Ulms erster automatischer Supermarkt: Schließt „Dein Emma“ endgültig wieder?

Neuer Betreiber gesucht

Vor ziemlich genau einem halben Jahr öffnete Ulms erster automatischer Supermarkt: Am 29. September 2023 waren es noch große Erwartungen, des Betreibers Josef Klein und auch beim Firmenverbund „donautalconnect“, die man in das Projekt steckte. Heute möchte der Ladeninhaber, Metzgermeister aus Nersingen, das Projekt aufgeben. 

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Bild: stock.adobe
Die Rechnung, in einem Industriegebiet mit rund 25.000 Beschäftigten aber ohne ein Einzelhandelsgeschäft, einen vollautomatischen, rund um die Uhr „geöffneten“ Laden zu etablieren, ging einfach nicht auf. Das Angebot von 500 Artikeln wurde in seiner Breite nie richtig angenommen, sodass Josef Klein bald nur noch auffüllte, was auch gefragt war. Das war aber immer zu wenig, der Roboterladen produzierte von Anfang an nur Verluste. Unterstützung hätte es auch nie gegeben, man habe ihn ins kalte Wasser geworfen, so Klein.

Bei „donautalconnect“ widerspricht man den Aussagen des Metzgers. Der Standort des E-Supermarkts sei durchdacht gewählt, das haben auch Umfragen ergeben, die man vor Projektstart durchgeführt hatte. Man sei auf großes Interesse gestoßen. Heute würde man öfter hören, dass viele Artikel nicht verfügbar seien, was auch ein Grund für das frühe Scheitern zu sein scheint, sagt Karl-Heinz Ragusa von der Initiative im Donautal. 

Zumindest liegt es nicht an der Technik, die funktioniert einwandfrei. Man habe den Bedarf an dem Standort falsch eingeschätzt, ein Getränkeautomat würde sich dort mehr rechnen, Josef Klein sieht die rein betriebswirtschaftliche Komponente, auf die es am Ende eben ankommt.

Aktuell wird ein neuer Betreiber gesucht, von dem Erfolg der Suche hängt es wohl ab, ob der Robotladen wieder schließen muss oder weiter besteht. Text: Tom Alt