Radikaler Vorschlag: Führerschein für Männer erst ab 26?

Verkehrsforscher fordert Maßnahme gegen Raserei und illegale Rennen

Ein neuer Vorschlag des Verkehrsforschers Andreas Knie sorgt für Diskussionen: Männer sollen erst ab einem Alter von 26 Jahren den Führerschein machen dürfen. Damit will er die zunehmende Anzahl illegaler Straßenrennen und die oft tragischen Folgen reduzieren.

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Bild: stock.adobe / Mr. Music
In vielen Städten werden immer häufiger illegale Autorennen gemeldet – allein 2023 gab es nur in Berlin laut Polizei knapp 600 dokumentierte Vorfälle. Knie sieht die Ursache für die Risikobereitschaft junger Männer in veralteten, archaischen Vorstellungen von Männlichkeit. Sein radikaler Ansatz: Der Führerschein für Männer erst ab 26. Alternativ schlägt er ein gestaffeltes Modell nach dem Vorbild des Motorradführerscheins vor, bei dem Fahrberechtigungen stufenweise erteilt werden. Der Verkehrsforscher bleibt jedoch überzeugt: Ohne Eingriffe könnten die Raser-Unfälle weiter steigen.

Wachsende Anzahl an gefährlichen Rennen

Deutschlandweit meldet das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) allein 2023 etwa 1.700 illegale Autorennen als Straftaten. Die Zahlen zeigen, dass das Problem nicht nur in Großstädten wie Berlin besteht, sondern landesweit gefährliche Ausmaße annimmt. Laut Knie könnte eine Erhöhung des Führerschein-Alters bei Männern helfen, die tödliche Kombination aus jugendlichem Übermut und riskantem Fahrverhalten einzudämmen. Kritiker warnen allerdings, dass ein solches Gesetz schwer umzusetzen und möglicherweise diskriminierend wäre.