Taschengeld für Kinder und wie man ihnen den richtigen Umgang mit „Barem“ vermittelt

Was muss beachtet werden?

Geld regiert die Welt – Doch wie lernen unsere Sprösslinge eigentlich, verantwortungsvoll damit umzugehen? Dies muss früh geübt sein und Taschengeld ist hierbei ein wichtiger erster Schritt. Es ermöglicht Kindern, eigene finanzielle Entscheidungen zu treffen, auch mal kleine Fehler zu begehen und schlussendlich daraus zu lernen. Sollten Eltern klare Regeln aufstellen? Welche Zahlung ist angemessen? Und wie bringt man seinem „Schützling“ bei, nicht alles auf einmal auszugeben? In diesem Artikel erfahren Sie, warum Taschengeld mehr als nur eine kleine Summe im Portemonnaie ist und wie Ihre Tochter beziehungsweise Ihr Sohn auf spielerische Weise den richtigen Umgang mit „Barem“ lernen kann...

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Bild: stock.adobe
Warum ist Taschengeld überhaupt wichtig?
Taschengeld ist mehr als nur eine kleine finanzielle Zuwendung – es ist ein pädagogisches Instrument, das Kindern hilft, erste Erfahrungen mit Münzen sowie Scheinen zu sammeln. Durch den eigenständigen Umgang mit einem festen Betrag lernen sie, Verantwortung für ihre Finanzen zu übernehmen, Prioritäten zu setzen und eigene Entscheidungen zu treffen. Zudem bietet es eine sichere Möglichkeit, den Wert von „Barem“ zu verstehen, ohne dass große finanzielle Risiken bestehen. Gerade in Zeiten zunehmender Konsumangebote und digitaler Bezahlmethoden ist es essenziell, frühzeitig ein Bewusstsein für eine vernünftige Geldverwaltung zu schaffen.

Empfohlene Taschengeldhöhen nach Alter
Eltern fragen sich oftmals, wie viel „Sackgeld“ angemessen ist. Es gibt zwar keine festen Regeln, jedoch Empfehlungen*:

4 bis 5 Jahre: 1 bis 2 Euro pro Woche

6 bis 7 Jahre: 2 bis 3 Euro pro Woche

8 bis 9 Jahre: 3 bis 4 Euro pro Woche

10 bis 11 Jahre: 10 bis 15 Euro pro Monat

12 bis 13 Jahre: 15 bis 20 Euro pro Monat

14 bis 15 Jahre: 20 bis 30 Euro pro Monat

16 bis 17 Jahre: 30 bis 50 Euro pro Monat

Wöchentliches oder monatliches Taschengeld – Was ist besser?
Die Frage, ob die festgelegte Summe wöchentlich oder monatlich ausgezahlt werden sollte, hängt vor allem vom Alter und der finanziellen Reife von Ihrem Nachwuchs ab. Jüngere Kinder tun sich oft schwer damit, einen gesamten Monat zu überblicken und ihr Geld sinnvoll einzuteilen. Deshalb empfiehlt es sich, ihnen „die Moneten“ wöchentlich zu geben, damit sie in kleineren Schritten lernen, ihr Budget zu verwalten. Jugendliche hingegen sind meist in der Lage, größere Summen besser zu managen und profitieren von einem monatlichen Rhythmus, der ihnen mehr Eigenverantwortung überlässt.

Unabhängig von der Häufigkeit der Auszahlung sollten Eltern akzeptieren, dass auch gelegentlich Fehlkäufe getätigt werden. Manchmal wird in Dinge investiert, die Sie womöglich als unnötig oder unvernünftig empfinden. Doch genau diese Erfahrungen sind wertvoll: Sie helfen dem Kind, aus eigenen Fehlern zu lernen und zukünftige Kaufentscheidungen bewusster zu treffen. Nach solchen Fällen kann es hilfreich sein, gemeinsam ins Gespräch zu gehen, um Ihre Tochter beziehungsweise Ihren Sohn dabei zu unterstützen, ein besseres Verständnis für den Wert des Geldes zu entwickeln.

Wie Kinder ihr Taschengeld nutzen können
Jeder sollte selbst entscheiden, wofür der „Zuschuss“ schlussendlich ausgegeben wird. Kleinere Anschaffungen wie Süßigkeiten, Sammelkarten oder Zeitschriften sind typische Ausgaben. Jugendliche kaufen sich gerne Kleidung, Kosmetik oder sparen für größere Wünsche. Hierbei ist es wichtig, dass Eltern sie unterstützen, aber nicht zu sehr beeinflussen.

Wie lernen Kinder, mit „Barem“ umzugehen?
Ein wichtiger Aspekt ist es, den Wert des Geldes zu vermitteln. Erziehungsberechtigte können ihrem Sprössling beibringen, Preise zu vergleichen, Angebote abzuwägen und unnötige Impulskäufe zu vermeiden. Gespräche über die Bedeutung von Geld und Budgetplanung helfen dabei, finanzielle Kompetenz aufzubauen.

Das Sparen lernen
Schon „kleine Kaufinteressenten“ sollten verstehen, dass man nicht alles sofort ausgeben muss. Ein eigenes Sparschwein oder ein Kinderkonto kann helfen, ein Gefühl für langfristiges Sparen zu entwickeln. Sie können Sparziele setzen und Ihren Nachwuchs dazu motivieren, einen Teil der finanziellen Mittel regelmäßig zur Seite zu legen.

Was sollte vermieden werden?

Gute Noten eventuell anders honorieren: Geld sollte nicht an schulische Leistungen oder gutes Benehmen geknüpft sein. Sonst verliert es seinen eigentlichen Zweck.

Keine zusätzlichen Zugaben bei Fehlplanung: Wenn das Kind sein Taschengeld zu schnell ausgibt, sollte es lernen, die Konsequenzen zu tragen.

Keine vollständige Kontrolle durch die Eltern: Jeder sollte sich aneignen, selbst zu entscheiden, wofür das Ersparte eingesetzt wird.

Vermeidung von unregelmäßigen Zahlungen: Ein fester Rhythmus hilft Ihren Sprösslingen, zu planen und sich ihr Geld besser einzuteilen.

Zu hohe oder zu niedrige Beträge: Zu viel Taschengeld kann falsche Erwartungen wecken, während zu wenig den Lerneffekt mindert.

Fehlende Gespräche über finanzielle Mittel: Eltern sollten regelmäßig mit ihren „Schützlingen“ über den verantwortungsvollen Umgang mit Geld sprechen, um Missverständnisse und Fehlverhalten zu vermeiden.

Der Blick auf Schulkameraden beziehungsweise Freunde: Jedes Kind wächst unter unterschiedlichen finanziellen Bedingungen auf, weshalb es wichtig ist, dass sich Mutter oder Vater nicht blind an den Summen anderer Familien orientieren.

Weitere wichtige Aspekte

Vorbildfunktion der Erwachsenen: Kinder imitieren oftmals die Gepflogenheiten der Erziehungsberechtigten. Wer als Elternteil verantwortungsvoll wirtschaftet, gibt ein positives Beispiel.

Taschengeldkonto: Ein Girokonto für Jugendliche hilft, den Umgang mit bargeldlosem Zahlen zu üben und die Finanzen besser im Blick zu behalten.

Unterschied zwischen Wünschen und Notwendigkeiten: Heranwachsende sollten erkennen, welche Anschaffungen wirklich wichtig sind und welche eher kurzfristige Wünsche darstellen.

Verantwortungsbewusster Umgang mit Geschenken in Form von Barem: Neben dem Taschengeld erhalten Kinder oft „Scheine“ zu Geburtstagen oder Festtagen. Hier sollte ebenfalls eine Strategie zur sinnvollen Nutzung besprochen werden.

FAZIT:
Taschengeld ist ein wertvolles Instrument, um unserem Nachwuchs finanzielle Selbstständigkeit und Verantwortung beizubringen. Es hilft ihnen, beim Sparen, beim Planen und beim Erlernen von richtigen Kaufentscheidungen. Wichtig ist, dass Eltern den Heranwachsenden Freiheiten lassen, aber unterstützend zur Seite stehen. Zudem sollten Kinder altersgerecht an das Thema Finanzen herangeführt werden – von kleinen wöchentlichen Beträgen bis hin zu größeren Monatsbeträgen für Jugendliche. Wer frühzeitig den richtigen Umgang mit Geld lernt, wird auch später bewusster mit Finanzen umgehen und finanziellen Herausforderungen selbstbewusst begegnen.