Green Camping: Was den Trend ausmacht und wie man nachhaltig verreist
Urlaub mit der Natur
Camping ist in, Nachhaltigkeit ist in – warum also nicht beides miteinander kombinieren? Genau das passiert beim Green Camping. Warum das DER Reise-Trend für 2022 ist und worauf man achten sollte, erfahren Sie hier!
Was macht Green Camping aus?
Doch ist Camping eigentlich nicht grundsätzlich immer nachhaltig? Natürlich ist es sehr viel umweltfreundlicher als eine Kreuzfahrt oder Flugreise. Aber auch beim Campen gibt es verschiedene Grade an Nachhaltigkeit. Im optimalen Fall wird sparsam mit Ressourcen wie Wasser und Strom umgegangen und vermieden, dass Böden und Gewässer belastet werden. Beim Green Camping wird außerdem auf strikte Mülltrennung geachtet bzw. darauf, dass Abfälle so gering wie möglich gehalten werden. Hinzu kommt die Nutzung von regionalen Produkten und Dienstleistern sowie ein effizienter Einsatz von erneuerbaren Energien. Und das Beste daran? Solche Campingbetriebe sind in der Regel wegen der vielen ressourcenschonenden Maßnahmen sogar günstiger im Vergleich zu den Plätzen ohne Label!
Festivals mit eigenen Green Camping Bereichen
Zusammengefasst geht es bei Green Camping also darum, im Einklang mit der Natur zu leben. Daher verwandeln sich immer mehr Plätze Stück für Stück in Green Camping Plätze, indem sie ihre sanitären Anlagen sanieren, Bäume und Büsche pflanzen oder etwa eine nachhaltige Hybridheizung mit Wärmepumpe installieren.
Und selbst vor Festivals macht der Trend nicht Halt: Beim diesjährigen Summer Breeze wird es Green Camping geben – Besucher benötigen dafür ein spezielles Green Ticket, zahlen aber nicht mehr als in anderen Bereichen. Eigene Green Camping Areas mit einer Nachtruhe zwischen 1 und 7 Uhr gibt es auch beim Deichbrand Festival, dem Nova Rock oder bei Rock im Park.
Tipps für Green Camping
Doch nicht nur der Platz selbst, sondern auch das eigene Verhalten der Camper ist entscheidend. Hier sind vier Tipps für einen nachhaltigen Camping-Urlaub:
1. Richtig packen
Beim Packen gilt: Weniger ist mehr! Man sollte also nur einpacken, was wirklich nötig ist – zum Beispiel eine solarbetriebene Taschenlampe, Baumwolltücher oder eben ein Zelt, das bestenfalls aus nachhaltigen Materialien besteht. So werden Auto bzw. Camper entlastet und weniger Benzin benötigt. Reinigungsmittel sollten umweltfreundlich sein, Experten setzen zudem auf festes Shampoo und Duschgel. Genauso wie eine Zahnbürste aus Bambus und feste Zahnpasta spart das gleichzeitig Platz und Gewicht ein.
2. Umweltfreundlich anreisen
Wer mit Wohnmobil oder Wohnwagen verreist, kann Energie sparen, indem Solarplatten installiert werden, die Klimaanlage nur in Ausnahmefällen angeschaltet und auf einen umweltfreundlichen Fahrstil geachtet wird – sprich: weniger Gas geben und ein konstantes Tempo einhalten. Aber auch (Nacht-) Züge und Fernbusse sowie das eigene (E-) Bike sind eine gute und günstige Alternative.
3. Richtig kochen & essen
Für die Meisten gehört Grillen oder ein Lagerfeuer zum Camping einfach dazu. Wenn man also dafür schon ein Feuer macht, kann darauf direkt das Essen zubereitet und aufgewärmt werden, wofür sich wiederverwendbare Lebensmittelbehälter aus Silikon eignen. Bei einem Gasbrenner empfiehlt es sich, einen windstillen Ort aufzusuchen – das verbraucht weniger Gas. Beim Essen selbst muss es nicht immer Fleisch sein: Einige Campingplätze oder Wochenmärkte verkaufen lokale Lebensmittel wie Käse, Eier oder Gemüse. Statt Plastiktüten zu nutzen, werden Stofftaschen oder Körbe verwendet. Je nach Zielort kann man auch das Leitungswasser vor Ort bedenkenlos trinken, zudem sollten Einweggeschirr und Plastikflaschen vermieden werden.
4. Stellplatz sauber hinterlassen
Nachhaltig campen heißt auch, respektvoll mit der Umgebung umzugehen. Daher sollte der Stellplatz so sauber wie möglich hinterlassen werden. Hier gilt das „Leave no trace“-Prinzip: Das bedeutet, die Natur so wie sie ist zu respektieren, also die Tiere nicht zu stören oder Pflanzen zu beschädigen. Zudem ist es beim Camping nicht nur aus umwelttechnischen, sondern auch aus hygienischen Gründen enorm wichtig, dass Ab- und Grauwasser nur an dafür gekennzeichneten Stellen entsorgt werden. Nachhaltigkeits-Profis nehmen beim Spaziergang einen Jutebeutel mit und sammeln Plastikmüll auf, sodass keine umweltschädlichen Partikel in den Boden und somit ins Meer gelangen.
FAZIT:
Auch beim Verreisen achten immer mehr Menschen auf Nachhaltigkeit – deshalb ist Camping bzw. Green Camping mittlerweile sehr beliebt. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass Ressourcen geschont und die Natur bzw. Umgebung der Plätze so wenig wie möglich belastet werden. Auch Camper selbst können mit der richtigen Ausrüstung und ihrem Verhalten vor Ort dazu beitragen, dass ihr Urlaub möglichst umweltfreundlich ausfällt. | Text: Vera Mergle