit dem Alpine-Symbol an Ihrem Auto zwingend notwendig. Das Symbol besteht aus einem Bergpiktogramm mit einer Schneeflocke. Empfohlen ist eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern für optimale Haftung. Zudem sollten Winterreifen nicht älter als sechs Jahre sein, da das Material mit der Zeit verhärtet und an Grip verliert.

Abgesehen von den Reifen, sollte aber auch die Fahrzeugbatterie in gutem Zustand sein. Im Winter ist sie der häufigste Grund für Autopannen, da die niedrigen Temperaturen die Batteriekapazität reduzieren. Lassen Sie am besten die Batterie vor Wintereinbruch (oder einfach, wenn Sie unsicher sind) prüfen und vermeiden Sie Kurzstreckenfahrten, aufgrund derer sich die Batterie nicht vollständig aufladen kann.

Lästig, aber wichtig: Freie Sicht schaffen
Vor Fahrtantritt müssen alle Scheiben, Außenspiegel, Scheinwerfer und Blinker von Eis und Schnee befreit sein. Und nein, ein kleines Guckloch reicht hier nicht aus und kann sogar mit Bußgeldern geahndet werden. Stellen Sie zudem unbedingt sicher, dass die Scheibenwaschanlage mit Frostschutzmittel befüllt ist, um ein Einfrieren nach dem Aufsprühen auf die kalte Scheibe zu verhindern. Zu guter Letzt sollten Sie auch regelmäßig prüfen, ob die Leuchten an Ihrem Auto funktionieren. Denn ohne Licht wird es in der kalten, dunklen Jahreszeit schnell gefährlich! 

Vorsichtig fahren
Bei winterlichen Straßenverhältnissen ist eine vorausschauende und umsichtige Fahrweise besonders wichtig. Vergrößern Sie den Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden und vermeiden Sie abrupte Lenk-, Brems- und Beschleunigungsmanöver. Im schlimmsten Fall kann dann nämlich Ihr Fahrzeug ausbrechen. 

Besonders tückische Stellen sind Brücken und Waldschneisen, da sich hier schneller Glatteis bildet als in dicht befahrenen Gebieten. Am besten fahren Sie stets ohne Zeitdruck los und planen eine etwas längere Fahrzeit ein, damit Sie auf jeden Fall sicher an Ihrem Ziel ankommen.

Übrigens: Fällt die Sichtweise unter 50 Meter aus, gibt es tatsächlich auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung: Dann darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden.

Lieber haben, als brauchen!
Für längere Fahrten im Winter schadet es nicht, eine Decke, warme Kleidung, feste Schuhe, eine Thermoskanne mit warmem Getränk und ausreichend Proviant dabeizuhaben. Nicht zu vergessen natürlich ein voller Tank, um bei unerwarteten Verzögerungen nicht liegen zu bleiben. Praktisch sein kann auch ein Türschlossenteiser für die (Hosen-)Tasche!

Schneeketten für Gebirgsregionen
Ob Sie in der Alpenregion wohnen, Familie oder Freunde besuchen oder auf Urlaub sind: In Regionen mit hohem Schneeaufkommen können Schneeketten erforderlich sein. Sie verbessern die Traktion erheblich, insbesondere auf vereisten oder steilen Strecken. Vor allem, wenn Sie noch nie mit Schneeketten zu tun hatten, üben Sie den Umgang damit vor der Fahrt, um sie im Ernstfall schnell und sicher montieren zu können.

Niedertourige Fahren
Sie haben – beispielsweise aufgrund von Glatteis – Probleme, vom Fleck zu kommen? Ein höherer Gang erleichtert das Weiterkommen auf glatten Straßen, da die Reifen besseren Grip aufbauen. Deshalb kann es bei einem Auto mit Schaltgetriebe zum Beispiel helfen, bei extremer Glätte im zweiten Gang anzufahren. Bei Automatikautos sollten Sie auf den Sportmodus verzichten.

Machen Sie ein Fahrsicherheitstraining!
Den Ernstfall erstmal unter kontrollierten Bedingungen zu üben rettet im Zweifelsfall Leben! Scheuen Sie sich also nicht davor, im Winter ein Fahrsicherheitstraining zu machen, um den Umgang mit schwierigen Straßenverhältnissen zu üben. So lernen Sie, Ihr Fahrzeug auch in Grenzsituationen sicher zu beherrschen. Der ADAC bietet beispielsweise entsprechende Trainings an. 

Wir wünschen Ihnen sichere Fahrten durch die diesjährige Wintersaison!

FAZIT:
Der Winter fordert Sie als Autofahrer: Schnee, Eis und schlechte Sicht erfordern Ihre Vorbereitung und Vorsicht. Nutzen Sie Winterreifen mit mindestens vier Millimetern Profil und achten Sie auf eine intakte Batterie. Klare Scheiben und eine angepasste Fahrweise, besonders bei Glätte, minimieren Risiken. Notfallausrüstung und Fahrsicherheitstraining runden Ihre Vorbereitung ab. |Text: Julia Höß