Absage des Ulmer Volksfests
Corona bedingte Maßnahme
Auch in diesem Jahr wird es in Ulm kein Volksfest geben und auch ein ersatzweise geplantes Konzept eines mobilen Freizeitparks ist vom Tisch. Die VMV GmbH, die für die Stadt als Veranstalter das Volksfest in Ulm ausrichtet, ist gemeinsam mit der Stadt Ulm zum Entschluss gekommen, dass eine Durchführbarkeit nicht möglich ist.
Michael Steinmüller und Oliver Fischer sind mit Ihrem Team sehr unglücklich. Die beiden Geschäftsführer der VMV GmbH, die für die Stadt Ulm als Veranstalter das Volksfest organisiert, haben mit ihrer Entscheidung, das Volksfest abzusagen, bis zum letzten Moment gewartet.
„Es ist mehr als schade, dass es auch in diesem Jahr anscheinend nicht sein soll.“ sagt Oliver Fischer „Die aktuell gültige Corona-Verordnung erwähnt Volksfeste und ähnliche Großveranstaltungen nicht einmal. Daher gibt es keine Planungssicherheit für ein Volksfest als solches.“ Michael Steinmüller ergänzt: „Und auch unser bis ins Detail geplante Freizeitpark-Konzept für einen vierwöchigen Pop-Up-Freizeitpark in der Au können wir leider nicht wie ursprünglich geplant umsetzen.“ Der Rückhalt der Stadt für ein solches Konzept war voll gegeben. Die Stadt Ulm / Ulmmesse hatte auf Basis einer speziellen Platzaufplanung der VMV zur Schaffung von mehr Raum und Abständen eigens noch eine infrastrukturelle Erweiterung des Festgeländes mit Strom und Wasser veranlasst.
Da die „Parklösung“ in hohem Maße von der volatilen Inzidenzlage abhängt, bietet diese leider nicht in letzter Konsequenz eine wirkliche wirtschaftliche Planungssicherheit, weshalb die VMV GmbH mit der Stadt Ulm zur Entscheidung gelangt ist, auch den Pop-Up-Freizeitpark nicht umzusetzen. Der Gefahr, dass durch den Anstieg der Inzidenz oder eine neue Corona-Auflage die auf Basis der Gesamtfläche mögliche und auch nötige Maximalbesucherzahl radikal reduziert werden müsste, treibt das wirtschaftliche Risiko für die VMV und die rund 85 Schaustellerbetriebe ins völlig Unkalkulierbare. Das Hygiene-Konzept des Volksfest-Freizeitparks hätte durch eine geschickte Aufplanung mit Erweiterung des Festgeländes eine sowohl corona-optimierte als auch wirtschaftlich notwendige Anzahl von Besuchern auf dem Festgelände erlaubt. Michael Steinmüller hierzu: „Trotz des Konzepts wäre dies doch nur ein Bruchteil der Besucherzahl in den Volksfest-Park, die sich an einem „normalen Volksfestabend“ auf dem Platz befinden würden.“ Fischer gibt zu bedenken: „Schlimmstenfalls würden siebenstellige Beträge in die Vorbereitungen, Aufbau und Anreise fließen und im letzten Moment vor Eröffnung könnte ein Veranstaltungs-Verbot das sogenannte Pop-Up-Park-Konzept über die gesamte Spielzeit sabotieren.“ Das wäre für VMV und die beteiligten Betriebe ein nicht zu kompensierender Schaden.
Zu allem Übel wurde auf Grund sinkender Inzidenzen kurzfristig auch noch das Nürnberger Frühlingsfest von seinem Stammtermin im April, ebenfalls als Parkkonzept, in den Ulmer Volksfest Termin hineinverschoben und der Augsburger Herbstplärrer, als Sommer in der Stadt, kollidierend nach Vorne gezogen. Auch München und Hamburg entschieden noch kurzfristig, ähnliche Konzepte mit hohen Subventionen der Städte auf den Weg zu bringen. Dies führte zu großen Turbulenzen in der Tourenplanung der Großfahrgeschäfte und Hauptattraktionen, die somit teilweise vakant wurden. Wegbrechende Standgelder bei gleichzeitig potenzierten Anforderungen an Hygienekonzepte, Security und Infrastruktur auf dem Platz – das ist die VMV GmbH nicht bereit zu kompensieren. Da sind sich Steinmüller und Fischer einig.
Die Summe all dieser Faktoren lies die VMV GmbH im zweiten Jahr in Folge mit der Stadt übereingekommen, keines der beiden Veranstaltungskonzepte umzusetzen.
Die Planungen für ein Ulmer Volksfest 2022 im gewohnten Rahmen starten direkt im Juli.
Die Volksfeste.Märkte.Veranstaltungen GmbH, in Ulm und Neu-Ulm, kurz VMV, managed seit 2016 Großveranstaltungen in der Stadt wie das Ulmer Volksfest, die großen Frühjahrs- und Herbstmärkte auf dem Münsterplatz sowie die Söflinger Kirchweih.