Stadt Memmingen: Oberbürgermeister Jan Rothenbacher im exklusiven Interview
„Mit Respekt und Freude trete ich dieses Amt an“
„Mit großem Respekt, aber auch mit Freude trete ich dieses Amt in unserer traditions- und geschichtsreichen Stadt Memmingen an“, erklärte Oberbürgermeister Jan Rothenbacher in seiner Antrittsrede im Rathaus. Im exklusiven Interview sprach der neue Oberbürgermeister unter anderem über seine zukünftigen Pläne.
Jan Rothenbacher: Zunächst einmal war ich überwältigt von dem großen Vertrauen der Wählerinnen und Wähler und wirklich überrascht von dem guten Ergebnis. War dann aber gedanklich auch sofort im Arbeitsmodus und habe überlegt, welche Schritte jetzt anstehen und was alles nacheinander zu tun ist.
Haben Sie mit so einem eindeutigen Ergebnis gerechnet und was für ein Gefühl ist es, dass die SPD nun wieder am Ruder ist?
Nein, damit, dass ich gegenüber dem früheren Amtsinhaber so gut abschneide, habe ich nicht gerechnet. Ich freue mich aber vor allem, dass ich als Person so gut überzeugen konnte. Eine Oberbürgermeisterwahl ist ja vor allem eine Persönlichkeitswahl, bei der nicht unbedingt das Parteibuch zählt. Und da konnte ich anscheinend punkten. Das freut mich sehr!
Wie gehen Sie mit den vielen neuen Aufgaben um, die nun auf Sie warten?
Ich werde mich da jetzt schrittweise herantasten. Bin aber sehr froh, dass ich hier im Rathaus sowie in der Verwaltung so großartig Aufnahme gefunden habe. Ich möchte mich jetzt mit der notwendigen Ruhe einarbeiten, damit ich dann gut vorbereitet auf all die Themen und Anliegen der kommenden Jahre bin. Es steht einiges in Memmingen an und da ist es wichtig mit dem richtigen Fundament in die Arbeit zu gehen.
Welche Schwerpunkte beziehungsweise politischen Akzente haben Sie sich für die nächsten Monate gesetzt und was liegt Ihnen dabei besonders am Herzen?
Das wichtigste ist jetzt, den Haushalt sauber zu verabschieden. Nur dann können wir die Projekte in der Stadt gemeinsam voranbringen. Die beiden für mich persönlich wichtigsten Themen, das habe ich auch in der Vergangenheit schon betont, sind Bildung und Nachhaltigkeit. Da gehören neben den klassischen Bildungseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten sowie dem Klimaschutz aber noch sehr viel mehr Themenbereiche dazu, wie Mobilität, Digitalisierung und so weiter.
Was werden Sie vielleicht anders angehen als Ihr Vorgänger und woran möchten Sie gerne festhalten?
Ich möchte an vieles sehr pragmatisch herangehen, vielleicht ein wenig hemdsärmeliger als mein Vorgänger. Was ich mir jedoch bewahren möchte, ist der enge Draht zur Stadtgesellschaft und zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der hier in Memmingen schon traditionell im Rathaus vorhanden ist.
Was verbinden Sie mit der Stadt Memmingen und was gefällt Ihnen hier besonders gut?
Memmingen ist für mich Heimat! Ich habe meine Kindheit und Jugend hier in der Nähe verbracht und kenne Memmingen seitdem. Was mich sehr anspricht ist das wertschätzende Miteinander in der Stadt. Das kommt auch in dem Motto der Stadt „Jede:r darf sein“ sehr gut zu Geltung. Das ist hier nicht nur ein Schlagwort, das wird hier gelebt.
Inwieweit wird sich Ihr Familienalltag nun ändern?
Ich bin jetzt mehr tagsüber unterwegs, dafür habe ich aber weniger Dienstreisen als in meinem alten Job, bei dem ich oft länger gen Berlin unterwegs war. Wir werden jetzt versuchen ein gutes neues Gleichgewicht zu finden, wie wir die Abläufe gemeinsam anpassen werden. Obwohl es derzeit schon so ist, dass meine Frau Ariana jetzt verstärkt Aufgaben daheim übernimmt die vorher teils noch bei mir lagen.