Papst warnt vor "Desinformation und Polarisierung" durch Internet-Plattformen

Papst Franziskus hat vor einem Zeitalter der "Desinformation und Polarisierung" gewarnt. In einer Botschaft anlässlich des Welttags der sozialen Kommunikationsmittel am Freitag kritisierte er die Macht digitaler Plattformen, die eine "beispiellose Masse an Daten und Informationen kontrollieren". Sie würden "Fanatismus und sogar Hass" statt Hoffnung schüren.

Der 88-jährige Papst fand warnende Worte gegenüber sozialen Medien und Künstlicher Intelligenz. "Allzu oft vereinfachen sie die Realität", sagte er, und würden dabei Informationen verzerren. Er kritisierte zudem die Macht von Algorithmen.

Die Ermahnung des Papstes kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem Online-Plattformen wie X zunehmend unter Beschuss stehen. X-Besitzer Elon Musk, der auch Unterstützer des rechtspopulistischen US-Präsidenten Donald Trump ist, wird politische Einflussnahme vorgeworfen. Führende europäische Politiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) griff er an und sprach AfD-Wahlempfehlungen aus. Auch Meta geriet zunehmend in die Kritik: Meta-Chef Mark Zuckerberg kündigte im Januar an, das Programm unabhängiger Faktenchecks auf Facebook in den USA einzustellen. Kritiker warnten daraufhin vor einer Zunahme von Desinformation.

In einer Neujahrsansprache Anfang Januar im Vatikan hatte Papst Franziskus angeprangert, dass die zunehmende Verbreitung von Falschnachrichten eine Polarisierung der Gesellschaft befördere. Auch der Papst selbst wurde bereits wiederholt zum Ziel von Desinformation und manipulierten Bildern.