Stadtrat Memmingen entscheidet über konkrete Ausstattung des geplanten Kombibads

Kombibad Memmingen

Die Planungen für das neue Kombibad nehmen immer mehr Gestalt an. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Plenumssitzung mehrheitlich entschieden, dass es im Innenbereich ein Sportbecken mit acht 25-Meter-Bahnen geben soll und der Sprungbereich an dieses Becken angegliedert wird.

Im Außenbereich soll es sechs 50-Meter-Bahnen geben. Dieser Entscheidung war im vergangenen Jahr ein Planungsprozess vorangegangen unter Beteiligung des für die Schwimmbäder zuständigen Schulverwaltungsamts, des Baureferats, dem mit der Planung beauftragen Architekturbüro Asböck, der auf Bäder spezialisierten Unternehmensberatung Altenburg sowie der Vereine und Einrichtungen, die die Memminger Bäder nutzen.
 
Einen grundsätzlichen Beschluss zur Ausgestaltung des geplanten Kombibads hatte der Stadtrat auf Grundlage der Empfehlung der Unternehmensberatung Altenburg bereits im Dezember 2019 und ergänzend im Januar 2020 getroffen, wie Leitender Baudirektor Fabian Damm im Plenum resümierte. Einzelheiten zum Standort des Sprungbeckens, zur Anzahl der Bahnen innen oder auch zum Standort einer Rutsche mussten allerdings noch weiter bedacht und auch die Kosten unterschiedlicher Lösungen kalkuliert werden.
 
Der Bau des Kombibads auf Basis des Kapazitätskonzepts der Firma Altenburg wird insgesamt mindestens 33,8 Millionen Euro kosten. Baukostensteigerungen in Höhe von jährlich rund 3,5 Prozent bis zum Abschluss der Baumaßnahme sind dabei noch nicht mit eingerechnet. Stadtkämmerer Gunther Füßle mahnte die hohen Ausgaben für das Kombibad in der aktuell kritischen Situation an. „Aufgrund der Corona-Pandemie müssen wir mit gravierenden Steuereinbrüchen rechnen“, betonte Füßle. Zusätzlich zu den Investitionskosten müsse über einen Zeitraum von 20 Jahren mit rund 20 Millionen Euro Betriebsdefizit kalkuliert werden. Die 20 Jahre, so der Stadtkämmerer, begründen sich dadurch, dass nach Ablauf dieses Zeitraums wieder Sanierungen anfallen und damit neue Aufwendungen notwendig sind.
 
Je nach Variante der konkreten Raumplanung für das Bad kommen Mehrkosten hinzu. Wie viel Geld investiert werden soll und welche Ausstattung das Kombibad konkret haben soll, darüber entschieden nun die Stadträte. Die teuerste Variante im Vergleich zum Kapazitätskonzept der Firma Altenburg mit Mehrkosten in Höhe von rund fünf Millionen Euro – eingerechnet sind zusätzliche Bau- und Betriebskosten über 20 Jahre hinweg - sah ein zusätzliches separates Becken für den Sprungbereich vor. Diese Variante wurde von 16 Stadträtinnen und Stadträten befürwortet. 20 Stimmen und damit die Mehrheit der Stimmen fielen auf die Lösung einer Angliederung des Sprungbereichs an das Sportbecken, verbunden mit einer Erhöhung der Zahl der 25-Meter-Bahnen im Innenbereich auf acht anstelle der ursprünglich vorgesehenen sechs Bahnen. Eine Breitrutsche soll im Außenbereich entstehen. Diese Variante wird Mehrkosten in Höhe von rund 4,1 Millionen Euro ausmachen. Alle vorgeschlagenen Varianten sehen eine Erweiterung der Bahnen im Außenbereich von vier auf sechs vor.
 
Keine einzige Stimme erhielt eine Lösung mit einem an das geplante Kursbecken angegliedertem Sprungbereich (Mehrkosten rund 2,7, Millionen Euro). Von dieser Variante war auch von der Unternehmensberatung Altenburg abgeraten worden aufgrund der langen Laufzeiten des Hubbodens im Kursbecken. Drei Stimmen fielen auf die im Vergleich günstigste Variante (Mehrkosten rund 0,75 Millionen Euro), die lediglich eine Erweiterung der Bahnenzahl im Außenbereich auf sechs Bahnen vorsah – wie in allen Varianten enthalten – und den Sprungbereich in ein Innen-Sportbecken mit sechs Bahnen integrieren würde.  
 
Laufen die weiteren Planungen für das zukünftige Kombibad optimal, kann mit einem Baubeginn im Jahr 2024 und mit einer Fertigstellung im Frühjahr 2027 gerechnet werden. Das Kombibad wird auf der Fläche des jetzigen Freibads errichtet.