Umzug leicht gemacht: Checkliste rund um die Umzugsplanung

Struktur statt Stress

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben – eine alte Frau kocht Rüben. Eene meene meck – Kartons sind alle weg. So oder so ähnlich könnte Ihr Umzugs-Life-Hack aussehen. Oder sie besprechen bei Neumond ein Glas Orangensaft, um den Schutzpatron für Umzüge milde zu stimmen. Auch eine Überlegung wert: Eine vegane Opfergabe, damit die Götter Ihnen nur kräftige Helfer schicken. Solche, die richtig mit Anpacken können. Die sich nicht drei Mal den Schnürsenkel zubinden müssen, bis die Freiwilligen für den Landhausschrank gefunden sind. Sollten Sie heute offen für Neues der konventionellen Art sein, dann führen Sie sich gern unsere smarten Umzugstipp zu Gemüte. Sie dürfen dabei trotzdem einen Umhang tragen, wenn Sie mögen. Sesam öffne Dich!

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Bild: stock.adobe
Etwas Altes hinter sich lassen, um Neues in das Leben zu bringen ist eine herrliche Freiheit und gibt uns einen tiefen Atem. Damit Ihnen der Atem auch beim Umzug in das neue Heim nicht ausgeht, sollte er Hand in Hand mit guter Planung mitschlendern, denn: Eine strukturierte Umzugsphase verhindert Stress und schlechte Laune, die gern mal mit gezücktem Baseballschläger nach Euphorie und Vorfreude Ausschau halten. Mit dieser Checkliste nehmen wir den Schläger weg und drücken den beiden ein dänisches Softeis in die Hand. Auf geht’s!

Die Planungsphase - drei Monate vorher

1. Die alte Wohnung rechtzeitig kündigen und einen Nachmieter suchen (in der Regel drei Monate vor dem geplanten Auszug).

2. Telefonanschluss und Internet in der alten Wohnung kündigen und ummelden (Obacht: Kündigungsfristen beachten).

3. Strom bzw. Gas und solches in der alten Wohnung kündigen und ggf. ummelden.

4. Den Arbeitgeber ca. drei Monate vorher über den Umzug informieren und gern Sonderurlaub und/oder Urlaub beantragen.

5. Stellen Sie eine Kostenkalkulation auf. Achten Sie hier auf „versteckte“ Kosten, wie zum Beispiel Verpflegung der Helfer, Entsorgungskosten und Benzinkosten.

6. Mieten Sie (falls kein eigener PKW, LKW oder Transporter vorhanden ist) frühzeitig einen Umzugswagen. 

7. Tipp für eine High End-Planung: Parkplatz in Nähe der alten und neuen Wohnung sichern und für den geplanten Umzugszeitraum absperren.

8. Bestellen Sie - falls nötig - Handwerker für notwendige Arbeiten und Reparaturen.

9. Überprüfen Sie, ob alle benötigten Arbeitsutensilien parat liegen, zum Beispiel: Umzugskisten, Füllmaterialien für Umzugskisten, Abdeckfolien, Planen, Klebeband, Verpflegung für Helfer, Holzbesteck, Pappteller, recycelte Pappbecher (seien Sie ein Held/eine Heldin und achten Sie auf unsere Umwelt).

10. Kommt gut an: Ein Hinweis für den Zeitraum Ihres Umzuges für Anwohner der alten und neuen Wohnung bekannt geben (Aushang oder Briefkasteneinwurf).

11. Ausreichend Helfer organisieren.

12. Betreuung für Kinder und Tiere abklären.

13. Umzugskisten packen und beschriften (Tipp: Dinge, die selten benötigt werden als erstes einpacken, damit diese unten liegen).

14. Einen Blick in Keller und Dachboden werfen und alles ans Tageslicht holen um zu sortieren und zu entsorgen.

15. Ggf. Sperrmüll beantragen.

16. Termin für Wohnungsübergabe organisieren (gern Nachmieter mit zu diesem Termin bitten). 

17. Nachsendeantrag für die Post beantragen.

Heiße Phase - zwei Tage vor dem Umzug

1. Kühl- und Gefrierschrank abtauen.

2. Essen vorbereiten (ggf. bei/mit Freunden und/oder Eltern) und Getränke bereitstellen.

3. Zimmertüren und Umzugskisten mit Farben versehen. So funktioniert die Verteilung effektiver.

Am Umzugstag

1. Auf das neue zu Hause freuen und durchatmen. 

2. Letzte Kiste mit dem Notwendigsten packen (zum Beispiel Kleidung, Waschzeug, Verpflegung).

3. Helfer begrüßen, einen Überblick verschaffen, einteilen und informieren.

4. Alte Wohnung im Anschluss reinigen (der Reinigungszustand ist im Mietrecht geregelt). Fall vorhanden: Das Treppenhaus nicht vergessen.

5. Fingerfood und/oder kleine Snacks und ausreichend Getränke bereitstellen.

6. Heizungs-, Wasser- und Stromzähler ablesen.

7. Alte und neue Wohnung auf Schäden überprüfen. Fotos machen, falls Sie fündig werden.

8. Briefkasten und Klingelschild der neuen Wohnung beschriften und von der alten Wohnung entfernen.

9. Atmen Sie in Ihrer alten, leeren Wohnung noch einmal tief ein und aus, sagen beherzt Danke und verabschieden sich. 

Nach dem Umzug

1. Wenn Sie sich in Ihrem neuen zu Hause sortiert und eingelebt haben, freuen sich Ihre Helfer, die engste Familie und bestimmt auch der ein oder andere Nachbar über eine kleine Einweihungsfeier. Sind Sie kein Party-Sympathisant, dann könnte ein Willkommensumtrunk das richtige Format für Sie sein. Zumindest ist der Gedanke und die Geste eine schöne Art, sich auf diese Weise bei Helfern zu bedanken und Ihr neues Nachbarschaftsumfeld kennenzulernen und zu begrüßen.

2. Die Behörden. Ein paar Wege dürfen Sie nach Ihrem Umzug noch beschreiten. Denken Sie daran alle geforderten Unterlagen komplett und fristgerecht einzureichen. Informieren Sie alle notwendigen Behörden, Institutionen und andere notwenige Unternehmen fristgerecht über Ihren Umzug:
  • Einwohnermeldeamt
  • Finanzamt
  • Banken und Sparkassen
  • Versicherungen
  • Krankenkassen
  • Arbeitgeber, Arbeitsamt
  • Universitäten, Schulen, Kindergärten
  • Kfz – Zulassungsstelle
  • Telefonanbieter, Internet, GEZ
  • Zeitungsabonnements
  • Versandhäuser
FAZIT:
Der eigentliche Umzug geht schnell. Die Vor- und Nachbereitungen nehmen mehr Zeit in Anspruch. Eine gute, durchdachte und strukturierte Planung macht Freude, reduziert Stress und lässt den Umzug zu einem schönen Erlebnis werden, an das Sie und Ihr Umfeld sich gern zurückerinnern. Halten Sie Kündigungs- und behördliche Fristen im Blick und planen Sie genügend Zeit für Keller und/oder Dachboden ein. Ein Umzug kann herrlich vom Alten befreien und Platz für Neues schaffen. Und zur Sicherheit: Dresscode beim Umzug: Schuhe mit Klettverschluss. Go! |Text: Stefanie Steinbach