Wie essen wir in der Zukunft? Das sind die Food-Trends für 2025
Fleischersatzprodukte boomen
Was erwartet uns im Bereich Ernährung im kommenden Jahr? Die Antwort darauf liefert der aktuelle Food Report, der auch 2025 wieder spannende Einblicke in die globalen Entwicklungen und Trends rund um Lebensmittel und Ernährung bietet. Er wird stets von der renommierten Expertin Hanni Rützler herausgegeben, die die Welt der kulinarischen Innovation seit über einem Jahrzehnt analysiert und begleitet. Hier sind die Top Trends für 2025!
Pflanzliche Produkte bleiben in der Ernährung fest verankert, doch der Trend entwickelt sich weiter: Statt Fleischprodukte eins zu eins nachzuahmen, rücken nun originelle, pflanzliche Kreationen in den Fokus, die sich durch ihre authentische Vielfalt an Geschmäckern und Texturen auszeichnen. Küchen, die Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide zum Star der Speisen machen, gewinnen an Beliebtheit und setzen dabei nicht auf Nachahmung, sondern auf Innovation.
Parallel dazu schreitet die Entwicklung von Cultured Meat weiter voran. Fleisch aus Zellkulturen erreicht durch neue Technologien eine Qualität, die näher an herkömmliches Fleisch herankommt, was es für eine breitere Masse zugänglicher macht. Doch trotz technologischer Fortschritte bleibt die Herausforderung, Cultured Meat wirtschaftlich und klimafreundlich herzustellen. Wenn die Kosten sinken und die Nachhaltigkeitsbilanz verbessert wird, könnte 2025 das Jahr werden, in dem diese Produkte zum ersten Mal großflächig in Supermärkten und Restaurants Einzug halten.
Hier kommen auch die Begriffe Carneficionados und Vegourmets ins Spiel: Carneficionados sind Liebhaber von hochwertigem Fleisch, die Wert auf nachhaltige, ethisch vertretbare Produktion legen – sozusagen als gegensätzlicher Trend. Vegourmets hingegen sind Feinschmecker, die pflanzliche Küche nicht nur als Ersatz wahrnehmen, sondern als eine eigenständige kulinarische Welt feiern, in der pflanzliche Zutaten das zentrale Element darstellen.
Trend Nr. 2: Zero Waste & Circular Food Systems
Lebensmittelverschwendung bleibt ein zentrales Thema im Jahr 2025, doch der Zero-Waste-Ansatz wird durch Circular Food Systems noch weiter ausgebaut. Während essbare Verpackungen und die vollständige Nutzung von Obst und Gemüse die ersten Schritte sind, hebt Circular Food die Idee der Nachhaltigkeit auf eine neue Ebene. Abfälle und Nebenprodukte wie Schalen, Stiele oder Fruchtkerne werden nicht mehr als überflüssig betrachtet, sondern als wertvolle Ressourcen, die in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden.
Konzepte wie Nose-to-Tail und Leaf-to-Root unterstützen diesen Ansatz in der Gastronomie. Während Nose-to-Tail das gesamte Tier verwertet und auch weniger beliebte Teile wie Innereien einbezieht, setzt Leaf-to-Root dasselbe Prinzip bei pflanzlichen Lebensmitteln um, indem beispielsweise auch Blätter und Schalen in die Zubereitung integriert werden.
Trend Nr. 3: Dynamic Change & Pure Prioritäten
In der Gastronomie vollzieht sich 2025 darüber hinaus ein bedeutender Wandel, der als Dynamic Change beschrieben wird. Die Erwartungen der Gäste verändern sich: Traditionelle Komponenten wie Fleisch und Wein, die früher oft im Zentrum der Menüs standen, verlieren an Gewicht und machen zunehmend Platz für pflanzliche und alkoholfreie Alternativen. Die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Gerichten steigt – und Gastronomen reagieren, indem sie abwechslungsreiche und hochwertige Alternativen anbieten, die mit eigenständigem Charakter überzeugen. Gäste schätzen zudem immer häufiger alkoholfreie Getränkekreationen, die ihnen eine genauso spannende Aromenwelt bieten wie traditionelle Weine und Spirituosen.
Dabei sind auch Pure Prioritäten ein zentrales Konzept in der Gastronomie: Das bedeutet, dass Gastronomen auf klare, nachvollziehbare und ethisch vertretbare Produkte setzen, die sowohl Regionalität als auch Transparenz verkörpern. Die Gäste möchten Speisen und Getränke, die zu ihrem persönlichen Lebensstil passen und zugleich Abwechslung und Innovation bieten.
Trend Nr. 4: Regenerative Food
Regenerative Food ist einer der wichtigsten Ansätze, um die Klimabilanz der Landwirtschaft zu verbessern. Im Jahr 2025 setzen immer mehr Landwirte auf regenerative Methoden, um den Boden zu erhalten und die Biodiversität zu fördern. Dieser Trend umfasst Techniken wie die Agroforstwirtschaft, bei der Bäume auf Ackerflächen integriert werden, um CO₂ zu binden und die Bodengesundheit zu verbessern.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Anbaumethoden, die Böden oft auslaugen, setzt die regenerative Landwirtschaft auf eine langfristige Bodenpflege. Produkte, die aus regenerativer Landwirtschaft stammen, tragen oft ein „klimapositiv“-Siegel, das Konsumenten eine Orientierung bietet, bewusst Produkte zu wählen, die dem Klima zugutekommen. Regenerative Food wird zunehmend als Schlüssel gesehen, um landwirtschaftliche Praktiken umweltfreundlicher zu gestalten und den Boden für kommende Generationen fruchtbar zu halten.
FAZIT:
Die Food-Trends 2025 aus dem Food Report der Expertin Hanni Rützler zeigen einmal mehr die Hinwendung zu nachhaltigen Innovationen und einem ganzheitlichen Verständnis von Gesundheit im Zusammenhang mit der Ernährung. Plant-Based Evolution, Regenerative Food und Dynamic Change sowie auch das Konzept „Pure Prioritäten“ spiegeln das Bedürfnis nach Transparenz und vielfältigem Genuss wider und vereinen Genuss mit Verantwortung für Umwelt und Klima. |Text: Vera Mergle